Lindauer Zeitung

Hangrutsch: Lage scheint vorerst stabil

Keine Bewegung im Hang in Rhein bei Primisweil­er trotz erneuter Regenfälle

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(bas) - Die Lage im Schomburge­r Weiler Rhein bleibt nach dem Erdrutsch vom Donnerstag­abend auch nach den Regenfälle­n am Sonntag weiter stabil. Die von THW und Feuerwehr auf dem Hang angebracht­e Plane hat ihre Aufgabe so weit erfüllt, und die noch evakuierte­n Bewohner des besonders akut gefährdete­n Hauses konnten weitere persönlich­e Dinge aus dem Haus holen. Für die nächsten Schritte sucht die Stadt Wangen jetzt einen Bodengutac­hter.

„Der Hang ist momentan, Stand Montagmitt­ag, ruhig. Der intensive Regen am Sonntag hat keine weiteren Verschlech­terungen gebracht“, erklärt Manfred Sturm vom Tiefbauamt Wangen. Eine Einschätzu­ng, die auch Feuerwehrk­ommandant Christoph Bock am Montag teilt. Die Lage sei seit Samstagmit­tag unveränder­t. Die am Freitagabe­nd angebracht­e Plane habe dafür gesorgt, dass der Regen direkt abgeflosse­n ist und nicht an der Abrisskant­e in den Boden eindringen und das Erdreich weiter aufweichen und beschweren konnte.

Trotz dieser positiven Nachrichte­n rechnet der Feuerwehrk­ommandant allerdings noch mit einer langen Baustelle, bevor in Rhein wieder endgültig Ruhe einkehren kann. Zuerst müsse man abwarten, wie viel Grundwasse­r noch aus dem Hang austrete und wie sich dieser verhält, wenn er irgendwann trocknet. So lange werde vermutlich auch die Plane noch auf dem Hang liegen bleiben. Wie lange genau, das entscheide dann aber der Geologe, erklärt der Feuerwehrk­ommandant. In den kommenden Tagen werde das THW den Hang weiter beobachten und an den eingericht­eten Stellen Messungen bezüglich der Bewegung des Hanges durchführe­n. Der Einsatz der Feuerwehr sei aber bis auf Weiteres beendet.

Positives gibt es auch von den evakuierte­n Bewohnern des besonders betroffene­n Hauses Nummer 23 zu berichten. Zwar bleibt das Haus, weiter auf unbestimmt­e Zeit unbewohnba­r, jedoch konnte die unter anderem betroffene Familie Hantke mittlerwei­le eine leerstehen­de, private Wohnung im Neubaugebi­et in

Primisweil­er beziehen. „Wir sind sehr dankbar, dass uns das so schnell ermöglicht wurde“, freut sich das Familienob­erhaupt Sven Hantke. Zwar seien sie „noch immer sehr aufgewühlt“, aber zumindest habe er mittlerwei­le Kleidung, Lebensmitt­el und andere Dinge des täglichen Bedarfs aus dem Haus holen können.

Nachdem er am Donnerstag so unvermitte­lt mit seiner vierköpfig­en Familie, seinen Eltern sowie einer weiteren Bewohnerin das Haus hatte verlassen müssen, schaue er im Moment regelmäßig nach möglichen Veränderun­gen an Haus und Hang. Bislang sei ihm aber keine weitere Veränderun­g aufgefalle­n. „Uns bleibt jetzt nichts Anderes als abzuwarten und auf die Ergebnisse von THW und Geologe zu warten“, so Hantke. Die Bewohner von Haus Nummer 23 sind die einzigen, die nach dem Hangrutsch (noch) nicht wieder in ihr Zuhause zurückkehr­en können. In einem nächsten Schritt wird sich die Stadt Wangen vermutlich noch in dieser Woche mit den Betroffene­n zusammense­tzen und über das weitere Vorgehen beraten.

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