FDP will digitale Lösungen für den Einzelhandel
Weitere Forderung bei Bürgerrunde: Brennstoffzellenbusse für den Stadtverkehr statt batteriebetriebener Busse
(lz) - Dem Einzelhandel wieder auf die Füße zu helfen, ist ein dringendes Thema im Kreisverband der FDP, das auch während der Online-Bürgerrunde auf dem Programm stand. Wie die Partei in einer Pressemitteilung schreibt, schaltete sich dabei neben der Kreisvorsitzenden des Liberalen Mittelstands (LIM) Bodensee-Oberschwaben Nicole Rauscher auch Thilo Scholpp, LIM-Landesvorsitzender BadenWürttemberg, zu, um ein gemeinsames Konzept der Lieferliebling GmbH vorzustellen.
Bei dem Konzept gehe es um die Digitalisierung des Einzelhandels. „Dies geht aber nur in der Gemeinschaft“,
wies Rauscher darauf hin, „um entsprechend stark auftreten zu können“. Auch Stadtrat Ulrich Jöckel bestätigte: „Lindau ist dann stark, wenn wir zusammen etwas auf die Beine stellen und gemeinsame Einkaufsplattformen schaffen.“
Von allen Seiten kam Verständnislosigkeit darüber zum Ausdruck, dass nun die Läden geschlossen wurden, da doch geordnete Strukturen vorherrschten. „Die Einschränkungen und Schließungen haben das generelle Strukturproblem des Einzelhandels nur noch beschleunigt. Die Bürger kaufen einen Großteil der Waren digital im Internet – ob aus Zeitmangel oder anderen Gründen, und das bereits lange schon vor dem Lockdown“, heißt es in der Mitteilung weiter. „Dagegen spricht ja grundsätzlich nichts“, sagte Nicole Rauscher, „sofern es die Möglichkeit gibt, bei regionalen Geschäften shoppen zu gehen“. Deshalb müssen sich die lokalen Einzelhändler nach Ansicht der FDP „für die Zukunft wappnen und digital aktiver werden“.
Viele Einzelhändler scheuten jedoch den Weg in die Digitalisierung. Um den Einzelhändlern den Weg in die Digitalisierung und in eine sichere Zukunft zu gewährleisten, brauche es kommunale Unterstützung der Gemeinden, Städte und Landkreise.
Wie dies zu einer Win-Win-Situation für alle werden könne, erklärte Thilo Scholpp eindrücklich und stellte die wesentlichen Besonderheiten des Lieferliebling-Konzepts dar. Das kleine Start-up-Unternehmen habe sich auf die Fahne geschrieben, nicht nur den Einzelhandel zu digitalisieren, sondern biete eine ganzheitliche Lösung für ein zukunftsfähiges Miteinander, also ein digitales Regionalmanagement, das individuelle Besonderheiten hervorzuheben wisse.
Zuvor hatte die Versammlung über die Abstimmung im Stadtrat zur Beschaffung von Diesel-Hybrid-Bussen für den Stadtbusverkehr diskutiert. Die FDP-Stadträte Florian Nüberlin
und Ulrich Jöckel stellten nochmals klar, dass es ihnen bei der Abstimmung um eine langfristige und nachhaltige Lösung zur Mobilität gegangen sei. Diese sehen beide in der Wasserstofftechnologie, heißt es in der Mitteilung. Nun müsse in Lindau die Infrastruktur geschaffen werden, damit im nächsten Schritt Brennstoffzellenbusse für den Stadtverkehr bestellt werden könnten, anstatt auf batteriebetriebene Busse auszuweichen, die aufgrund der aufwendigen Herstellung der Batterien alles andere als eine nachhaltige, ressourcenschonende und klimafreundliche Lösung darstellten, so die Stadträte.