Arbeiten für Betonmauer am Bahndamm laufen
Mit Beton stabilisiert die Bahn AG bei niedrigem Wasserstand den Damm auf die Insel
(dik) - Mit einer Betonmauer will die Bahn AG den Bahndamm auf die Insel stabilisieren. Die Arbeiten sollen bei möglichst niedrigem Wasser bis zum Frühjahr laufen.
Manch ein Lindauer betrachtet derzeit rätselnd die Arbeiten nah dem Bahnübergang Lotzbeckweg. Auf Anfrage der LZ erklärt ein Bahnsprecher, dass eine neue Betonmauer den historischen Bahndamm stützen soll. Nach mehr als 160 Jahren muss die DB Netz AG den Bahndamm stabilisieren, dem Wetter- und Umwelteinflüsse zugesetzt haben. Die alte Stützmauer bietet nicht mehr genug Halt für die tonnenschweren Züge, die auf die Insel fahren. Der Seedamm wurde 1854 erbaut und später in Richtung Kleiner See erweitert. Vier Gleise liegen auf dem Damm.
Die Arbeiten sind nur bei niedrigem Wasserstand im Bodensee möglich. Deshalb hat die Bahn AG bereits im September mit Vorarbeiten begonnen. Nun stellen Arbeiter jeweils in bis zu zwölf Meter langen Abschnitten eine neue Betonmauer her.
Verankerungen in Form von Bohrnägeln sollen die Mauer langfristig stützen. Oben wird zudem ein 80 Zentimeter breiter Wartungs- und Rettungsweg entstehen, der vor allem Sicherheit bei Notausstiegen auf dem Damm gewährleisten soll.
Die Sanierung ist zudem Voraussetzung, dass die Bahn AG im kommenden Jahr Strommasten mit Oberleitungen von Aeschach auf die Insel errichten kann. Das ist Voraussetzung für den Bahnknoten Lindau, in dem in einem Jahr Züge aus Friedrichshafen und aus Memmingen unter Strom auf die Insel fahren sollen.
Wenn die Arbeiten am Bahndamm im kommenden Sommer abgeschlossen sind, soll die Betonmauer nicht zu sehen sein. Denn die alten Natursteine, die zwischenzeitlich abgetragen wurden, werden später wieder dort eingebracht. Das genügt den Anforderungen des Denkmalschutzes, außerdem dienen diese Steine nicht nur als Wellenbrecher, sondern mit den Nischen auch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.