VfB krönt sich zum Weihnachtsmeister
Häfler Volleyballer gewinnen zum Jahresabschluss deutlich mit 3:0 gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen
- Kurz vor Weihnachten an die Tabellenspitze der Volleyball-Bundesliga zu springen, sei ein gutes Ziel. Das sagte Michael Warm, Trainer des VfB Friedrichshafen, vor dem Jahresabschluss in der heimischen Zeppelin CAT Halle A1. Erwartet wurden die Netzhoppers Königs Wusterhausen, gegen diesen Gegner haben die Häfler auch gute Erfahrungen gemacht: Sie gewannen das Auftaktspiel der Saison souverän mit 3:0. Im Rückspiel sollte es gegen den Pokalfinalisten wieder so gut laufen. Erneut entschied der VfB das Duell mit 3:0 (25:20, 25:13, 25:20) für sich, damit gingen sie als Tabellenführer aus der Halle. „Wir sind Weihnachtsmeister“, jubelte Warm.
Der VfB lag bis zur ersten 6:5-Führung gleich mehrmals hinten. Danach gewann der Favorit jedoch an Dominanz. Die Gäste hatten Probleme mit dem druckvollen Friedrichshafener Spiel am Netz, sodass Linus Weber mehrere Punkte mit seinen brachialen Angriffsschlägen machte. Marcus Böhme blockte zudem erfolgreich: 11:7 für den VfB. Dazu überzeugten Libero Markus Steuerwald und Nicolas Maréchal in dieser Phase in der Annahme. Die Gäste ließen sich aber nicht komplett abschütteln. Auch den Netzhoppers gelangen schöne Spielzüge, die zumeist die Außenangreifer Dirk Westphal und Karli Allik vollendeten. 11:9, 15:13, 17:15 und 19:17, 21:19 lauteten weitere Spielstände im umkämpften Satz. Letztlich aber hatten die Gastgeber immer die passende Antwort parat – vor allem durch Weber und Maréchal, aber auch durch Martti Juhkami und Nehemiah Moté. Den Satzgewinn stellte der Este Juhkami sicher. Er besorgte den Punkt zum 25:19, es war Juhkamis sechster Punkt im ersten Satz.
Die Gäste ließen aber nicht locker. Sie kamen gut in den zweiten Satz, führten 2:0 und 4:3. Doch dann erhöhte sich die Fehlerquote der Netzhoppers. Zum Beispiel setzte James Weir einen Aufschlag ans Netz und auch der Angriffsschlag von Johannes Mönnich fand nicht den Weg ins Feld der Häfler. Da die Gastgeber nun stark aufspielten, entwickelte sich im zweiten Satz eine klare Angelegenheit. Einen der ansehnlichsten Angriffe gab es kurz vor der zweiten technischen Auszeit. Böhme empfängt einen Ball von Maréchal und legt ihn blitzschnell zum 16:9 ins Feld der Netzhoppers – ein Zusammenspiel wie aus einem Guss. Nach der zweiten technischen Auszeit bekamen die Gäste keinen Fuß mehr in die Tür. Eine schwache Aktion von James Jackson besiegelte das 25:13 und damit das 2:0 für den VfB.
Es lief also alles nach Plan für die Friedrichshafener Volleyballer. Noch ein Satzgewinn und sie hätten sich die Tabellenführung wieder zurückgeholt. Und auch wenn die Netzhoppers wieder einen guten Start hinlegten, schien dieser Fall einzutreten. Zu sehr drin war der VfB im Spiel – teilweise zauberte das Team um Zuspieler Dejan Vincic. Zudem agierten die Gäste nun teilweise konfus. Insbesondere Jackson präsentierte sich äußerst schwach. Dem Diagonalspieler der Brandenburger missglückte beinahe alles. So landete sein Aufschlag beim Stand von 12:9 für den VfB am Netz, passend zu seinem schwachen Abend bekam er noch einen Angriffsschlag von Maréchal ins Gesicht: 15:11 für die Friedrichshafener. Danach wurde Jackson ausgewechselt. Seine
Teamkollegen waren allerdings nicht deutlich besser in Form. „Wir standen wie eine Wand und haben aus der Annahme heraus sehr viel gepunktet. Irgendwann hat der Gegner akzeptiert: Das wird schwer“, meinte Warm. Hin und wieder punkteten die Netzhoppers zwar, insgesamt aber hatten sie keine Chance mehr gegen den gut aufgelegten VfB. Rares Balean machte schließlich das 25:20 – 3:0 und die Tabellenführung für den VfB. Warum, das wusste der wieder einmal zum Spieler des Spiels ausgezeichnete Linus Weber genau: „Wir haben eine sehr konzentrierte Leistung gebracht und funktionieren sehr gut als Team.“Dass er die MVPWahl
gewann, interessiere ihn kaum. „Das ist für mich nebensächlich.“
Das Friedrichshafener Team hat sich nun ein paar freie Tage verdient. Am Mittwoch steht noch ein Krafttraining auf dem Programm, an Heiligabend und den Weihnachtstagen ist aber keine Einheit für die Häfler anberaumt. „Wir sind seit dem ersten Spieltag einkaserniert, müssen jetzt durchschnaufen und mal ein paar Tage kein Volleyball spielen und sehen“, sagte Warm. Weiter geht es aber noch in diesem Jahr, ab 28. Dezember arbeitet der VfB viel im athletischen Bereich. Sodass die Häfler das Ziel Meisterschaft auch im neuen Jahr weiter verfolgen können.