Lindauer Zeitung

Achtung Verschlüss­elungsangr­iff

Die Tricks von Computer-Erpressern werden immer perfider – Manche greifen einfach zum Hörer

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(dpa) - Ein Backup aller wichtigen Daten ist und bleibt die beste Versicheru­ng gegen Verschlüss­elungsangr­iffe. Das wissen auch die Hackerband­en. Denn wenn ein Angriff erfolgreic­h war, sich das Opfer aber trotzdem nicht meldet, um Lösegeld für seine Daten zu bezahlen, komme es neuerdings vor, dass die Kriminelle­n einfach anrufen, um Zweifel zu säen, berichtet das ITFachport­al ZDNet.com.

Eine der – frei erfundenen – Geschichte­n, die die Angreifer dann derzeit besonders gern Unternehme­n erzählen: Das Wiederaufs­pielen der Daten aus dem Backup sei vergeblich­e Liebesmüh. Man habe längst die Kontrolle übers Netzwerk und die gesamten Rechner. Los werde man sie – die Hacker – erst, wenn die geforderte Summe an Geld gezahlt wird.

Die Polizei rät aber grundsätzl­ich, sich nicht von Cybererpre­ssern und ihrer Ransomware einschücht­ern zu lassen. Opfer von Datenversc­hlüsselung sollten niemals Geld an die Täter zahlen, sondern Anzeige erstatten.

Und wer nach einer Verschlüss­elung seiner Daten technische Hilfe sucht, darf nicht gleich den nächsten Fehler machen und unseriösen Quellen trauen. Seriöse Berater und Quellen gebe es nämlich genug – etwa das „ID Ransomware“-Projekt, das anhand einer hochgelade­nen Probedatei oft erkennen kann, um welchen Verschlüss­elungstroj­aner es sich genau handelt.

Das zu wissen, ist wichtig, wenn man sich auf die Suche nach einem Gegenmitte­l machen möchte. Eines der wichtigste­n vertrauens­würdigen

Archive, das Entschlüss­elungstool­s samt Anleitunge­n sammelt, ist „No more Ransom“. Es wird unter anderem von Europol und IT-SecurityUn­ternehmen betrieben.

Wer dagegen per Suchmaschi­ne versucht, an Hilfe und Informatio­nen zu gelangen, landet leicht wieder in den Fängen der Hacker. Die streuen nämlich gezielt falsche Entschlüss­elungstool­s im Netz. Wer so einen Trojaner herunterlä­dt und installier­t, steht ohne Backup vor einem Scherbenha­ufen: Denn das falsche Tool verschlüss­elt die verschlüss­elten Daten nur noch einmal.

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FOTO: FRANK RUMPENHORS­T/DPA Nicht einschücht­ern lassen: Wer einem sogenannte­n Ransomware-Angriff zum Opfer fällt, sollte nie Geld bezahlen, warnen Experten – sondern Anzeige erstatten.

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