VG-Umlage sinkt dank Rücklagen aus dem Vorjahr
Personalkosten bleiben der mit Abstand größte Posten im neuen Haushaltsplan
- Die Investitionen, die die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Sigmarszell für das Jahr 2021 plant, befinden sich in einem überschaubaren Bereich. Dies liegt in der Natur der Sache, denn die VG übernimmt Verwaltungsaufgaben ihrer drei Mitgliedsgemeinden Sigmarszell, Weißensberg und Hergensweiler. Deshalb sind die Personalkosten zwangsläufig der mit Abstand größte Posten im neuen Haushaltsplan, den die Verbandsräte in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen haben.
Insgesamt umfasst der Haushaltsplan ein Volumen von 1,488 Millionen Euro in Einnahmen und Ausgaben. Davon entfallen 1,338 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Einnahmen und Ausgaben verzeichnet sind. Davon
wiederum belaufen sich die Personalkosten auf 959 000 Euro. Das sind 36 500 Euro mehr als im Vorjahr. VG-Kämmerin Michaela Schmid begründete diese Kostensteigerung damit, dass ab April eine Tariferhöhung ansteht und im Herbst ein zweiter Auszubildender eingestellt werden soll. Außerdem solle es innerhalb des Personalkörpers Umstrukturierungen geben. Der Rest der Ausgaben im Verwaltungshaushalt entfällt auf Sach- und Betriebsaufwand wie Büromaterial, Amtsblatt, Softwarewartung und dergleichen.
Um diese Ausgaben zu finanzieren, zahlen die drei VG-Mitgliedsgemeinden eine VG-Umlage. Im Jahr 2019 betrug sie 118,65 Euro pro Einwohner, im Jahr 2020 belief sie sich auf 141,18 Euro pro Kopf und im Jahr 2021 pendelt sie sich mit 126,94 Euro pro Einwohner dazwischen ein. Zusammen zahlen die drei Gemeinden also im Jahr 2021 eine VG-Umlage von 952 700 Euro (Vorjahr: 1,06 Millionen Euro). Das ist der größte Posten auf der Einnahmenseite, wo beispielsweise auch staatliche Zuweisungen und Verwaltungsgebühren aufschlagen.
Auffallend ist im Haushaltsplan 2021 eine Rücklagenentnahme in Höhe von 150 000 Euro. Der Hintergrund: Um Verwahrentgelt zu vermeiden, haben die Gemeinden im Jahr 2020 ihre VG-Umlage gleich zu Beginn des Haushaltsjahres 2020 komplett an die Verwaltungsgemeinschaft überwiesen. Nach Angaben von Kämmerin Michaela Schmid fielen die tatsächlichen Ausgaben der VG dann jedoch geringer aus, als ursprünglich im Haushalt für 2020 veranschlagt.
Denn wegen eines hohen Personalwechsels – und dadurch bedingt zeitweise unbesetzten Stellen – waren die Personalkosten niedriger. Auch fürs Amtsblatt musste weniger
Geld als erwartet ausgegeben werden. Mit dem Überschuss wurden die Rücklagen im vergangenen Jahr um 75 000 Euro auf 168 000 Euro erhöht. Davon sollen bis zum Jahresende nur noch rund 18 000 Euro übrig sein. Denn die Rücklagen werden nicht angehäuft, sondern eingesetzt, um die VG-Umlage im Jahr 2021 zu entlasten.
Aus diesem Grund hat der Vermögenshaushalt, in dem Investitionen und andere vermögenswirksame Posten verzeichnet sind, ein Volumen in Höhe der Rücklagenentnahme von 150 000 Euro. Tatsächlich für Sachwerte ausgegeben werden soll davon allerdings nur ein geringer Teil: Vorgesehen sind 6000 Euro für die Anschaffung von Mobiliar (Aufsätze zur Höhenverstellbarkeit von Schreibtischen und für die Einrichtung eines Bürgerbüros) sowie 12 000 Euro im EDV-Bereich, darunter die Einrichtung einer VG-App.