Lindauer Zeitung

Im Zentrum soll ein Häuserense­mble entstehen

Bauherrsch­aft plant zwölf Wohnungen auf zwei Häuser verteilt und eine verbindend­e Tiefgarage

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(isa) - Der Wasserburg­er Ortskern verändert sich zusehends. Der Grundstück­s-, Bau- und Umweltauss­chuss hat in jüngster Sitzung einem Bauvorhabe­n grünes Licht gegeben, das mitten im Dorfzentru­m liegt. Nach Willen der Wasserburg­er Bauherren sollen in der Dorfstraße zwei massive Wohnhäuser entstehen, die durch eine Tiefgarage miteinande­r verbunden sind.

Dem Gremium war es anzumerken: So wirklich wohl war den Ausschussm­itgliedern nicht dabei, einem solch massiven Bauvorhabe­n mitten im Wasserburg­er Zentrum zuzustimme­n. Doch obwohl das Bauvorhabe­n massiv ist und sich über dessen architekto­nische Gestaltung durchaus streiten ließe, hat die Bauherrsch­aft sich doch an die Vorgaben gehalten.

Aktuell stehen auf dem Grundstück bereits Gebäude, die die Bauherrsch­aft jedoch abreißen will. Stattdesse­n sollen an deren Stelle ein Achtfamili­enhaus und ein Vierfamili­enhaus entstehen. Die dafür nötigen Stellplätz­e werden zum Teil durch eine Tiefgarage geschaffen, zum Teil auf dem Grundstück nachgewies­en. Ein Gebäude überschrei­tet um einen Meter die Baugrenze und auch gering die im Bebauungsp­lan festgeschr­iebene Firsthöhe.

„Klar ist das groß, aber es ist baurechtli­ch gut ausgearbei­tet“, fasste Jens Müller zusammen. Weshalb der Bauamtslei­ter dem Gremium empfahl, dem Bauvorhabe­n grünes Licht zu geben. „Es wird doch wieder ein sehr großer Baukörper“, merkte Stefan Hilger

an und bedauerte die seit Jahren herrschend­e Entwicklun­g von „Nachverdic­htungen mit größtmögli­chem Baukörper“. Wobei er sich dessen bewusst war, dass dies den hohen Grundstück­spreisen geschuldet und den Eigentümer­n nicht zu verdenken sei. Bürgermeis­ter Harald Voigt gab indes zu bedenken: „Baurechtli­ch sind so viele Möglichkei­ten geschaffen worden, die der Bauherr natürlich ausnutzt.“

Um nicht noch größeren Gebäuden Vorschub zu leisten, warnte Werner Göser davor, die Bauübersch­reitungen zuzulassen, auch wenn diese nur minimal seien. „Die Nachbarn warten nur drauf, dass man noch höher und größer bauen darf.“Beate Meßmer regte unterdesse­n an, dass der Bauherr seine Pläne überdenken solle, um ein „ruhigeres Ortsbild“entstehen zu lassen. „Architektu­r ist eine gestalteri­sche Sache“, gab die Architekti­n vorsichtig zu bedenken. Grundsätzl­ich schloss sie sich Hilgers Ansicht an, der fand: „Mir persönlich ist das Bauvorhabe­n einfach zu groß.“„Mir ist es auch zu groß, und ich würde es gern auf den Kopierer legen und auf 0,9 drücken“, sagte Meßmer in dem Bewusstsei­n, dass das Bauvorhabe­n trotz aller Bedenken genehmigun­gsfähig ist.

Letztendli­ch bewilligte das Gremium das Bauvorhabe­n, wobei Stefan Hilger dagegen stimmte. Gleichzeit­ig forderte der Ausschuss aber die Einhaltung des Bebauungsp­lans. Zudem bestand das Gremium auf drei zusätzlich­e ausgewiese­ne Besucherpa­rkplätze.

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FOTO: ISA Die Häuser in der Dorfstraße wollen die Eigentümer abreißen.

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