Britische Corona-Mutante breitet sich schnell aus
22 Prozent aller Neuansteckungen in Deutschland mit der Virusvariante – EU präsentiert Aktionsplan
(epd) - Die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus verbreitet sich auch in Deutschland schnell. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, inzwischen seien 22 Prozent der Neuansteckungen Infektionen mit der britischen Virusvariante. Vor zwei Wochen seien es noch sechs Prozent gewesen.
Spahn zufolge verdoppelt sich ungefähr jede Woche der Anteil der Mutante an der Gesamtzahl der Ansteckungen. Die britische Variante könnte auch in Deutschland bald die dominierende werden, sagte er. Die südafrikanische Variante sei für 1,5 Prozent der Infektionen verantwortlich. Mit Blick auf die Verbreitung beider Varianten warnte er: „Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir den Lockdown verlassen.“Auch im aktuellen Bericht des RobertKoch-Instituts zu den Varianten heißt es, es sei mit einer weiteren Erhöhung des Anteils der britischen Variante B.1.1.7 zu rechnen.
In Brüssel schlug derweil die EUKommission zusätzliche Maßnahmen gegen die Mutanten vor und brachte dabei auch Notfallzulassungen für Impfstoffe ins Gespräch.
Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte, dass die Verbreitung der Varianten zu einem „Paradigmenwechsel“im Kampf gegen Corona führen könne. So möchte die EU die Entwicklung spezieller Tests für Varianten und die Genomsequenzierung mit 75 Millionen Euro bezuschussen. Zudem rief die EU ein 21 Länder umfassendes Netzwerk für klinische Tests ins Leben.