Später Doppelpack beschert dem VfB einen Punkt
Sasa Kalajdzic schießt nach seiner Einwechslung beide Tore zum 2:2 gegen Union Berlin
(dpa) - Der VfB Stuttgart kann in dieser Saison zu Hause einfach nicht gewinnen. Der Aufsteiger musste sich im Duell der beiden Überraschungsteams gegen den 1. FC Union Berlin mit einem 2:2 (0:1) zufriedengeben und nutzte die Euphorie aus dem 5:1 in Dortmund nicht für den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga. „Ein bisschen gezittert hab ich schon“, sagte Doppeltorschütze Sasa Kalajdzic über die Momente nach seinem zweiten Treffer und dem Videobeweis.
Die Treffer von Marvin Friedrich (4. Minute) und Taiwo Awoniyi (77.) schienen am Dienstagabend den Unterschied zugunsten der lange effizienten Unioner auszumachen. Doch ein Doppelschlag des in der 80. Minute eingewechselten Sasa Kalajdzic (85./90.) in der turbulenten Schlussphase rettete den Schwaben immerhin einen Punkt. Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte den zweiten Treffer von Kalajdzic zunächst nicht gegeben wegen Handspiels. Nach Videobeweis entschied er doch auf Tor. „Das war keine Hand, das macht er gut“, musste sogar Berlins Christopher Trimmel anerkennen. Über verschenkte zwei Punkte wollte Berlins Kapitän gar nicht erst hadern. „Das ist der Fußball, das macht ihn so speziell“, meinte Trimmel bei Sky.
Drei Tage nach dem Spektakel in Dortmund zeigten die Stuttgarter, warum sie in dieser Saison im heimischen Stadion bei weitem nicht so erfolgreich sind wie in der Fremde. Die Berliner setzten den VfB sofort unter Druck – und das ohne die verletzten Offensivkräfte Max Kruse, Joel Pohjanpalo und Marcus Ingvartsen. Dennoch kamen sie schnell zum Erfolg – durch einen Verteidiger. Nach einer Freistoßflanke von Trimmel war Friedrich per Kopf zur Stelle und ließ Gregor Kobel im Stuttgarter Tor keine Chance. Dabei hatte VfB-Trainer
Matarazzo die Standardstärke der Köpenicker hervorgehoben.
Die Stuttgarter machten sich das Leben selbst schwer. Ungenauigkeiten im Aufbau ließ das Spiel der Schwaben immer wieder stocken. Mateo Klimovicz' Schuss, den Union-Torwart Andreas Luthe (14.) mit Mühe abwehrte, war noch die einzige nennenswerte Aktion. In der Pause reagierte Matarazzo, der schon nach dem Aufwärmen auf Orel Mangala
kurzfristig verzichten musste. Er brachte Daniel Didavi und Tanguy Coulibaly. Beide belebten sofort das Spiel. Vor allem Didavi war sofort Dreh- und Angelpunkt. Nach seinem Pass scheiterte Nicolas González (48.) mit einem Seitfallzieher an der Latte, drei Minuten danach setzte der argentinische Nationalspieler nach einer Coulibaly-Flanke einen Kopfball knapp am Tor vorbei.
Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber dominant und drängten die Berliner in deren Hälfte. Doch machte der VfB zu wenig aus der Überlegenheit und kam nur zu wenig Chancen. Die beste leitete UnionTorwart Luthe mit einem schwachen Pass ein. VfB-Kapitän Gonzalo Castro (63.) hätte den Fehler beinahe genutzt, doch Luthe, Friedrich und Robin Knoche verhinderten mit vereinten Kräften den Ausgleich. Als Awoniyi auf 2:0 für die Berliner erhöhte, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Dann kam der große Auftritt von Kalajdzic.
VfB Stuttgart – Union Berlin 2:2 (0:1). – Tore: 0:1 Friedrich (4.), 0:2 Awoniyi (77.), 1:2, 2:2 Kalajdzic (85., 90.) – VfB: Kobel – Mavropanos (53. Stenzel), Anton, Kempf (80. Kalajdzic) – Endo, Sosa (46. Coulibaly) – Wamangituka, Castro, Förster (80. Klement), Klimowicz (46. Didavi) – González.