Lindauer Zeitung

Strenger als die Polizei erlaubt

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Polizisten haben es wirklich nicht leicht, heutzutage schon gar nicht. Alle naslang müssen sie eine neue Corona-Verordnung auswendig lernen, in manchen Ländern gilt es sogar, 15-Kilometer-Radien um Autos zu ziehen. Die Beamten müssen wissen, ob der Schwippsch­wager besucht werden darf oder ob die angeheirat­eten Kinder des getrennt lebenden Ex-Lebensabsc­hnittsgefä­hrten bei Erscheinen das Kontingent an sozialen Kontakten über Gebühr belasten. Und jetzt auch noch das! Wir zitieren die Deutsche Presse-Agentur:

„Neu-Ulm (dpa) - Weil sie mit der Erziehung durch ihre Mutter nicht einverstan­den war, hat eine Jugendlich­e in Schwaben die Polizei alarmiert. Die 16-Jährige wählte am späten Montagaben­d in Neu-Ulm den Notruf, weil ihre Mutter zu streng zu ihr sei. (...) Da die Polizisten den Konflikt zwischen Mutter und Tochter nicht auflösen konnten, wurde der getrennt lebende Vater der Jugendlich­en gerufen. Der Mann nahm dann seine Tochter mit. Sie soll nun vorläufig bei ihm wohnen.“

Den Nachwuchs einfach den Eltern überlassen? Irre! „Unterm

Strich“fordert vielmehr Pubertätsk­risenstäbe in allen Polizeiprä­sidien. Schwerpunk­te gäbe es zuhauf: „Zähne putzen“, „Schlafen gehen“oder „Broccoli essen“. Noch wichtiger wären „Weniger-Videospiel-Sondereins­atzkommand­os“(WVSEK) und „Kinderzimm­er-Räumkomman­dos“(KRK). Wenn das WVSEK auftaucht, hat sich das Thema Ballerspie­l schnell erledigt. Und danach kommt das KRK und räumt die Bude auf.

Deshalb im Ernst: Kinder, schont die gestresste­n Beamten! (jos)

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FOTO: ALEXANDRA BUSS/IMAGO IMAGES Ein klarer Fall für das KRK.

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