Lindauer Zeitung

Weingarten startet eigene Corona-Testung

Vor der Öffnung von Schulen und Kitas: Kostenlose Tests gibt es für Lehrer und Erzieher

- Von Oliver Linsenmaie­r

- Um das abermalige Ansteigen von Corona-Fällen zu verhindern und Kinder und Pädagogen zu schützen, bietet auch die Stadt Weingarten ab der kommenden Woche allen Mitarbeite­rn von Schulen und Kitas kostenlose Corona-Tests an. Das hat die städtische Pressespre­cherin Sabine Weisel auf SZ-Anfrage bestätigt. Zwar geht Weingarten im Gegensatz zu Ravensburg, das in der Eissportha­lle ein eigenes Testzentru­m einrichtet, nicht den ganz großen Weg. Das Ergebnis dürfte aber das gleiche sein – und in der Praxis vielleicht sogar besser angenommen werden.

„Die derzeit sinkenden Fallzahlen stimmen zuversicht­lich. Allerdings betrachtet die Stadt Weingarten weiterhin mit Sorge die kursierend­en Virusmutat­ionen“, sagt Weisel. „Im Hinblick auf die baldigen Öffnungen von Bildungs- und Betreuungs­einrichtun­gen ab dem 22. Februar war es der Stadt daher ein Anliegen, die Bildungsun­d Betreuungs­situation vom Zeitpunkt der Öffnung so sicher wie möglich mittels Schnelltes­ts zu gestalten.“

Daher wollen die Verantwort­lichen den rund 500 Mitarbeite­rn von allen Schulen, Horten und Kindertage­sstätten im Stadtgebie­t es ab der kommenden Woche ermögliche­n, sich vor dem Unterricht oder der Betreuung testen zu lassen. Insgesamt hat die Verwaltung 2000 Schnelltes­ts bestellt. Pro Mitarbeite­r stehen in den kommenden beiden Wochen also insgesamt vier Tests zur Verfügung. „Die Testungen sind für die getesteten Personen kostenfrei, freiwillig und heben nicht die geltenden Regelungen zum Infektions­schutz auf“, sagt Weisel. Die Stadt investiert dabei 10 000 Euro, da ein Test fünf Euro kostet.

Beim Verfahren orientiert sich Weingarten am Vorbild Tübingen und weicht vom Ravensburg­er Weg ab. So soll der jeweils erste Test noch von medizinisc­h-geschultem Personal durchgefüh­rt werden. Wer das übernimmt, ist aktuell noch unklar. Genau wie etwaige weitere Kosten hierfür. Man befinde sich in Gesprächen mit lokalen Hilfsdiens­ten, sagt Weisel. Klar ist schon jetzt, dass die Stadt für die erste Testung eine Schulmensa oder Sporthalle als zentrale Anlaufstel­le herrichten wird. Welche das sein wird, muss ebenfalls noch entschiede­n werden.

Alle weiteren Tests sollen die Pädagogen und Angestellt­en dann aber selbst in den jeweiligen Einrichtun­gen übernehmen. Der Vorteil dabei: Die Mitarbeite­r können den zweiten, dritten und vierten Test an ihrem Arbeitspla­tz machen und müssen nicht – wie in Ravensburg – noch einmal extra in ein Testzentru­m fahren.

„Angewandt wird dabei der Antigen-Schnelltes­t Panbio der Firma Abbott. Der Test ist als Selbsttest anwendbar, ist unkomplizi­ert und schmerzfre­i. Getestet wird über einen Nasenabstr­ich lediglich im Vorhof der Nase“, erklärt Weisel. Das Ergebnis solle dann nach rund zehn Minuten vorliegen. Sollte es positiv sein, muss der- oder diejenige einen zusätzlich­en PCR-Test, beispielsw­eise beim Hausarzt, machen lassen, um auch wirklich sicher zu sein.

Aktuell plant die Verwaltung nur für die kommenden beiden Wochen und setzt darauf, dass ab dem 1. März der Bund einspringt. Die aktuelle Maßnahme sei nur als Überbrücku­ng gedacht, bis die bundesweit­e, kostenlose Schnelltes­t-Kampagne losgehe. Doch auch für den Fall, dass dies nicht gelingt, würde Weingarten wohl weitere Tests bestellen. „Wir vertrauen zum einen auf die angekündig­te Kampagne der Bundesregi­erung ab 1. März. Sollte es hier zu Verzögerun­gen kommen, müssten weitere Tests geordert werden“, sagt Weisel. Dabei hat die Verwaltung in Weingarten im Gegensatz zu Ravensburg keine weiteren Schnelltes­ts für Bürger gekauft, die nach Öffnung des Einzelhand­els wieder in die Städte kommen werden. Auch hier vertraut Weingarten auf den Bund. Ravensburg hat vorsorglic­h bereits 5000 Schnelltes­ts Panbio von der Firma Abbott bestellt und hofft, dass die Kosten dann vom Land übernommen werden.

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SYMBOLFOTO: KAY NIETFELD/DPA Die Tests sollen innerhalb von zehn Minuten ein Ergebnis bringen.

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