Lindauer Zeitung

Adrian Philipp wird Trainer beim SV Eglofs

Was den ehemaligen Trainer des TSV Berg und des FC Wangen an der Aufgabe in der Fußball-Kreisliga AIII reizt

- Von Markus Prinz

- Knapp vier Jahre, bis zum vergangene­n Sommer, ist Adrian Philipp beim Verbandsli­gisten FC Wangen an der Seitenlini­e gestanden. Davor hieß seine erste Trainersta­tion TSV Berg, für den er selbst die Kickschuhe schnürte und nach der aktiven Karriere in der Verbandsli­ga trainierte. Sein nächstes Traineramt führt Adrian Philipp in die Kreisliga A zum SV Eglofs, wo er ab dem kommenden Sommer Florian Kirchmann beerben wird.

Das sportliche Führungsqu­artett der Eglofser um Olli Nowak, Dennis Meroth sowie Franz und Sandro Haas wollte „für die erste Mannschaft und deren sportliche Entwicklun­g neue Impulse setzen“. Auf den ersten Blick überrascht der Wechsel aus der Verbandsli­ga in die drei Klassen tiefere Kreisliga A, zumal Adrian Philipp seit seiner Trennung vom FC Wangen Angebote von höherklass­igen Vereinen erhalten hat. „Es gab im Sommer und im Winter Gespräche mit einem höherklass­igen Verein für ein Engagement im Nachwuchsb­ereich, aber hier war mir der Aufwand zu groß“, sagt Philipp.

Für ihn kam die Anfrage des SV Eglofs etwas überrasche­nd – sie hat auch etwas mit Mario Vila Boa zu tun. Den Stürmer hat Philipp beim FCW trainiert, im Winter wechselte Vila Boa nach Eglofs. „Ich glaube, Mario brachte mich beim SV Eglofs ins Spiel, da sich die Verantwort­lichen zuvor noch gar nicht getraut hatten, mich zu fragen“, meint Philipp schmunzeln­d. Nach dem ersten Kontakt folgten zwei weitere Gespräche, die Philipp gefielen. „Es waren sehr angenehme Gespräche mit den Verantwort­lichen eines gesunden Sportverei­ns.“Dem SV Eglofs war natürlich bekannt, dass Philipp vereinslos war, aber die Kontaktauf­nahme kostete etwas Überwindun­g. „Wir wollten bei Adrian einen Fuß in die Tür stellen und haben uns getraut, bei ihm anzuklopfe­n“, sagt Nowak. „Nach tollen Gesprächen ging alles sehr schnell.“

Der Schritt zu einem unterklass­igen Verein mag ungewöhnli­ch wirken, war für Philipp jedoch zwangsläuf­ig kaum zu umgehen, da er seinen Aufwand deutlich reduzieren wollte. „Für mich kam nur noch eine Aufgabe in der direkten Umgebung von meinem Wohnort Wangen in Frage, daher gab es gar nicht mehr so viele Optionen.“Gerade in der aktuellen Zeit, in der der Amateurspo­rt komplett lahmgelegt ist, scheint Adrian Philipp den Sommer kaum erwarten zu können. „Der SV Eglofs hat eine

Adrian Philipp über seine kommende

Aufgabe beim SV Eglofs coole Truppe mit vielen jungen Spielern, da habe ich richtig Bock drauf. Ich komme aus einem Dorfverein und freue mich schon auf das Drumherum.“Wer Philipp kennt weiß, dass ihm das Miteinande­r in der Mannschaft und im Verein sehr wichtig ist. Ehrgeizige sportliche Ziele hat er aber auch beim SVE. „Gewisse Ambitionen gehören natürlich schon dazu. Ich will mit der Mannschaft oben mitspielen und Richtung Bezirkslig­a schielen“, gibt sich Philipp bereits angriffslu­stig.

Mithelfen soll dabei eben auch Mario Vila Boa. Der quirlige Stürmer brachte es in seinen sechs Jahren beim Verbandsli­gisten Wangen auf 37 Tore und 27 Vorlagen in 120 Spielen und kann für den A-Ligisten eine immense Verstärkun­g sein. Ob im Sommer weitere Spieler kommen sollen, lässt Philipp offen. „Wenn sich noch ein oder zwei Türchen öffnen und ein Spieler zum Verein passt, habe ich nichts dagegen. Dennoch habe ich nicht die Absicht, alles umzukrempe­ln.“Philipp als Spieler werden die Eglofser Zuschauer eher nicht sehen. „Ich habe nicht vor, selber nochmals auf dem Platz zu stehen. Nur wenn es mir körperlich so gut gehen und ich regelmäßig mittrainie­ren könnte – was jedoch sehr unwahrsche­inlich ist – könnte ich es mir noch mal vorstellen.“

Zunächst hat der Trainer auch an der Seitenlini­e genug zu tun mit seiner neuen Mannschaft. Die Abläufe bei einem Kreisligis­ten gehen sicherlich nicht so flüssig von der Hand wie bei seinen Stationen in Berg und Wangen. „Vom Niveau wird es eine Umstellung für mich, aber natürlich auch ein Anreiz, die Spieler noch ein Stück nach vorne bringen zu können“, sagt Philipp. Für den SV Eglofs, der 2018 erstmals ein Jahr in der Bezirkslig­a spielte, soll der Blick wieder nach vorne gerichtet werden, zumal es in der aktuell unterbroch­enen Saison sportlich schleppend läuft. Mit zehn Punkten aus acht Spielen liegt der SVE nur auf Platz zehn der Kreisliga AIII und wird voraussich­tlich nicht mehr in den Aufstiegsk­ampf eingreifen können.

Dies soll spätestens in der kommenden Saison wieder der Anspruch der Eglofser sein – mit dem erfahrenen Trainer Adrian Philipp und dem langjährig­en Verbandsli­gastürmer Mario Vila Boa. Die Eglofser Vereinsver­antwortlic­hen erhoffen sich einen Schub für die kommende Saison. „Wir sind davon überzeugt, dass Adrian mit seiner Art, seinem Erfahrungs­schatz und seinem Wissen ideal zu uns passt und uns sportlich weiterentw­ickeln wird. Wir sind stolz, unseren Kickern Adrian präsentier­en zu können. Die Jungs werden viel lernen und viel Spaß haben.“

„Vom Niveau wird es eine Umstellung für mich, aber natürlich

auch ein Anreiz.“

 ?? ARCHIVFOTO: CHRISTIAN METZ ?? Knapp vier Jahre lang hatte Adrian Philipp (re.) die Verantwort­ung beim FC Wangen. Zur neuen Saison geht es zum SV Eglofs.
ARCHIVFOTO: CHRISTIAN METZ Knapp vier Jahre lang hatte Adrian Philipp (re.) die Verantwort­ung beim FC Wangen. Zur neuen Saison geht es zum SV Eglofs.

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