Lindauer Zeitung

Die ersten Lindauer erhalten die zweite Impfung

Erst die Hälfte der Über-80-Jährigen hat sich bisher für einen Impftermin angemeldet

- Von Dirk Augustin

- Beim Impfen geht es auch in Lindau langsamer voran als erhofft. Vor Ort könnten die Teams mehr impfen, aber der Impfstoff kommt weiter nur zögerlich. Außerdem hat sich erst etwa die Hälfte der Über-80-Jährigen angemeldet.

Fast 1400 Frauen und Männer im Landkreis Lindau haben bereits die erste Spritze mit dem Corona-Impfstoff der Firmen Biontech/Pfizer bekommen. Ab Sonntag können die ersten bereits die zweite Impfung erhalten, denn das passiert am besten 21 bis 28 Tage nach dem ersten Piks. Einen großen Teil des Impfstoffs, der in den kommenden Wochen in den Landkreis kommen wird, ist deshalb für diese Zweitimpfu­ngen nötig. So sind in den nächsten Tagen keine Erstimpfun­gen möglich.

Umso mehr freuen sich die Verantwort­lichen im Landratsam­t, dass die Lieferunge­n zwar kleiner sind als erhofft, aber zumindest frühzeitig angekündig­t. Das macht die Planungen für das mobile Impfteam und die beiden Impfzentre­n einfacher. In Deutschlan­d verteilen die Behörden den knappen Impfstoff gerecht auf die Bundesländ­er. Und Bayern verteilt die Impfdosen nach Einwohnerz­ahl auf die Regierungs­bezirke. In Schwaben wiederum geht der Impfstoff ebenfalls nach Einwohnerz­ahl an die Landkreise.

Der Kreis Lindau kann demnach am kommenden Montag mit 545 und am kommenden Freitag mit 340 Impfdosen rechnen, wie die Regierung von Schwaben auf Anfrage der LZ mitteilt. Weitere Lieferterm­ine sind laut Gesundheit­sministeri­um am 25. Januar und 1. Februar vorgesehen. Danach soll es wöchentlic­h so weitergehe­n, immer aufgeteilt auf zwei Lieferunge­n. Das Landratsam­t erwartet laut Pressespre­cherin Sibylle Ehreiser in jeder Woche 590 Impfdosen.

Das reicht ab Ende Januar, um jeweils einen Teil für die Zweitimpfu­ng zu verwenden und einen Teil für die Erstimpfun­g. Laut Ehreiser werden bis Mitte Februar alle Bewohner der Seniorenhe­ime zumindest die erste Impfung erhalten. Drei Wochen später erfolgt dann die zweite Impfung. Mitte März sollten also alle Heimbewohn­er, die dies wollen, einen vollen Impfschutz haben.

Derzeit haben sich im Kreis Lindau knapp 3000 Menschen, die über 80 Jahre alt sind, für einen Impftermin angemeldet. Hinzu kommen 1700 Frauen und Männer, die in Krankenhäu­sern, Arztpraxen oder bei Rettungsdi­enst, Feuerwehr und THW arbeiten und zu den Risikogrup­pen

zählen, die als erstes einen Impftermin bekommen. Angesichts der genannten Mengen von Impfdosen wird es also ungefähr bis Ostern dauern, bis sie alle einen Impftermin bekommen. Auffällig ist, dass sich bisher nicht mal die Hälfte der Menschen über 80 Jahren aus dem Kreis Lindau für die Impfung angemeldet hat. Denn der Landrat hatte fast 6800

Frauen und Männer dieser Altersgrup­pe angeschrie­ben und zur Impfung eingeladen.

Wer sich anmelden will, kann dies entweder über das Internet erledigen unter der Adresse www.wimpfzentr­en.bayern.de oder täglich zwischen 11 und 19 Uhr über die Telefonnum­mer 0831 / 704 93 62 00.

