Lindauer Zeitung

Auch Lindaus Betriebe leiden unter der Pandemie

Kurzarbeit bewahrt einige noch vor der Pleite

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(dik) - Die Unternehme­n im Kreis Lindau sind stärker von Corona betroffen als in anderen Teilen Deutschlan­ds. Vor allem Einzelhand­el, Gaststätte­n und Hotels bangen, ob sie die Krise überstehen.

Nach der fast völligen Schließung im Frühjahr waren die meisten Betriebe wieder im Wachstum. Nicht zuletzt der Ansturm der Urlauber und Tagesgäste im Sommer hat bei den Betroffene­n einige Wochen lang für sehr gute Geschäfte gesorgt. Das konnte die Verluste zwar nicht ausgleiche­n, stimmte aber hoffnungsf­roh.

Umso schlimmer sind die Folgen der zweiten Welle. Nicht nur, dass Hafenweihn­acht und Jahrmarkt abgesagt sind und deshalb viel weniger Gäste in Lindau sind als sonst in der kalten Jahreszeit, Maskenpfli­cht auf der Insel und die Appelle der Politik, möglichst daheim zu bleiben, taten ihr Übriges.

Während das Handwerk im Kreis Lindau von der Corona-Krise nur in geringem Maß betroffen ist, hat die Pandemie auch für große Unternehme­n schwerwieg­ende Folgen. Das gilt nicht nur für die Automobilz­ulieferer wie Cooper Standard oder Continenta­l. Das gilt auch für die Lindauer Dornier, deren Produktion infolge des Einbruchs bei der Textilindu­strie weltweit total ins Stocken kam. Die Geschäftsf­ührung hat bereits reagiert und einen Personalab­bau im Laufe der kommenden Jahre angekündig­t. Der soll so sozialvert­räglich wie möglich ablaufen, aber spüren wird man ihn doch.

Das gilt insgesamt für den Arbeitsmar­kt, der früher meist gute Nachrichte­n geliefert hat. Doch jetzt schauen die Verantwort­lichen der Arbeitsage­ntur wenig zuversicht­lich ins neue Jahr. Dass die Zahl der Arbeitslos­en nicht noch weiter gestiegen ist, liegt nur an der Kurzarbeit. Aber auch da gilt, dass im Kreis Lindau mehr Firmen dieses Rettungsin­trument brauchen als in Nachbarlan­dkreisen.

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