LZ veranstaltet auch in Achberg ein Wahlforum
Aufgezeichnetes Gespräch ist ab Freitag, 26. Februar, im Internet auf schwaebische.de und der Homepage der Gemeinde zu sehen
- Tobias Walch ist der einzig ernstzunehmende Bewerber um den Bürgermeisterposten in Achberg. Dennoch will die LZ ihm bei einem Wahlforum auf den Zahn fühlen.
Die Frist für alle Bewerber ist abgelaufen. Auch wenn viele Achberger bis zuletzt einen Gegenkandidaten erwartet hatten, den eine anonyme Gruppe mehrfach angekündigt hatte, blieb dieser Schritt aus. Damit steht neben Walch am 14. März lediglich Samuel Speitelsbach auf dem Wahlzettel, der an dem Tag aber auch in sieben anderen Gemeinden in Baden-Württemberg als Bürgermeisterkandidat antritt.
Speitelsbach, der aus dem Neckar-Odenwaldkreis stammt, wird am 14. März auch in den Gemeinden Schömberg, Kraichtal, Küssaberg, Hügelsheim, Beilstein, Obersontheim und Rot am See auf den Wahlzetteln stehen, denn auch in diesen Gemeinden im Badischen und in Nordschwaben stehen zeitgleich mit der Landtagswahl Bürgermeisterwahlen an. Möglich macht das eine Besonderheit des baden-württembergischen Wahlrecht, das anders als in Bayern keine Aufstellungsversammlung kennt. In kleinen Gemeinden brauchen Bewerber nicht mal Unterschriften von Unterstützern. So kommt es zu dem Phänomen, dass einzelne Frauen und Männer bei verschiedenen Wahlen antreten.
Manchmal treten Kandidaten vor Ort gar nicht in Erscheinung. Andere dagegen nutzen die Kandidatenvorstellungen der Gemeinden für skurile oder sogar skandalöse Auftritte. Zu dieser Art von Bewerber gehört offensichtlich Speitelsbach, wie ein
Blick in das Archiv des Schwarzwälder Boten oder des Zollern-Alb-Kuriers zeigt, die über Auftritte des
Mannes bei früheren Wahlen berichten. Dabei hat Speitelsbach beispielsweise vor einem Jahr in Starzach (Landkreis Tübingen) am Rednerpult die Flagge der DDR aufgehängt und mit Nazi-Sprüchen dafür gesorgt, dass Bürger die Veranstaltung in Scharen verließen. So hat er laut Zeitungsbericht gefragt: „Wann bekommen wir unseren Führer zurück?“und sagte „Adolf Hitler war der einzige Politiker, der seine Wahlversprechen einhielt und auch das war nicht recht.“In Weinsberg (Kreis Heilbronn) sorgte er ebenfalls im vergangenen Jahr mit einem Hitlergruß für einen Skandal und wurde des Saales verwiesen, anschließend ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft. Ermittlungen wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Störung des öffentlichen Friedens gab es bereits 2019 wegen einer Werbebroschüre, mit der er im Bürgermeisterwahlkampf in Adelsheim in seinem Heimatlandkreis für Unruhe gesorgt hatte.
Eine öffentliche Vorstellung der Kandidaten wird es in Achberg wegen Corona nicht geben. Stattdessen haben Gemeinde und Lindauer Zeitung eine digitale Veranstaltung geplant. Aus technischen Gründen wird LZ-Redakteurin Julia Baumann die Bewerber aber nicht live befragen, stattdessen wird die Veranstaltung aufgezeichnet. Deshalb können Bürger ihre Fragen nicht während der Diskussion stellen. Die LZ-Redaktion gibt aber gerne Fragen weiter, die Achberger vorab einsenden.
Zu sehen ist die Diskussion dann ab Freitag, 26. Februar, 19 Uhr auf den Internetseiten: www.schwaebische.de www.achberg.de
Wer will, dass beim Achberger Wahlforum seine Frage zur Sprache kommt, muss diese bis zum kommenden Montag, 22. Februar, bis 14 Uhr per E-Mail einsenden an die Adresse: