Stadträte freuen sich auf Wohngebiet Inselbräupark
Auf dem Gelände der früheren Coca-Cola-Abfüllung sollen 233 Wohnungen entstehen
- Lob und einhellige Zustimmung gibt es für die Pläne des Wohngebiets Inselbräupark auf dem ColaGelände. Nach jahrelanger Planung beginnt jetzt das offizielle Genehmigungsverfahren.
Nur wenige Räte haben sich im Bauausschuss zu Wort gemeldet, und die hatten ausschließlich lobende Worte. Zuvor hatten Planer Peter Löffelholz aus Lindau und der Münchner Landschaftsarchitekt Michael Hinnenthal ausführlich die Pläne für das Wohngebiet vorgestellt, das Bauträger I+R, Lorenz Schlechter mit seiner Inselbrauerei und die GWG gemeinsam verantworten.
Wie berichtet, sollen auf anderthalb Hektar in 17 Gebäuden 233 Wohnungen entstehen, von denen die meisten Mietwohnungen sein werden. Das sei dringend nötig, um den Wohnbedarf in Lindau zu decken, mahnte Chefstadtplanerin Iris Möller. Sie erinnerte daran, dass der Stadtrat 2012 einen neuen Flächennutzungsplan mit 13 Hektar für neue Wohngebiete beschlossen habe. Davon sei bisher nur etwa ein Zehntel umgesetzt. Der Inselbräupark allein stehe also für die Bebauung der vergangenen neun Jahre insgesamt.
„Wir wollen Wohnraum schaffen für einen breiten Querschnitt der Bevölkerung“, sagte Löffelholz. In dem Viertel sind Sozialwohnungen ebenso vorgesehen wie günstige Mietwohnungen. Zum Zuge kommen aber auch die, die eine Doppelhaushälfte oder eine Penthouse-Wohnung kaufen wollen. Der Wohnungsmix bietet Zwei-Zimmer-Wohnungen ebenso wie viel Platz für Familien. Insgesamt entstehen dort etwa 15 000 Quadratmeter Wohnfläche.
Die GWG baut 62 geförderte Wohnungen, die Inselbrauerei baut 61 Mietwohnungen, von denen 21 ebenfalls an solche Menschen vermietet werden, die Anspruch auf eine Sozialwohnung haben. Dabei legen die Bauherren Wert auf Qualität, wie Löffelholz betonte. Eine Besonderheit werde zum Beispiel die Holz-MassivMischbauweise mit Holzfassaden, in der Schlechter in sogenannten Wenig-Energie-Gebäuden einen Großteil seiner Wohnungen unterbringen wird.
Während die GWG ihre beiden Gebäude an die Pellets-Heizung anschließen will, die im Neubaugebiet
Oberes Rothenmoos geplant ist, ist die Energieversorgung für die anderen Gebäude noch offen, wie Löffelholz erklärte. Wahrscheinlich sei ein Eisspeicher in Verbindung mit Solaranlagen auf den begrünten Dächern. Wobei einige Häuser richtige Dachgärten bekommen, in denen Büsche und kleine Bäume wachsen sollen. Auch Fassadenbegrünungen und sogenannte vertikale Gärten sind geplant.
Zwischen den Häusern soll es auch viel Grün geben, mit Bäumen und Büschen, aber auch mit kleinen
Gärten und Rasenflächen, wie Hinnenthal erläuterte. Die Inselbrauerei will den Biergarten wieder eröffnen. Gegenüber erfolgt der Eingang in das Viertel über eine Grünfläche, die zum Quartiersplatz führt. Weitere Flächen werden als Spielfläche, aber auch für ruhebedürftige Menschen gestaltet. Hinnenthal stellte zudem die verschiedenen Wege durch das Viertel vor, die Verbindungen in alle Richtungen gewährleisten.
Der Höhenunterschied zum Motzacher Weg erfolgt über eine Treppe und über einen barrierefreien
Weg. Daneben liegt die Einfahrt zu einer Tiefgarage, denn das Viertel wird komplett autofrei. Lediglich die Feuerwehr soll dort im Ernstfall fahren dürfen.
Pius Bandte (BL) lobte den „zeitgemäßen, schönen Entwurf“. Angelika Rundel (SPD) freute sich, dass die Planung jetzt deutlich anders aussieht, als nach dem Wettbewerb aus dem Jahr 2009 zu erwarten war. Vor allem zahle sich die Sozialgerechte Bodensutzung (Sobon) aus, die dazu führt, dass dort nicht nur teure Wohnungen entstehen, sondern auch sozialer Wohnungsraum. Ulrich Schöffel (BU) sprach von einem „gelungenen Entwurf“.
Entsprechend stimmten alle Räte im Bauausschuss dafür, dass jetzt das offizielle Genehmigungsverfahren startet. Erfahrungsgemäß wird es etwa ein Jahr dauern, bis der Stadtrat Baurecht erteilen kann. Danach ist ein Baubeginn möglich. Das wäre dann in etwa zeitgleich mit den Bauarbeiten im Oberen Rothenmoos, wo die GWG Mietwohnungen und Kettenhäuser für Wohneigentümer errichten will.