Auch Frauen können kaltes Wasser ab
Stefanie Steinmayer und Brigitte König schreckt das eisige Nass nicht
- Man muss nicht zwingend Schwimmsportler sein, um im winterlichen Bodensee baden und schwimmen zu gehen. Das belegen Stefanie Steinmayer und Brigitte König. Steinmayer hat sich bei der Lindauer Zeitung gemeldet, um zu zeigen, dass Winterschwimmen im Bodensee keine reine Männerdomäne ist. Damit haben die Frauen auf einen Bericht der Lindauer Zeitung reagiert, der zwei Eisschwimmer aus Wasserburg vorgestellt hatte.
Für verrückte Ideen und deren Umsetzung gibt es keine Altersgrenze, beweisen die beiden 50+-Frauen mit ihrem neuen Hobby. Für Stefanie Steinmayer ist es der erste Winter, in dem sie sich regelmäßig ins kalte Wasser begibt, „weil ich gerne schwimme“. Ihre Schwimmsaison startete am Ostermontag 2020 und hörte einfach nicht auf. Zunächst wurde sie noch von einer Freundin begleitet. Die sprang dann aber im November ab. „Sich allein zu motivieren fällt aber schon schwer“, sagt sie. Dann sei sie zufällig auf Brigitte König getroffen, die freudestrahlend erzählte, dass sie jetzt zum Schwimmen ginge. So fanden die beiden Winterbadenixen zusammen und setzten gemeinsam die Badesaison fort. Auch für König ist es der erste Winter, in dem sie sich ans Eisschwimmen
herangetraut hat. Eine gute Entscheidung, denn beide empfinden das kalte Nass als Genuss. Vor allem, wenn sie wieder aus dem Wasser kommen und trockene Kleidung anhaben, haben sie das beruhigende Gefühl, etwas getan zu haben. Als Luxus haben sich die beiden Handschuhe und Badeschuhe gegönnt, „denn das sind da die empfindlichsten Stellen“.
König und Steinmayer sehen sich als Winterschwimmerinnen nicht exklusiv. Neben den Schwimmsportlern Michael Jeschke, Thomas Röhl oder Paul Bieber wissen sie von vielen, die sich ins eisige Wasser trauen. So gebe es eine Frau, die im Lindenhofpark täglich zum Schwimmen kam. Dort starteten auch die beiden ihre Wintersaison, bevor sie vor die Casinowiese wechselten. Oder aber Stefan Bock, der wohl auch täglich den See aufsucht. Aber zumindest die Frauenquote haben die beiden nach oben gedrückt, ohne dass dies ihr Ziel gewesen sei.
Wer nun auf die Idee kommt, dass Stefanie Steinmayer zusammen mit Luina schwimmen gehen könnte, täuscht sich. Die Seejungfrau, die die Künstlerin für ihr Buch erfunden hat, liegt vielleicht lieber auf der warmen Couch? Vielleicht wartet sie darauf, dass ihre Schöpferin vom Baden heimkommt? Oder aber sie verbringt den Winter lieber in den Tiefen des Bodensees, weil das Wasser wärmer ist als die Luft.
Das mussten Steinmayer und König auch feststellen. An manchen Tagen sei es im Wasser fast angenehmer gewesen als danach wieder an Land. Dennoch ist den beiden klar: Lange darf man sich im kalten Wasser nicht aufhalten. Denn ein zu langer Aufenthalt im kalten Wasser kann lebensgefährlich werden.
Steinmayer und König beenden ihren Ausflug vor der Spielbankwiese deshalb immer nach wenigen Minuten, bevor sie sich wieder in den Alltag stürzen.