Fast 450 Menschen im Kreis Lindau sind mit Astrazeneca geimpft
Laut Robert-Koch-Institut sind erneut drei Menschen aus dem Landkreis Lindau an Corona gestorben
(dik) - Die Zahl der Geimpften im Landkreis wird größer. Angesichts von drei weiteren Corona-Toten ist das eine gute Nachricht. Aber auch in Lindau gibt es Bedenken gegenüber dem Impfstoff von Astrazeneca.
An vier Tagen haben die Teams in den Impfzentren auch den Impfstoff von Astrazeneca verabreicht, wie Sibylle Ehreiser, Pressesprecherin des Landratsamts, auf Anfrage der LZ mitteilt. Knapp 450 Frauen und Männer hätten damit den ersten Teil des Impfschutzes erhalten, in einigen Wochen folgt die zweite Dosis. Dabei handle es sich vor allem um Mitarbeiter der Pflegedienste und Rehakliniken, aber auch um pflegende Angehörige und andere Menschen, die in der Impfrangfolge hoch eingestuft sind.
Wie bei den Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna auch, hätten einzelne Menschen mit Nebenwirkungen reagiert, berichtet Ehreiser. Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost seien in Einzelfällen normal. „Wenn der Körper mit erwarteten Symptomen reagiert, so ist dies ein Zeichen dafür, dass der Impfstoff wirkt“, erklärt Ehreiser.
Allerdings gab es auch in Lindau Menschen, die eine Impfung mit Astrazeneca verweigert haben. Ehreiser schreibt von knapp 50 Frauen und Männern, die keinen Termin vereinbaren wollten, als sie hörten, welchen Impfstoff sie bekommen sollten. Zudem
seien einzelne Bürger nicht zum verabredeten Termin erschienen. In allen Fällen habe das Impfteam aber schnell jemanden gefunden, der das Impfangebot gerne angenommen hat.
Entsprechend geht das Landratsamt davon aus, dass das Impfteam auch die 600 Dosen von Astrazeneca, die für die kommende Woche angekündigt sind, verimpfen kann. Täglich gehen Anmeldungen von Interessenten ein. Zusätzlich fordert das Landratsamt Menschen der zweiten Risikogruppe auf, sich per E-Mail bei impfzentrum-Li@allgaeu-medical.de anzumelden.
Alle wichtigen deutschen Ärzteverbände haben am Donnerstag dafür geworben, dass Menschen sich so schnell wie möglich impfen lassen, da nur das die Ausbreitung der Mutationen eindämmen und die Pandemie stoppen könne: „Angesichts der Zunahme von Virusmutanten auch in Deutschland drängt die Zeit, so dass alle Impfstoffe, die die Prüfung durch die europäische Zulassungsbehörde bestanden haben, zügig entsprechend der vorliegenden Priorisierung verimpft werden sollten.“Vor allem Klinikmitarbeiter sollten sich so schnell wie möglich impfen lassen und so auch Vorbild sein. Wer sich nicht impfen lasse, trage ein deutlich höheres Risiko, an Covid-19 zu erkranken.
Während das Robert-Koch-Institut am Donnerstag drei weitere Todesfälle
infolge einer Corona-Erkrankung im Kreis Lindau meldete, sodass die Zahl der Corona-Toten im Landkreis auf 54 gestiegen ist, meldet Ehreiser, dass das Ergebnis der Untersuchung der Mutationsfälle vorliegt. In einem Fall sei das wegen mangelnder Viruslast nicht zu ermitteln gewesen, im anderen Fall handele es sich um die südafrikanische Variante B.1.351. Weitere Mutationsfälle seien im Landkreis bisher nicht entdeckt worden.
Im Blick behalten muss das Landratsamt die Kapazitäten des Testzentrums auf der Bösenreutiner Steig. Denn Lehrer und Schüler sollen sich nach Willen der Staatsregierung nach Unterrichtsbeginn am Montag regelmäßig testen lassen. Die versprochenen Selbsttests sind aber noch nicht verfügbar. Freie Kapazitäten im Testzentrum gibt es laut Ehreiser bisher vor allem an Wochenenden. Das Rote Kreuz biete zudem kostenpflichtige Schnelltests an. Manche Schulen haben Reihentests für Lehrer organisiert. Ehreiser: „Wir werden die Nachfrage nach Schülertestungen beobachten und dann gegebenenfalls weitere Kapazitäten schaffen.“