BOGY-Schüler gewinnen deutschlandweiten Zeitungswettbewerb
Digitalisierung: So lernen Schüler, welche Infos glaubwürdig sind
- In Zeiten der Digitalisierung kann es jungen Menschen schwerfallen, auf die richtigen Infos zu setzen. Das deutschlandweite Zeitungsprojekt „Gesund und sicher“der deutschen Unfallversicherung und des IZOP-Instituts soll da Abhilfe schaffen. Mit ihm sollen Schüler lernen, wie Journalismus funktioniert und warum er bei der Informationsbeschaffung wichtig für die Gesellschaft ist. Neun Schüler aus Lindau haben sich des Themas angenommen und mit der Lindauer Zeitung zusammengearbeitet. Im Februar vergangenen Jahres ist in der LZ eine ganze Seite erschienen, die von den Schülern selbstständig konzipiert, geschrieben und fotografiert wurde. Die Jugendlichen wurden jetzt zu den Siegern des Projekts gekürt – mit vier anderen Schulen aus ganz Deutschland.
„Es ist das A und O, dass die Schüler weltoffen sind und sich für Themen
interessieren“, sagt Irene Heß, wenn sie an ihr Projekt am Bodensee-Gymnasium denkt. Die Lehrerin findet es wichtig, dass die Jugendlichen Berichterstattungen vor allem aus dem Netz auch hinterfragen können. Seit Jahren leitet die 61-Jährige zusammen mit Lehrer Bent Jörgensen einen Schreibkurs, an dem Schüler aus unterschiedlichen Stufen teilnehmen können. Dort lernen sie kreatives, aber auch journalistisches Schreiben. Je nachdem, für welches Thema sie sich mehr interessieren.
Beim Projekt „Gesund und sicher“konnten die Schüler dieses Wissen noch einmal auffrischen und Neues dazulernen. Schon seit einigen Jahren gibt es das Zeitungsprojekt, es wird vom IZOP-Institut organisiert und betreut. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat sich dieses Mal mit eingeschaltet und das Thema „Gesund und sicher“vorgeschlagen. Unter diesem Motto konnten die Schüler Themen recherchieren und Artikel verfassen. „Wir hoffen, dass wir im Rahmen der Kampagne noch ein weiteres Projekt durchführen können“, sagt Winfried Spiegel, Geschäftsführer des IZOP-Instituts. Seiner Meinung nach vermittle das Projekt wichtige Werte wie Gesundheit und Sicherheit. „Schon in der Schule sollte man mit so einer Wertevermittlung beginnen.“Verkehrserziehung und Ernährung spielten bei dem Projekt eine große Rolle.
Deshalb hat sich auch Irene Heß dazu entschieden, mit den Schülern bei „Gesund und sicher“teilzunehmen. „Es gibt tagtäglich immer wieder Stellen, an denen man verunglücken kann“, sagt sie. Es sei wichtig, dass die Schüler sich bewusst machten, wie wertvoll Leben und Gesundheit sind. Deshalb hat sie auch Marco Haring von der kommunalen Unfallversicherung eingeladen. Er hat den Schülern gezeigt, wie man Unfälle vermeidet. „Ein Unfall sollte am besten gar nicht erst passieren“, sagt Irene Heß. Außerdem hat sie mit den
Schülern zum Thema wochenlang recherchiert. Aus den Infos haben die neun Jugendlichen dann einen Bericht, einen Kommentar und eine kleine Reportage geschrieben.
„Wir fanden die Seite so toll, weil da vieles so gut gelaufen ist, was das journalistische Handwerk anbelangt“, sagt Winfried Spiegel. Die Schüler hätten sowohl Kommentar als auch Infokästen und Artikel gut geschrieben. „Es ist nicht nur wichtig, dass man einen tollen Einstieg findet, sondern, dass der Artikel auch informationsdicht ist.“Das sei den Schülern gelungen. Deshalb hat die Klasse aus 31 Schulklassen in ganz Deutschland mit vier anderen die Auszeichnung bekommen.
„Die Schüler haben sich riesig gefreut“, weiß Irene Heß. Vor allem auch in ihren Familien hätten sie für die Zeitungsseite Anerkennung bekommen. Vom IZOP hat sie per EMail Urkunden zugeschickt bekommen, die sie an die Schüler weiterleitet. Viel wichtiger ist Irene Heß aber, dass die Schüler von dem Projekt etwas mitnehmen. „Wenn man sich mit solchen Themen beschäftigt, dann bleibt immer was hängen im Alltag. Ich denke schon, dass die Schüler jetzt mit offeneren Augen durch den Alltag gehen.“