Trentino Itas steht im Viertelfinale
Volleyballer sichern sich gegen Novosibirsk in Friedrichshafen den Gruppensieg
- Im ersten Champions-League-Spiel in der Friedrichshafener Zeppelin Cat Halle A1 hat es direkt eine Entscheidung gegeben: Trentino Itas steht als Sieger der Gruppe E fest und damit im Viertelfinale. Den Erfolg erreichte der Volleyball-Erstligist aus Italien mit einem 3:0 gegen den aktuellen Gruppenzweiten Lokomotiv Novosibirsk aus Russland. Thilo Späth-Westerholt, Geschäftsführer des VfB Friedrichshafen, schaute sich das Spiel in der Halle an und zeigte sich über den Ausgang verwundert. „Das war extrem deutlich“, sagte er. „Ich bin überrascht, wie schwach die Russen gespielt haben.“
Eine enttäuschende Leistung zur falschen Zeit. Der Druck lag nämlich eindeutig beim amtierenden russischen Meister. Novosibirsk wusste, dass es nach vier Punkten in den ersten drei Spielen der Gruppe E möglichst alle Zähler bei den drei Partien am Bodensee für den Einzug ins Viertelfinale braucht. Aufgrund der zurückgezogenen Teilnahme des Gastgebers VfB Friedrichshafen ist ihnen ein 3:0-Sieg schon sicher und gegen den VK Karlovarsko, Tabellenführer der tschechischen Liga, sind sie favorisiert. Die Ausgangslage für das Erreichen des zweiten Platzes ist somit sehr gut, es könnte aber nicht reichen. Am Dienstag ging es für Novobisirsk also auch darum, die Chance auf den Gruppensieg zu wahren. Für den Gegner Trentino Itas benötigte es jedoch auch keine Motivation.
Für die Italiener war klar: Gewinnen sie gegen Novosibirsk, stehen sie im Viertelfinale der Champions League.
Wegen dieser Konstellation boten beide Mannschaften logischerweise von Anfang an ihre besten Spieler auf. Trentino-Coach Angelo Lorenzetti schickte Ricardo Lucarelli de Souza, Simone Giannelli, Marko Podrascanin, Srecko Lisinac, Salvatore Rossini und natürlich auch Starspieler Nimir Abdel-Aziz-Aziz auf das Feld. Ihnen gegenüberstanden vor allem die zwei serbischen Topspieler von Novosibirsk: Marko Ivovic und Drazen Luburic.
Das knappe 3:2 aus dem Hinspiel für Trentino versprach ein enges Duell, das auch Späth-Westerholt erwartete. Und in der Anfangsphase in Friedrichshafen sah es danach aus, als würden zwei ähnlich starke
Mannschaften aufeinandertreffen – dies unterstrich der 6:6-Zwischenstand. Doch das war nur von kurzer Dauer. Das Spiel von Novosibirsk war geprägt von Abstimmungsproblemen sowie einer hohen Fehlerquote. Der italienische Erstligist bewies gewohnte Aufschlagstärke und hatte in Diagonalspieler Abdel-Aziz (wertvollster Spieler des Spiels) den überragenden Akteur. Die Konsequenz: Trentino gewann 25:19, 25:20 und 25:15 und durfte so über einen 3:0-Sieg jubeln. „Sie waren sehr dominant und haben ihr Potenzial von vorne bis hinten voll abgerufen“, lobte Späth-Westerholt. Nun können sie sich auch eine gewisse Rotation erlauben. Trentino spielt am Mittwoch (17 Uhr) gegen Karlovarsko. Noch mehr unter Druck steht dagegen Novosibirsk, das am Donnerstag (17 Uhr) gegen Karlovarsko siegen muss.