Lindau Initiative meint: Das Stadtbus-System wird gefährdet
LI kritisiert Pläne, aus der Schachener Straße eine Fahrradstraße zu machen – Einführung ist auch nicht durch Förderung gerechtfertigt
(lz) - Es sei ein einmaliger Vorgang, dass die Stadt in einer Presseerklärung im Vorfeld der Verabschiedung des Haushalts zu einem einzelnen Punkt Stellung nimmt. Dabei versuche die Stadt die Vorteile einer Fahrradstraße in Schachen von der Badstraße bis Alwind schönzureden, erklärt die Lindau Initiative (LI) in einer Pressemitteilung.
„Völlig außer Acht lässt sie aber die Nachteile, die für die restliche Bevölkerung von Lindau eintreten würde, nämliche eine Gefährdung unseres Stadtbus-Systems“, heißt es dort. Demnach wurde in etlichen Sitzungen des Hauptausschusses in den zurückliegenden Jahren auf das Thema öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und die Geschwindigkeitsreduzierung
auf 30 Kilometer pro Stunde eingegangen.
Ein innerörtliches Vorfahrtsstreckennetz muss leistungsfähig sein und auch den Bedürfnissen des öffentlichen Personennahverkehrs und des Wirtschaftsverkehrs Rechnung tragen; dabei ist vorrangig auch der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Rechnung zu tragen.
In der Wackerstraße sowie der Schachenerstraße werde nicht gerast. Diverse Geschwindigkeitsmessungen der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung ergaben in der Schachenerstraße im Mittel Überschreitungen, so die LI.
17. März 2015:
29. November 2016:
Die Ausweisung einer Fahrradstraße in der
Schachenerstraße scheidet zwischen Giebelbachstraße und Höhenstraße aufgrund der Verkehrs-/Erschließungsfunktion als Gemeindeverbindungsstraße nach Schachen/ Enzisweiler/Bodolz beziehungsweise Wasserburg aus. Des Weiteren verkehrt dort halbstündlich der Stadtbus.
Die LI erklärt dazu: Vorstellbar wäre eine Fahrradstraße ab der Einmündung Höhenstraße oder Alwindstraße bis Alwind zur Stadtgrenze nach Reutenen. Die Polizei hat im Bereich zwischen Höhenstraße Alwindstraße Bedenken, da auch hier in den Sommermonaten mit einem hohen Verkehrsaufkommen von und in Richtung Badestelle Lindenhof gerechnet werden muss.
14. März 2017:
Stadtbus spricht sich unter Zugrundelegung der vorgenannten Beschlüsse vom 29. November 2016 letztlich eindeutig gegen weitere zeitliche Einschränkungen für den Stadtbus in der Schachenerstraße durch Aufhebung bestehender Radwegbenutzungspflichten ab der Wackerstraße stadtauswärts oder insbesondere durch die Einführung einer Fahrradstraße ab Höhenstraße aus. Soweit der Bereich ab Höhenstraße stadtauswärts als Fahrradstraße ausgewiesen werden soll, benötige der Stadtbus im vorderen Bereich der Wacker-Schachenerstraße wieder Tempo 50, damit er zügiger vorankommt und auch mal Radfahrer überholen kann und der Zeitverlust im Bereich der Fahrradstraße
wettmachen kann. Aus Sicht der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde könne die Einführung einer Fahrradstraße Tempo 50 im dortigen Bereich zugestimmt werden. Beim Stadtbus wurde eine fünfte Linie eingeführt unter anderem für mehr Pünktlichkeit, damit der Halb-Stunden-Takt auch in Zukunft weitestgehend gewährleistet werden kann.
„Die Einführung einer Fahrradstraße in Schachen von der Badstraße bis Alwind – der Endstation des Stadtbusses – würde diese Bemühungen torpedieren und ist auch nicht durch eine hohe Förderung gerechtfertigt“, erklärt die Lindau Initiative abschließend in der Mitteilung.