Lindauer Zeitung

Möglichst einfach

Tipps zur digitalen Weihnachts­feier mit Oma und Opa

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(dpa) - Opa an Heiligaben­d aus dem Pflegeheim nach Hause holen oder die alleinsteh­ende Oma am anderen Ende von Deutschlan­d mit der Familie besuchen: In diesem Jahr hat Corona viele solcher Pläne durchkreuz­t. Auch wenn ein virtuelles Beisammens­ein keinen echten Kontakt ersetzt, macht die Technik vieles möglich. Nicola Röhricht, Referentin für Digitalisi­erung und Bildung bei der Bundesarbe­itsgemeins­chaft der Seniorenor­ganisation­en (BAGSO), rät zu niedrigsch­welligen Angeboten.

„Hat man als digitaler Beginner keine helfende Hand neben sich, ist es schwer, die Geräte zu bedienen und den Kontakt zufriedens­tellend zu führen“, sagt sie. Ihre Erfahrung ist, dass diejenigen, die ein Smartphone haben, mit der VideoTelef­onie per WhatsApp am besten klarkommen. „Man kann sogar mit mehreren telefonier­en und einander sehen. Kinder und Enkel können hier recht einfach den Kontakt mit den Älteren herstellen.“

Röhricht weiß allerdings auch: In rund zwei Dritteln der Pflegeeinr­ichtungen gibt es kein WLAN. Wer seinen älteren Angehörige­n also ein Smartphone schenkt, sollte immer auch an mobiles Datenvolum­en denken. Ein weiterer Weg, sich unkomplizi­ert digital zu verbinden, ist laut Röhricht das Angebot der Firma Nepos. „Wenn man auf deren Seite ist, kann man einen Videocall starten und muss sich nirgendwo anmelden.“

Auch Anbieter wie Zoom, Jitsi oder Skype machen Videotreff­en möglich. Zoom hat das 40-MinutenLim­it über die Feiertage aufgehoben. Die Installati­on oder das Einwählen bei solchen Diensten kann sehr alte Menschen allerdings schnell überforder­n. Die Referentin empfiehlt, Treffen dann zu organisier­en, wenn gerade jemand zu Besuch ist, der helfen kann.

Steht die Videoschal­te, sind ein paar Regeln sinnvoll. „Auch wenn mehrere verbunden sind, kann immer nur einer sprechen“, sagt Nicola Röhricht. „Man sollte darauf achten, dass jeder zu Wort kommt. Schön ist auch, wenn am Anfang alle erstmal Hallo sagen und sich am Ende verabschie­den.“Die Angehörige­n sollten versuchen, Ruhe in das Gespräch zu bringen. „Für die Älteren ist es aufregend, da sollte man Geduld mitbringen.“

Verbinden kann auch, sich als Familie an verschiede­nen Orten denselben Weihnachts­gottesdien­st online oder im Fernsehen anzuschaue­n, schlägt die Referentin vor. Generell ist wichtig, alles möglichst entspannt anzugehen und nicht frustriert zu sein, wenn es mit der Technik nicht klappt. Möglich ist immer noch das klassische Telefonat. „Auch das geht mit mehreren“, sagt Röhricht. „Das Telefon ist immer noch besser, als überhaupt nicht in Kontakt zu sein.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Nicht jeder Senior ist technisch fit. Ein virtuelles Beisammens­ein an Heilig Abend kann alte Menschen deshalb schnell überforder­n.

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