Zwei Tests beim BRK an Weihnachten ergeben einen Corona-Verdacht
215 Kreisbewohner lassen sich beim Roten Kreuz in Lindau und Heimenkirch testen, bevor sie jemanden im Seniorenheim besuchen
(olwi) - Weniger Menschen als erwartet haben sich an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen in der Fos-Turnhalle in Lindau und in der Alten Turnhalle in Heimenkirch auf Corona testen lassen. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hatte dort jeweils Testcenter für diejenigen eingerichtet, die an Weihnachten Angehörige oder Bekannte in Pflegeheimen besuchen wollten. Dort darf nur hinein, wer ein negatives Testergebnis vorweisen kann.
Mit einem Einsatz rund um die Seniorenheime habe er schon seit einiger Zeit gerechnet, sagt BRKKreisgeschäftsführer Roman Gaißer. Dass er so schnell kommen würde, hat ihn dann überrascht. Innerhalb einer Woche gelang es jedoch, 75 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus den Rotkreuz-Reihen zu organisieren und sie unter Beachtung der Hygieneregeln zu schulen. An drei Vormittagen fanden die Tests statt. Insgesamt 215 Personen nutzten das Angebot, davon etwas mehr als die Hälfte in Heimenkirch. Die dafür notwendigen Schnelltests lagen in ausreichender Menge vor. Mit Blick auf die rund tausend Bewohner von Pflegeheimen im Landkreis hatte das BRK mit 500 Testpersonen gerechnet, zumal das Testzentrum in Bösenreutin und Arztpraxen während der Feiertage geschlossen waren.
Die Ehrenamtlichen bauten die beiden Teststationen selbst auf und ab. Und sie testeten sich vor Beginn gegenseitig. Unter den ehrenamtlichen Helfern war Jessica Czarnetzki von der BRK-Wasserwacht in Lindenberg. „Ich wollte meinen Teil beitragen“, deshalb habe sie einen der Weihnachtsfeiertage geopfert. Sie freute sich über die positive Resonanz der getesteten Menschen. Die brachten zum Dank teilweise selbstgebackene Plätzchen mit oder spendeten Geld.
Unter den Getesteten war Pfarrer Martin Weber. Er komme regelmäßig zu Gottesdiensten in Seniorenheime, begründete er seinen Wunsch nach einem Test. Zudem: „Ich fahre jetzt zu meinen Eltern, die sind in einem hohen Alter.“Das Angebot des BRK war aus seiner Sicht „wunderbar“. Jedoch: „Schade, dass es das nicht schon früher gab“. Schließlich gelte es, Risikopatienten zu schützen. Sein Wunsch: „Es würde mich freuen, wenn es ein solches Angebot auch weiterhin auf breiter Basis geben würde.“
Zwei Tests förderten ein positives Ergebnis zutage. Bis zur Bestätigung durch einen PCR-Test müssen die Betroffenen sofort in Quarantäne. Alle anderen konnten die Hallen in Lindau und Heimenkirch mit dem guten Gefühl verlassen, zu diesem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ gewesen zu sein. Der BRK-Kreisgeschäftsführer machte am Ende deutlich: „Wir stehen jetzt auch als Schnelleingreifgruppe für weitere Testaktionen bereit“. Denkbar sei das beispielsweise im Umfeld von Seniorenheimen.