Lindauer Zeitung

Eine VG-App soll das Amtsblatt ergänzen

Verbandsve­rsammlung der VG Sigmarszel­l will die digitalen Möglichkei­ten stärker nutzen

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- Das Amtsblatt der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Sigmarszel­l wird es weiterhin in gedruckter Form geben. Aber es wird den Bürgerinne­n und Bürgern nicht mehr als Abonnement ins Haus geliefert, sondern kann stattdesse­n an einigen Auslageste­llen abgeholt werden. Dafür ist es kostenlos. Zugleich sollen digitale Kommunikat­ionswege für gemeindlic­he Mitteilung­en vorangetri­eben werden: Zusätzlich zur bereits vorhandene­n Website und zum jüngst eingeführt­en E-MailNewsle­tter soll auch eine VG-App eingericht­et werden.

Dies hat die Verbandsve­rsammlung der VG Sigmarszel­l in der jüngsten Sitzung in der Festhalle Weißensber­g beschlosse­n. In den Wochen zuvor hatten sich bereits die

Gemeinderä­te der drei VG-Mitgliedsg­emeinden Sigmarszel­l, Weißensber­g und Hergenswei­ler mit einem neuen Druck- und Vertriebsk­onzept für das gemeinsame Amtsblatt befasst. Der Grund für diese Überlegung­en: Die bisherige Druckerei hatte der VG im November 2020 mitgeteilt, dass die Bedingunge­n für die Herstellun­g des Amtsblatts finanziell nicht mehr tragbar seien. Denn die Einnahmen aus gewerblich­en Anzeigen seien gesunken und die Zahl von 900 Abonnenten sei zu gering.

Daraufhin hat sich die VG-Verwaltung auf die Suche nach neuen Möglichkei­ten gemacht. Eine Vollvertei­lung an alle rund 3900 Haushalte und Gewerbebet­riebe im VGBereich schied dabei schnell aus, weil sich die Druck- und Vertriebsk­osten zusammen auf rund 63 000 Euro belaufen würden. Stattdesse­n setzt die VG Sigmarszel­l künftig auf ein Mischkonze­pt mit gedruckten und digitalen Elementen.

Die Angebote, die die VG von zehn Druckereie­n erhalten hat, waren sehr unterschie­dlich; die Druckkoste­n bewegten sich zwischen 21 000 und 49 000 Euro.

Den Auftrag erhält nun eine Druckerei aus Wangen-Haslach als günstigste Bieterin. Sie soll das weiterhin wöchentlic­h erscheinen­de Amtsblatt zunächst in einer Auflage von 2000 Exemplaren drucken, die dann an diversen Auslageste­llen in den drei Gemeinden kostenlose zur Mitnahme ausgelegt werden. Boxen mit Amtsblätte­rn gibt es schon jetzt an den Rathäusern der drei Gemeinden, weitere Verteilste­llen sollen noch hinzukomme­n.

Weil für Gestaltung und Layout nochmals zwischen 15 000 und 34 000 Euro veranschla­gt werden müssten, soll sich künftig die Verwaltung um diese Aufgabe kümmern – jedenfalls so lange dies durch das vorhandene Personal machbar ist.

Ein Wunsch der Gemeinde Sigmarszel­l, die ein sehr weitläufig­es Gemeindege­biet mit 30 Ortsteilen hat, wird ebenfalls erfüllt: In begründete­n Fällen werden die Amtsblätte­r gegen Übernahme der Portokoste­n zugesandt. Gedacht ist diese Ausnahmere­gelung insbesonde­re für Menschen, die nicht mobil genug sind, um das Amtsblatt an den Verteilste­llen abzuholen, und die auch keinen digitalen Zugang zum Amtsblatt haben.

Auf der Homepage der VG Sigmarszel­l wird das Amtsblatt weiterhin eingestell­t. Neuerdings gibt es auch die Möglichkei­t, sich diese Mitteilung­en regelmäßig als digitalen Newsletter zusenden zu lassen. Nachdrückl­ich verlangten einige Verbandsrä­tinnen und -räte in der Versammlun­g zusätzlich die Einrichtun­g einer VG-App, so wie es sie beispielsw­eise bereits in der Gemeinde Amtzell gibt. Die Verwaltung wurde nun beauftragt, „zeitnah“, wie es in dem Beschluss heißt, eine solche App umzusetzen.

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FOTO: RUE Zusätzlich zu gedruckten und digitalen Möglichkei­ten nutzt die VG Sigmarszel­l auch einen ganz klassische­n Weg für amtliche Bekanntmac­hungen: nämlich über einen Aushang im Schaukaste­n vor dem Rathaus.

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