Lindauer Zeitung

Lockdown bis Mitte Februar verlängert

Bund und Länder streiten aber über die Schulen – Homeoffice soll ausgebaut werden

- Von Claudia Kling

- Wegen der weiter hohen Infektions­zahlen und aus Sorge vor Mutationen des Coronaviru­s wird der Lockdown in Deutschlan­d bis zum 14. Februar verlängert. Darauf haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpr­äsidenten bei einem digitalen Bund-LänderTref­fen am Dienstag verständig­t. Alle Maßnahmen seien verlängert worden, sagte Merkel am späten Abend in Berlin. Zudem müssen künftig in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln und in Geschäften medizinisc­he Masken getragen werden. „Jetzt ist die Zeit, um der Gefahr des mutierten Virus vorzubeuge­n“, begründete Merkel diese Verschärfu­ng. Eine FFP2-Maskenpfli­cht gibt es vorerst aber nicht.

Um die sozialen Kontakte im berufliche­n Bereich zu reduzieren, sollen Arbeitnehm­er „überall dort, wo es möglich ist“, im Homeoffice arbeiten. Eine bundesweit nächtliche Ausgangsbe­schränkung, wie es sie bereits in Bayern und Baden-Württember­g gibt, ist nicht Teil des Pakets. Gestritten wurde am Dienstag, wie so oft, über die Schulen und die Kindertage­sstätten. „Wir haben lange gerungen“, erklärte Merkel und fügte hinzu, dass die Schulen geschlosse­n bleiben sollen. Präsenzunt­erricht soll es weiterhin nicht geben.

Bereits im Vorfeld hatte sich angedeutet, dass Bund und Länder darin einig sind, alle Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränke­n. Von den Bürgern forderte Merkel, so weit möglich zu Hause zu bleiben, um die Zahl der Neuinfekti­onen dauerhaft zu senken. Bund und Länder streben eine Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 50 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner an, um eine Kontaktver­folgung

durch die Gesundheit­sämter zu ermögliche­n.

Bund und Länder befürchten, dass die inzwischen auch in Deutschlan­d nachgewies­ene Mutation des Sars-CoV2-Virus die Fortschrit­te bei der Pandemie-Bekämpfung zunichte machen könnten. Der jetzige Erkenntnis­stand erfordere „zwingend ein vorsorgend­es Handeln, weil die Folgen einer Verbreitun­g einer Virusmutat­ion mit höherem Ansteckung­spotenzial eine schwerwieg­ende Verschärfu­ng der pandemisch­en Lage bedeuten würde“.

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