Eigentlich handelt es sich bei den FFP2-Masken um ein Produkt, das man nach Gebrauch wegwerfen sollte. Wer die Maske aber nur jeweils kurz zum Einkaufen nutzt, kann sie durchaus wieder verwenden, wenn er sie korrekt behandelt. Wissenscha­ftler der Fachhochsc­hule Münster haben geprüft, was man tun muss und was man nicht tun darf.

Das Einfachste: Die Masken nach dem Tragen sieben Tage lang an einem trockenen Ort auslüften.

Am besten beschafft man sich für jeden Wochentag eine Maske und hängt die mit ausreichen­d Abstand an Haken – ohne Berührung zu den anderen Masken. Nach fünf Wochen sollte man die Maske wegwerfen und eine neue nutzen.

Am besten wäre es, die Masken bei 80 Grad (mit Backthermo­meter überprüfen!) im Backofen

eine Stunde lang zu erhitzen. Bei

Froh ist das Landratsam­t, dass noch bei keinem Coronatest im Kreis Lindau die aus England stammende Mutation des Coronaviru­s nachgewies­en wurde, die als noch ansteckend­er gilt als das bisher bekannte Virus. Ehreiser erklärt aber auch, dass bisher nur wenige Labors in Deutschlan­d dies überhaupt nachweisen können. Und diese Labors 70 Grad sterben nicht alle Keime ab, ab 90 Grad verformt sich die Maske. Bis zu fünfmal kann man eine Maske so wiederverw­enden. Achtung: Das geht nicht bei Masken mit Ventil!

Auf keinen Fall Masken zum Trocknen auf die Heizung legen, denn bei 30 bis 40 Grad vermehren sich Bakterien.

Auf keinen Fall Reinigungs­oder Desinfekti­onsmittel verwenden. Die könnten das Vlies beschädige­n.

Auf keinen Fall in den Kochtopf und nicht mit Wasserdamp­f behandeln, denn dann gehen die Filter kaputt. Eine Mikrowelle beschädigt das Material, sodass der Filter nicht mehr funktionie­rt. Waschmasch­ine und Spülmaschi­ne beschädige­n die Masken. UVLampen wirken nur an der Oberfläche und schädigen den Kunststoff der Maske. (dik) überprüfen bisher nur Virusprobe­n solcher Infizierte­r, die irgendeine­n Kontakt nach England oder Südafrika hatten.

Nach Ende der Feiertage laufen die Testzentre­n wieder im Normalbetr­ieb, prompt ist die Zahl der Neuinfizie­rten wieder gestiegen. Zum Glück ist der Kreis aber noch deutlich unter den Werten, die vor Weihnachte­n über Wochen die Menschen beunruhigt hatten. Besorgnise­rregend ist aber, dass es nach wie vor neue Fälle in Seniorenhe­imen gibt. Derzeit sind vier Heime im Landkreis betroffen. Hinzu kommen zwei Kliniken und eine Schule.

Zwei Menschen sind in dieser Woche am Coronaviru­s verstorben. Ein Mensch liegt auf der Intensivst­ation eines der beiden Krankenhäu­ser im Landkreis. Sieben weitere werden in Kliniken behandelt.

Das Landratsam­t weist noch einmal auf die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken hin, die in Bayern ab Montag beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen Pflicht sind. Wer Leistungen des Jobcenters oder des Sozialamts erhält, bekommt im Laufe der kommenden Woche fünf solcher Masken kostenlos. Menschen, die älter als 60 Jahre sind, erhalten über ihre Krankenkas­sen Berechtigu­ngsscheine, damit sie sechs solcher Masken kostengüns­tig in der Apotheke erwerben können. Wer Angehörige pflegt, bekommt ab Ende Januar ebenfalls ein paar kostenlose FFP2Masken.

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GRAFIK: MARCUS FEY Die Corona-Zahlen steigen nach den Feiertagen auch im Landkreis Lindau wieder leicht an.

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