Kressbronner Weihnachtskorso: Keine Strafe für Teilnehmende
Polizei und Gemeinde bitten: Aktion soll sich während der Corona-Pandemie nicht wiederholen
- Gut 40 weihnachtlich bunt geschmückte Traktoren mit Lichterketten von ortsansässigen Bauern sind unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“kurz vor Weihnachten durch Kressbronn gefahren. Die Polizei hat den Zug gestoppt, weil er gegen die geltenden CoronaRegeln verstoßen hat. Bürgermeister Daniel Enzensperger hat vor Ort vermittelt und die Traktoren konnten ihre Runde fertig fahren. Darum müssen die Teilnehmenden nun keine Sanktionen fürchten.
Die Aktion der Kressbronner Ortsbauern „Ein Funken Hoffnung“am 20. Dezember ist bei den Kressbronner Bürgern sehr gut angekommen. Rund 40 Traktoren, die die Besitzer mit bunten Lichterketten, Tannenzweigen, Christbaumschmuck und weiterem weihnachtlichen Dekorationszubehör geschmückt hatten, zogen, begleitet von weihnachtlicher Musik, durch die Straßen. Zahlreiche Schaulustige waren am Straßenrand oder schauten aus den Fenstern, von Balkonen oder auch von Terrassen aus zu, wie der bunte Traktorenkorso durch Kressbronn fuhr.
Im Riedweg wurde der Konvoi dann aber von Polizeibeamten gestoppt. „Die geltende Corona-Verordnung streng ausgelegt, war die Aktion nicht regelkonform“, erklärt ein Polizeisprecher im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Doch die Polizei habe anerkannt, dass der Konvoi nicht aus böser Absicht durch Kressbronn gefahren sei. „Die Teilnehmenden waren nicht gegen die Corona-Regeln, sie hatten ein anderes Ziel“, so der Sprecher. Das Ziel sei eben eine freudige, weihnachtliche Botschaft für die Mitbürgerinnen und -bürger gewesen.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei die Aktion nachbereitet worden. Ein Bericht darüber gehe nun auch an das Landratsamt, die zuständige Behörde. „Wir erwarten aber keine Sanktionen“, so der Polizeisprecher. Ob der Konvoi bei der Polizei angezeigt wurde oder ob die Polizeibeamten einer Streife die Traktoren gestoppt haben, könne er nicht sagen.
Das bestätigt auch Bürgermeister Enzensperger. Es werde keine Strafe für die Teilnehmenden geben. „Als der Zug gestoppt wurde, bin ich persönlich hingegangen, um zu vermitteln. Die Idee war toll und natürlich nett gemeint. Aber wir bitten trotzdem, dass sich so etwas nicht wiederholt,“so der Bürgermeister. Es sei aufgrund der Corona-Pandemie derzeit einfach nicht möglich. Auch die Polizei bittet darum, solche Aktionen derzeit nicht durchzuführen. „Wer so etwas plant, sollte sich davor über die aktuell geltenden Gesetzeslagen informieren und es mit der zuständigen Behörde, in diesem Fall dem Landratsamt, abklären“, sagt der Polizeisprecher. Die aktuelle Infektionslage im Bodenseekreis müsse sich entspannen, darum sollten sich alle an die geltenden Regeln halten. „Die Restriktionen können nur aufhören, wenn jetzt alle mithelfen“, so der Beamte weiter.
Die Ortsbauern, die Landjugend und die Landfrauen Kressbronn, die den Konvoi organisiert haben, haben sich in der Ausgabe des Gemeindeblatts „Die kleine Seepost“vom 23. Dezember für den Zuspruch der Mitbürger am Straßenrand, für die Verpflegung unterwegs sowie für die geschmückten Traktoren bedankt. „Es lag nicht in unserer Absicht, Menschen zu gefährden oder gar die Corona-Regeln zu missachten“, heißt es in dem Beitrag weiter. Der Wunsch sei es gewesen, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen und gemäß dem Motto einen Funken Hoffnung zu verteilen.