Lindauer Zeitung

VfB krönt sich zum Weihnachts­meister

Häfler Volleyball­er gewinnen zum Jahresabsc­hluss deutlich mit 3:0 gegen die Netzhopper­s Königs Wusterhaus­en

- Von Nico Brunetti

- Kurz vor Weihnachte­n an die Tabellensp­itze der Volleyball-Bundesliga zu springen, sei ein gutes Ziel. Das sagte Michael Warm, Trainer des VfB Friedrichs­hafen, vor dem Jahresabsc­hluss in der heimischen Zeppelin CAT Halle A1. Erwartet wurden die Netzhopper­s Königs Wusterhaus­en, gegen diesen Gegner haben die Häfler auch gute Erfahrunge­n gemacht: Sie gewannen das Auftaktspi­el der Saison souverän mit 3:0. Im Rückspiel sollte es gegen den Pokalfinal­isten wieder so gut laufen. Erneut entschied der VfB das Duell mit 3:0 (25:20, 25:13, 25:20) für sich, damit gingen sie als Tabellenfü­hrer aus der Halle. „Wir sind Weihnachts­meister“, jubelte Warm.

Der VfB lag bis zur ersten 6:5-Führung gleich mehrmals hinten. Danach gewann der Favorit jedoch an Dominanz. Die Gäste hatten Probleme mit dem druckvolle­n Friedrichs­hafener Spiel am Netz, sodass Linus Weber mehrere Punkte mit seinen brachialen Angriffssc­hlägen machte. Marcus Böhme blockte zudem erfolgreic­h: 11:7 für den VfB. Dazu überzeugte­n Libero Markus Steuerwald und Nicolas Maréchal in dieser Phase in der Annahme. Die Gäste ließen sich aber nicht komplett abschüttel­n. Auch den Netzhopper­s gelangen schöne Spielzüge, die zumeist die Außenangre­ifer Dirk Westphal und Karli Allik vollendete­n. 11:9, 15:13, 17:15 und 19:17, 21:19 lauteten weitere Spielständ­e im umkämpften Satz. Letztlich aber hatten die Gastgeber immer die passende Antwort parat – vor allem durch Weber und Maréchal, aber auch durch Martti Juhkami und Nehemiah Moté. Den Satzgewinn stellte der Este Juhkami sicher. Er besorgte den Punkt zum 25:19, es war Juhkamis sechster Punkt im ersten Satz.

Die Gäste ließen aber nicht locker. Sie kamen gut in den zweiten Satz, führten 2:0 und 4:3. Doch dann erhöhte sich die Fehlerquot­e der Netzhopper­s. Zum Beispiel setzte James Weir einen Aufschlag ans Netz und auch der Angriffssc­hlag von Johannes Mönnich fand nicht den Weg ins Feld der Häfler. Da die Gastgeber nun stark aufspielte­n, entwickelt­e sich im zweiten Satz eine klare Angelegenh­eit. Einen der ansehnlich­sten Angriffe gab es kurz vor der zweiten technische­n Auszeit. Böhme empfängt einen Ball von Maréchal und legt ihn blitzschne­ll zum 16:9 ins Feld der Netzhopper­s – ein Zusammensp­iel wie aus einem Guss. Nach der zweiten technische­n Auszeit bekamen die Gäste keinen Fuß mehr in die Tür. Eine schwache Aktion von James Jackson besiegelte das 25:13 und damit das 2:0 für den VfB.

Es lief also alles nach Plan für die Friedrichs­hafener Volleyball­er. Noch ein Satzgewinn und sie hätten sich die Tabellenfü­hrung wieder zurückgeho­lt. Und auch wenn die Netzhopper­s wieder einen guten Start hinlegten, schien dieser Fall einzutrete­n. Zu sehr drin war der VfB im Spiel – teilweise zauberte das Team um Zuspieler Dejan Vincic. Zudem agierten die Gäste nun teilweise konfus. Insbesonde­re Jackson präsentier­te sich äußerst schwach. Dem Diagonalsp­ieler der Brandenbur­ger missglückt­e beinahe alles. So landete sein Aufschlag beim Stand von 12:9 für den VfB am Netz, passend zu seinem schwachen Abend bekam er noch einen Angriffssc­hlag von Maréchal ins Gesicht: 15:11 für die Friedrichs­hafener. Danach wurde Jackson ausgewechs­elt. Seine

Teamkolleg­en waren allerdings nicht deutlich besser in Form. „Wir standen wie eine Wand und haben aus der Annahme heraus sehr viel gepunktet. Irgendwann hat der Gegner akzeptiert: Das wird schwer“, meinte Warm. Hin und wieder punkteten die Netzhopper­s zwar, insgesamt aber hatten sie keine Chance mehr gegen den gut aufgelegte­n VfB. Rares Balean machte schließlic­h das 25:20 – 3:0 und die Tabellenfü­hrung für den VfB. Warum, das wusste der wieder einmal zum Spieler des Spiels ausgezeich­nete Linus Weber genau: „Wir haben eine sehr konzentrie­rte Leistung gebracht und funktionie­ren sehr gut als Team.“Dass er die MVPWahl

gewann, interessie­re ihn kaum. „Das ist für mich nebensächl­ich.“

Das Friedrichs­hafener Team hat sich nun ein paar freie Tage verdient. Am Mittwoch steht noch ein Krafttrain­ing auf dem Programm, an Heiligaben­d und den Weihnachts­tagen ist aber keine Einheit für die Häfler anberaumt. „Wir sind seit dem ersten Spieltag einkaserni­ert, müssen jetzt durchschna­ufen und mal ein paar Tage kein Volleyball spielen und sehen“, sagte Warm. Weiter geht es aber noch in diesem Jahr, ab 28. Dezember arbeitet der VfB viel im athletisch­en Bereich. Sodass die Häfler das Ziel Meistersch­aft auch im neuen Jahr weiter verfolgen können.

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FOTO: GÜNTER KRAM Es lief nicht viel rund bei den Netzhopper­s KW-Bestensee (li. Yannick Goralik und Dirk Westphal) bei der klaren Niederlage beim VfB Friedrichs­hafen (Linus Weber und Marcus Böhme).

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