Corona-Regeln: Kirche feiert Gottesdienst per Zoom
Christmetten fallen aus – Kirchengemeinden werden kreativ
- Bis 21 Uhr können Gläubige an Heilig Abend noch in die Kirche gehen. Danach müssen sie zu Hause bleiben – so sieht es die neue Corona-Verordnung vor. Dadurch fallen Christmetten aus oder werden verschoben. Die Kirchengemeinden sind aber kreativ geworden.
„Kirche am See“
„Wir im Dekanat haben teilweise schon im August angefangen, Weihnachten zu planen. Die Anmeldungen laufen seit Wochen und jetzt muss alles neu geplant werden“, sagt Pfarrer Ralf Gührer von der „Kirche am See“, der Pfarreiengemeinschaft Wasserburg, Bodolz, Schachen und Nonnenhorn. Die Verwirrung aber auch die Veränderung seien damit groß. Die Christmette in Nonnenhorn falle aus, die in Wasserburg werde auf 18.30 Uhr und 19 Uhr vorgezogen. Außerdem fallen die Krippenspiele aus, weil sich zu wenig Gläubige angemeldet hatten.
Kirche St. Verena
Bei der evangelischen Kirche St. Verena wurden Christmetten verschoben und ganze Gottesdienste ins
Netz verlegt. Zwei werden jetzt an Heilig Abend per Zoom stattfinden. Zwar gebe es laut Pfarrer Jörg Hellmuth schon viele Angebote im Netz und im Fernsehen. „Es ist aber auch wichtig, von hier etwas zu haben. Man sieht sich, hat bekannte Gesichter, man kann sich zuwinken“, erklärt er. Seiner Meinung nach sei vor allem der Gesang an Weihnachten wichtig. Vor Ort in der Kirche gehe Singen nicht – über Zoom schon. „Wir werden vorher die Orgel aufnehmen mit einer Gesangsstimme. Dann wird das eingespielt. Und jeder kann dann in seinem Wohnzimmer für sich singen.“Für die Gottesdienste in der Kirche müsse man sich anmelden, für den Online-Gottesdienst nicht.
Kirche St. Stephan
Ein ähnliche Idee hatten die Kirche St. Stephan in Lindau und die Christuskirche in Aeschach. Schon seit Wochen haben die Verantwortlichen einen Videogottesdienst geplant. Die Predigt und die Gebete werden aufgenommen, Weihnachtslieder von einem Ensemble gesungen. Außerdem gebe es ein Krippenspiel mit Handpuppen. Das Video wird an Heilig Abend ab 15.30 Uhr auf der
www.lindau-evangelisch.de
Homepage
ausgestrahlt.
Die geplanten Christmetten nach 21 Uhr lässt die Kirche aber ersatzlos ausfallen. Denn insgesamt biete die St. Stephan-Christuskirche so einige Gottesdienste an. Außerdem könne die Christmette mit dem Abendessen konkurrieren, sollte sie auf 19 Uhr vorgezogen werden, erklärt Pfarrer Thomas Bovenschen. „Der besondere Charakter der Christmette liegt in der Zeit. Das lässt sich schwer nach vorne schieben.“Die Gottesdienste am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag finden wie geplant statt.
Kirche St. Johannes
In der Kirche St. Johannes in Wasserburg hat sich nichts geändert. An Heilig Abend gab es ohnehin keine Christmetten. Deshalb hält Pfarrerin Ulrike Lay an dem fest, was die Kirche geplant hatte.
Pfarreiengemeinschaft Lindau-Aeschach
Auch bei der Pfarreiengemeinschaft Lindau-Aeschach werden Gottesdienste ab 20 Uhr nicht mehr stattfinden. In Oberreitnau wird die Christmette an Heilig Abend deshalb auf 19 Uhr verschoben, in der Kirche St. Ludwig in Lindau entfällt sie dagegen ganz. Die Gläubigen können aber stattdessen zum schon geplanten Gottesdienst ab 19 Uhr kommen. „Ich denke, dass es ohnehin wenige Teilnehmer sein werden“, erklärt Pastoralreferent Ludwig Lau. Denn um diese Zeit gebe es meist Abendessen oder Bescherung. Viele Gläubige entscheiden sich deshalb, an den Weihnachtsfeiertagen zur Kirche zu gehen. Aber auch da gelte mittlerweile Anmeldepflicht.
Pfarreiengemeinschaft Weißensberg
Bei der katholischen Pfarreigemeinschaft Weißensberg wurden die Christmetten auf 17.15 Uhr in Bösenreutin am neuen Spielplatz beim Feuerwehrhaus und auf 17.30 Uhr auf die Christmette an der Festhalle in Weißensberg verlegt.
Pfarreiengemeinschaft Lindau-Insel
In St. Josef – Reutin – und im Münster Unserer Lieben Frau – Lindau-Insel– finden die Christmetten jeweils bereits um 19.30 Uhr statt. Die Gläubigen müssen sich dafür um Pfarrbüro anmelden.