Starker Auftritt wird nicht belohnt
EV Lindau verliert in der Eishockey-Oberliga Süd in Regensburg mit 1:2
(tk) - Schon drei Tage nach der knappen 3:4-Heimniederlage gegen die Eisbären Regensburg gab es für die EV Lindau Islanders die Chance zur Revanche. Beim starken Tabellendritten Regensburg, der von 14 Saisonspielen 13 gewonnen hat, gaben die Islanders in der Eishockey-Oberliga am Mittwochabend von Beginn an Gas, verloren letztlich aber unglücklich mit 1:2. Entscheidend waren die Chancenverwertung der Islanders sowie ein Penalty für die Eisbären. „Das war eine enge Kiste wieder, aber ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Lindaus Trainer Gerhard Puschnik.
Nach neun Siegen zum Start der Oberligasaison verlor Regensburg nur beim SC Riessersee. Die gegnerischen Teams bereiteten den Eisbären also fast weniger Probleme als das Coronavirus. Ab Mitte Dezember mussten die Regensburger eine Zwangspause einlegen. Während der Quarantäne und der Pause bei den Eisbären absolvierten die Islanders sieben (!) Spiele – davon gewannen die Lindauer vier regulär und eins am grünen Tisch (gegen Füssen). Gegen Regensburg zeigte sich das Selbstvertrauen der Lindauer durch die Siegesserie. Die Gäste vom Bodensee spielten munter nach vorne, störten bei Regensburger Scheibenbesitz früh und kamen zu guten Chancen. Allerdings: Nur eine dieser Chancen nutzten die Islanders. Nach einem Fehler der Eisbären behielt Andreas Farny die Übersicht und passte zu Simon Klingler – 1:0 für Lindau in der 13. Minute.
Kurz darauf vergaben Linus Lundström und Corvin Wucher dicke Chancen. Die Führung der Islanders war verdient, siehielt aber nur eine Minute, dann ging Jakob Webers Schuss von der blauen Linie an allen vorbei ins Lindauer Tor. Kurios wurde es in der 17. Minute: Mark Heatley störte seinen Gegenspieler, im Zweikampf
wurde ihm der Schläger aus der Hand geschlagen – und landete im Gesicht von Simon Klingler. Lindaus Stürmer musste im Gesicht blutend vom Eis, und Heatley auf die Strafbank. Die Unterzahl überstanden die Islanders aber – auch dank starker Paraden von David Heckenberger. Der junge Goalie, in den vergangenen Jahren eine Stütze in den Nachwuchsmannschaften sowie im Regionalligateam des EV Ravensburg, gab sein Debüt in der Oberliga.
Auch im zweiten Drittel war auf Heckenberger Verlass. Der 22-Jährige hielt alles, was auf sein Tor kam. Es gab jetzt nicht mehr die ganz dicken Chancen für die Lindauer, die dennoch weiter ein sehr gutes Auswärtsspiel zeigten. Nach Zuspiel von Daniel Schwamberger hatte Fredrik Widen die erneute Führung auf dem Schläger, scheiterte aber an Eisbären-Goalie Patrick Berger. Kurz nach Beginn des dritten Drittels hätte Lindau in Führung gehen müssen, beim
Konter waren die Islanders aber ein bisschen zu verspielt.
Die vorentscheidende Szene gab es in der 47. Minute: Den Regensburger Konter von Corbinian Ontl konnte Dominik Ochmann nur unfair stoppen, den fälligen Penalty verwandelte Nikola Gajovsky souverän zum 2:1. Vom Regensburger Torjäger war bis dahin nur wenig zu sehen gewesen. Kurz nach seinem Treffer hatte er freie Schussbahn, Heckenberger hielt aber ganz stark. Auch gegen Tomas Schwamberger zeigte Lindaus Goalie eine tolle Parade. Punkte gab es für die Islanders dennoch keine mehr, auch, weil Klingler kurz vor dem Ende eine Topgelegenheit auf den Ausgleich nicht nutzen konnte. „Wir brauchen vor dem Tor leider zu viele Chancen“, meinte Puschnik. „Da fehlt auch etwas Glück.“Regensburgs Trainer Max Kaltenhauser war dagegen glücklich: „Das war ein Charaktersieg, alle haben sich zusammengerissen.“