Pannen-Ursache weiterhin unklar
Die Bahn prüft noch, warum am Sonntag in Hergatz ein Elektro-Zug aufs falsche Gleis geraten ist
(bb) - War es ein technischer Defekt oder menschliches Versagen? Nach wie vor ist die die Ursache der Panne während der Jungfernfahrt des Euro-City von Zürich nach München im Bahnhof Hergatz (Kreis Lindau) unbekannt. „Wir prüfen intensiv, warum der Zug auf ein falsches Gleis geraten ist“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) der „Allgäuer Zeitung“.
Wie berichtet, war am Sonntagvormittag ein Euro-City gleich bei der ersten Fahrt auf der elektrifizierten Strecke in Hergatz vom stromführenden Gleis auf eine Schiene ohne Oberleitung geraten. Der komfortable Reisezug blieb manövrierunfähig stehen. Eine Diesellok schleppte den Euro-City zurück aufs richtige Gleis und später zur Reparatur nach Zürich.
Vor Ort gab es Spekulationen, dass der Fahrdienstleiter einen Fehler gemacht haben könnte. Das wollte der Bahnsprecher schon am Sonntag nicht bestätigen. Stattdessen ergänzte er nun: „Die Ursachensuche wird noch einige Tage dauern.“Gesichert sei dagegen, dass es trotz der Panne zu keiner Zeit eine Gefährdung der Fahrgäste gegeben habe.
Wegen des Vorfalls in Hergatz hat sich am Montag auch Thomas Gehring, Grünen-Landtagsabgeordneter aus Gunzesried und Vize-Präsident des Bayerischen Landtages, zu Wort gemeldet: „Der Zug hätte in Hergatz nicht mit einer Diesellok vom falschen Gleis gezogen werden müssen, wenn alle Gleise im Allgäu elektrifiziert wären.“Mit dieser ironischen Bemerkung forderte Gehring, weitere Schritte zur Elektrifizierung Allgäuer Bahnstrecken in Angriff zu nehmen.
Im Gegensatz zur Aufregung beim Start der elektrifizierten Strecke zwischen München und Lindau ist am Sonntag die neue „Regio-SBahn Donau-Iller“zwischen Ulm und Memmingen unspektakulär gestartet. Wegen der Corona-Pandemie gab es keine Eröffnungsfeier, als die ersten Züge dieses neuen BahnAngebots auf der Iller-Strecke fuhren.