Tresorknacker muss hinter Gitter
31-Jähriger gesteht Einbruch in Käserei – Zu anderen Strafen kommen 22 Monate Haft
(se) - DNA eines Täters hat die Kripo nach einem Einbruch in eine Käserei im Ostallgäu gesichert. Die Spur führte die Ermittler zu einem 31-Jährigen, der wegen ähnlicher Delikte vorbestraft ist. In seinem Geständnis beteuerte der Mann, sein Leben künftig straffrei außerhalb von Gefängnismauern führen zu wollen. Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen: Wegen besonders schweren Diebstahls und Sachbeschädigung verurteilte das Kemptener Schöffengericht den Mann nun zu einem Jahr und zehn Monaten Haft.
Ein Trio war an jenem späten Abend in Weizern bei Eisenberg auf Beute aus. Während einer der Männer Schmiere stand, drangen die beiden anderen durch ein aufgebrochenes Fenster ins Gebäude ein. In einer Kassenschublade entdeckten sie einen Schlüssel für die Büroräume der Käserei. Dort wuchteten sie einen 300 Kilogramm schweren Tresor aus seiner Verankerung und transportierten ihn mit einem Fahrzeug der Firma zu ihrem abseits abgestellten Auto. Dessen Kennzeichen sollten nicht von Überwachungskameras festgehalten werden, übersetzte eine Dolmetscherin die Aussagen des Angeklagten.
Mit einer Flex sei es später gelungen, den Sicherheitsschrank zu öffnen. Einer Zeugin zufolge befanden sich darin 3800 Euro Bargeld. Den
Sachschaden in der Käserei bezifferte sie auf knapp 9000 Euro.
In einem Rechtsgespräch verständigten sich die Beteiligten auf ein Strafmaß von maximal zwei Jahren Haft, falls der Beschuldigte Licht in die Hintergründe der Tat bringe. Zwar kenne er seine Komplizen nur flüchtig, sagte der Mann, aber eine Handynummer und Hinweise auf die Identitäten gab er preis. Akute Geldnot nannte der Mann als Motiv des Trios. Marihuana und Alkohol seien im Spiel gewesen – auch bei früheren Taten in einer Bäckerei und einem Restaurant im Baden-Württembergischen. Dafür saß er auch schon eine Gefängnisstrafe ab. Als er nun gefasst wurde, war noch eine Bewährungsstrafe offen.
Bewährung kam diesmal freilich nicht infrage, waren sich Anklage, Verteidiger und Richter einig. Ein Jahr Haft hat der 31-Jährige noch aus einem anderen Verfahren in München abzusitzen. Daran schließen sich dann die 22 Monate aus der aktuellen Verhandlung an. Vorsitzender Sebastian Kühn ordnete zudem die Einziehung von 5300 Euro als Wertersatz für die Verluste der Käserei aus Bargeld und dem Tresor an. Die Verfahrenskosten kommen obendrauf. Mittlerweile häufen sich die Schulden des Mannes aus Gerichtsverfahren auf einen fünfstelligen Betrag, sagte sein Verteidiger. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.