Acht Jahre Haft für Mann, der seine Ehefrau tötete
(jule) - Im März kommt es zu einem großen Einsatz von Polizei und Rettungskräften in einem Lindauer Hostel am Bahnhof: Ein Mann verletzt seine Ehefrau mit einem Messer so schwer, dass diese stirbt. Ein Dreivierteljahr später ist der Mann vom Kemptener Landgericht verurteilt: acht Jahre Haft für minderschweren Totschlag.
Der Tat vorausgegangen war ein heftiger Streit des Ehepaars, das seit einiger Zeit in getrennten Zimmern in dem Hostel lebte. Während dieses Streits soll der 36-Jährige ein Messer, das im Zimmer lag, genommen haben und auf seine Frau eingestochen haben. Er selbst wählt daraufhin den Notruf und lässt sich ohne Widerstand festnehmen. Weil der Tatort im oberen Stockwerk des Hostels ist, muss die Feuerwehr mit der Drehleiter anrücken. Der Bereich um das Hostel wird an diesem Abend bis in die Nacht hinein abgesperrt, die Bushaltestellen an die Inselhalle verlegt.
Die Schwurgerichtskammer ist sich nach nur einem Verhandlungstag am 10. November sicher: Der Angeklagte hat mit einem Messer, das eine 20 Zentimeter lange Klinge hatte, auf seine Frau eingestochen und dadurch die Arterie zwischen Oberschenkel und Leiste durchtrennt. Die Frau verblutete. Der Angeklagte habe gewusst, dass das lebensgefährlich sein könne.
Richter und Schöffen sind aber auch davon überzeugt, dass der Angeklagte seine Tat sofort bereut hat. Von einem minderschweren Fall geht das Gericht aus, weil der Angeklagte jahrelang andauernd mit der krankhaft wirkenden Eifersucht seiner Frau konfrontiert gewesen war. Dies habe bei ihm selbst zu einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung geführt, so die Richter. Zum Tatzeitpunkt habe eine „ akute Belastungsreaktion“vorgelegen.