Merkel hält an Impfzusage bis Sommer fest
Kanzlerin bekräftigt Spahns Versprechen – Söder bittet um Geduld
(dpa/AFP) Trotz der massiven Kritik am Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hält Kanzlerin Angela Merkel an der Prognose von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fest, dass jedem Bürger bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot gemacht werden kann. Angesichts der aktuellen Lieferzusagen der Hersteller könne die Aussage aufrechterhalten werden, sagte die CDU-Politikerin am Montag in Berlin nach dem mit Spannung erwarteten Impfgipfel. Zum Ende des dritten Quartals könne ein Impfangebot gemacht werden.
Dies gelte sogar, wenn lediglich die bereits zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca verimpft werden könnten, ohne dass bis dann weitere Impfstoffe zugelassen sind, so Merkel weiter. Auch in diesem Fall könne den 73 Millionen erwachsenen Menschen hierzulande ein Impfangebot gemacht werden, für Kinder seien die Impfstoffe nicht vorgesehen. Sollten andere Hersteller dazukommen, gebe es ein größeres Angebot.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bat die Bevölkerung nach dem Spitzengespräch um Verständnis
für Verzögerungen. Das kommende halbe Jahr werde „für die Geduld der Menschen nochmal eine echte Herausforderung“, sagte Söder in Berlin. Er räumte ein, dass Deutschland bei den Impfungen hinter andere Länder zurückgefallen sei. „Wir werden den Rückstand gegenüber den anderen nicht aufholen, aber wir können deutlich besser werden.“Bayerns Ministerpräsident begrüßte es, dass die Spitzenrunde die Aufstellung eines „nationalen Impfplans“beschlossen hat. Diese „gemeinsame Plattform“werde für „so viel Planbarkeit wie möglich“sorgen.
Im Anschluss an den Gipfel wies Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei einer Veranstaltung in Stuttgart Kritik an der Impfpolitik scharf zurück. „Diese Schlaumeier-Debatten hinterher besorgen keine einzige Impfdosis mehr“, sagte der Grünen-Politiker. Nun müsse man zwar den Mangel verwalten, aber das Besserwissertum nütze nichts. Die Engpässe lägen an der Produktion und nicht an den Verträgen, sagte er mit Blick auf Kritik an der EU. „Die Firmen arbeiten absolut an der Kante.“Das hätte man nicht beheben können.