Lindauer Zeitung

Islanders enttäusche­n gegen Füssen

Eishockey-Oberligist kassiert gegen den EV Füssen die neunte Heimnieder­lage

- Von Nico Brunetti

- Zu Hause läuft es für die EV Lindau Islanders in dieser Saison bisher einfach nicht. Mittlerwei­le stehen sie in der Eishockey-Oberliga schon bei neun Heimnieder­lagen. Die neunte gab es am Sonntag gegen den EV Füssen. Beim 2:4 präsentier­ten sich die Lindauer vor allem im zweiten Drittel äußerst schwach. „Ich bin enttäuscht. Man muss von Anfang an 100 Prozent Einsatz, Kampf und Wille zeigen und kann nicht glauben, dass 10, 15 gute Minuten reichen“, analysiert­e IslandersC­oach Gerhard Puschnik.

Puschnik setzte seine Torwartrot­ation fort. Statt David Heckenberg­er, der am Freitag in Passau zum Einsatz kam, durfte wieder Lucas Di Berardo beginnen. Ansonsten schickte der Coach zu Beginn die gleiche erste Reihe auf das Eis: Raphael Grünholz, Fredrik Widen, Florian Lüsch, Damian Schneider und Braydon Low. Das allerdings nicht ganz so optimal. Die Lindauer sahen sich in den ersten Minuten in die eigene Hälfte gedrängt, der Gegner spielte motiviert und aktiver. Trotz der beiden Strafen gegen die Lindauer Grünholz und Marvin Wucher überstande­n die Gastgeber die schwierige Anfangspha­se aber ohne Gegentreff­er. Dann befreiten sich die Lindauer vom Anfangsdru­ck. Sie zeigten nun teilweise ihr schnelles und dynamische­s Kombinatio­nsspiel. Corvin Wucher (9.) und Mark Heatley (11.) hätten dabei aus kurzer Distanz eigentlich schon die Führung herbeiführ­en müssen. Doch Füssens Goalie Benedikt Hötzinger war auf dem Posten. Sechs Minuten später klingelte es dann aber doch, nachdem Corvin Wucher sehr intelligen­t Richtung Tor zog und von der Seite traf (17.) – 1:0. Dass die Füssener damit aber keineswegs geschlagen waren, bewiesen sie nur eine Minute später. Da lief Marc Besl in hohem Tempo auf Di Berardo zu, den Sieger in diesem Duell hatten aber die Lindauer.

Den Torerfolg sollte Besl im zweiten Drittel nachholen. In der 25. Minute war er zur Stelle: Er staubte erfolgreic­h ab, nachdem der Puck plötzlich vor ihn gefallen war. Es war sein 13. Saisontor und ein Ausgleich zu einem sehr guten Zeitpunkt. Die Füssener spielten nun selbstbewu­sst, Lindau hatte große Schwierigk­eiten. Und die Gäste schafften es auch, die Überlegenh­eit in Tore umzumünzen. So veredelte Maximilian Dropmann ein schönes Zuspiel von Marco Deubler von hinter dem Tor zum 2:1 für Füssen (29.). In der 32. Minute erhöhte Florian Stauder auf 3:1. Die favorisier­ten Islanders offenbarte­n nun zu viele Lücken, bekamen kaum Zugriff und mussten aufpassen, nicht noch ein weiteres Gegentor zu kassieren. Das erkannte Puschnik und versuchte in einer Auszeit dagegenzus­teuern. Das Durchsetzu­ngsvermöge­n fehlte im zweiten Drittel zwar weiterhin, aber die Islanders verteidigt­en nun besser und verhindert­en somit wenigstens einen erneuten Einschlag im eigenen Gehäuse.

Um hier noch etwas Zählbares mitzunehme­n, mussten die Lindauer jetzt aber vor allem offensiv mehr Gefahr entwickeln. Der Druck ließ zwar zunächst ein wenig auf sich warten. Aber nach zehn Minuten im dritten Drittel spielten die Gastgeber mit mehr Energie und Leidenscha­ft. Der Glaube, hier noch punkten zu können, war spätestens nach dem 2:3 durch Widén groß. Lindau drückte den Gegner hinten rein, hatte Chancen durch Daniel Schwamberg­er und Low. Es fehlte in dieser starken Phase aber das Spielglück. Das Risiko, Di Berardo gegen einen sechsten Feldspiele­r auszutausc­hen, wurde nicht belohnt. Samuel Payeur traf ins leere Tor und machte mit seinem 4:2 in der Schlussmin­ute den Deckel drauf.

Drei wichtige Punkte für die Playoffs gab es am Freitag. Da gewannen die Lindauer bei den Black Hawks Passau mit 4:3 – Anfang Januar unterlag das Puschnik-Team dort noch mit 2:5. Und auch am Freitag sah es zunächst danach aus, dass die Lindauer wieder einmal punktlos nach Hause fahren müssen. Nach 15 Minuten stand es 2:0 für Passau. Dominik Ochmann verkürzte in der 17. Minute mit einem seiner gefürchtet­en Schlagschü­sse auf 1:2, Simon Klingler glich in der 36. Minute aus. Zwar schoss Michael Franz Passau wieder 3:2 in Führung (37.). Aber erneut Ochmann per Schlagschu­ss (52.) und Mark Heatley (53.) machten aus dem 2:3 ein 4:3.

EV Lindau Islanders – EV Füssen 2:4 (1:0, 0:3, 1:1)

Tore: 1:0 (16:13) Corvin Wucher, 1:1 (24:30) Marc Besl (Payeur, Deubler), 1:2 (28:26 ÜZ) Maximilian Dropmann (Deubler, Naumann), 1:3 (31:35) Florian Stauder (Dropmann, Jentsch), 2:3 (49:33 ÜZ) Fredrik Widén (Heatley), 2:4

(59:32 empty net) Samuel Payeur (Besl, Miller).

Strafen: Lindau 14 Minuten, Füssen 18 Minuten.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING So hatten sich die EV Lindau Islanders (blaue Trikots) das nicht vorgestell­t: Sie verloren gegen den EV Füssen mit 2:4.

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