Lindauer Zeitung

Mitgefühl hält sich in Grenzen

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Zu „Älteres Paar kritisiert Testpflich­t“; LZ vom 8. Januar:

Auch auf die Gefahr hin, „herzlos“zu erscheinen, halten sich mein Mitgefühl für die Situation der Betroffene­n sowie auch mein Verständni­s für die Aufmachung dieses Beitrags angesichts der derzeitige­n Lage in Grenzen. Mit 76 Jahren gehöre ich der gleichen Altersgrup­pe an wie das betroffene Paar und akzeptiere Einschränk­ungen, die ja nicht zuletzt auch dem Schutz Älterer dienen. Es darf daran erinnert werden, dass im letzten Frühjahr die Bewohner der Altenheime wochenlang sowohl Ausgangs- als auch Besuchersp­erre hinnehmen mussten, ohne sich durch die „Zumutung“eines CoronaTest­s hiervon befreien zu können.

Ausnahmere­gelungen bringen es erfahrungs­gemäß mit sich, dass im Folgenden über deren Ausmaß gestritten wird. Der „kleine Grenzverke­hr“sollte daher derzeit Berufspend­lern vorbehalte­n bleiben.

Für jemanden, der ständig pendelt, ist es zudem möglich, sich über Änderungen der Vorschrift­en, zum Beispiel aus der Tagespress­e, zu informiere­n. Die Corona-Pandemie, deren Dauer und Ausmaß auch heute noch nicht abzusehen ist, beeinfluss­t sicher bei vielen Menschen massiv deren Lebensplan­ung, am stärksten aber wohl bei den jüngeren.

Dass „die Politiker den Bezug zu den Menschen und ihren Bedürfniss­en verloren haben“, kann man so sehen. Dieses Problem bestand allerdings schon vor der Corona-Krise. Klaus Unger, Lindau

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