Ach gut so, Achberg!
Zum Bericht „Gemeinden stellen sich auf WLAN ein“; LZ vom 5. Februar: „Gemeinden im Kreis Lindau wollen der Gesellschaft Hotspots zur Verfügung stellen, um mit der Zeit zu gehen“– so heißt es in dem Beitrag. Nur Achberg habe sich dagegen entschieden, einen Hotspot am Kinderspielplatz bei der Schule einzurichten.
Gut so, Achberg! Was sich hier nämlich selbst als fortschrittlich, bürgerfreundlich, aus touristischer Sicht als schlau und modern anpreist, hat eine Kehrseite.
Echter Fortschritt kann heute nur einer sein, der erstens mit der Natur geht und zweitens mit Gesundheitsanforderungen unter Berücksichtigung von Langzeitforschungen. Selbst Hersteller warnen: „Stellen Sie den WLAN-Access-Point oder den WLAN-Router möglichst nicht in unmittelbarer Nähe der Orte auf, an denen sie und ihr Kind sich ständig aufhalten.“
Sowohl zur krebsauslösenden als auch krebspromovierenden Wirkungen hat sich in den letzten fünf Jahren die Studienlage enorm weiterentwickelt, diese geht nirgendwo einher mit den Mobilfunk-Ausbauplänen von Kommunen und Betreibern.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (Bfs) veröffentlichte 2020: „Bis zur endgültigen Klärung der offenen Fragen fordert das BfS weiterhin neben den bestehenden Vorschriften
zur Gefahrenabwehr eine vorsorgliche Verringerung der individuellen Belastung und eine umfassende Information der Bevölkerung.“Die Wiener Ärztekammer hält kognitive Beeinträchtigungen beim Lernen und dem Gedächtnis auch bei Intensitäten weit unterhalb bestehender Grenzwerte als für wissenschaftlich gut belegt, selbst wenn nicht jedes Kind davon betroffen ist.
Statt die Bevölkerung zu informieren, treibt Deutschland jedoch mit hoher Geschwindigkeit den Ausbau von 5G voran, welches eine noch viel höhere Strahlung aufweist als WLAN.
In vielen europäischen Städten wie Brüssel, Genf, Bordeaux gibt es bereits Moratorien dagegen. Die Technologie der Mikrowellenstrahlung beeinträchtigt die Orientierungsfähigkeit von Bienen und ignoriert durch den immensen Stromverbrauch Aspekte von Nachhaltigkeit, was heute kein „mit der Zeit gehen“mehr bedeutet.
Annette Rappmann,
Achberg