Weingarten startet eigene Corona-Testung
Vor der Öffnung von Schulen und Kitas: Kostenlose Tests gibt es für Lehrer und Erzieher
- Um das abermalige Ansteigen von Corona-Fällen zu verhindern und Kinder und Pädagogen zu schützen, bietet auch die Stadt Weingarten ab der kommenden Woche allen Mitarbeitern von Schulen und Kitas kostenlose Corona-Tests an. Das hat die städtische Pressesprecherin Sabine Weisel auf SZ-Anfrage bestätigt. Zwar geht Weingarten im Gegensatz zu Ravensburg, das in der Eissporthalle ein eigenes Testzentrum einrichtet, nicht den ganz großen Weg. Das Ergebnis dürfte aber das gleiche sein – und in der Praxis vielleicht sogar besser angenommen werden.
„Die derzeit sinkenden Fallzahlen stimmen zuversichtlich. Allerdings betrachtet die Stadt Weingarten weiterhin mit Sorge die kursierenden Virusmutationen“, sagt Weisel. „Im Hinblick auf die baldigen Öffnungen von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen ab dem 22. Februar war es der Stadt daher ein Anliegen, die Bildungsund Betreuungssituation vom Zeitpunkt der Öffnung so sicher wie möglich mittels Schnelltests zu gestalten.“
Daher wollen die Verantwortlichen den rund 500 Mitarbeitern von allen Schulen, Horten und Kindertagesstätten im Stadtgebiet es ab der kommenden Woche ermöglichen, sich vor dem Unterricht oder der Betreuung testen zu lassen. Insgesamt hat die Verwaltung 2000 Schnelltests bestellt. Pro Mitarbeiter stehen in den kommenden beiden Wochen also insgesamt vier Tests zur Verfügung. „Die Testungen sind für die getesteten Personen kostenfrei, freiwillig und heben nicht die geltenden Regelungen zum Infektionsschutz auf“, sagt Weisel. Die Stadt investiert dabei 10 000 Euro, da ein Test fünf Euro kostet.
Beim Verfahren orientiert sich Weingarten am Vorbild Tübingen und weicht vom Ravensburger Weg ab. So soll der jeweils erste Test noch von medizinisch-geschultem Personal durchgeführt werden. Wer das übernimmt, ist aktuell noch unklar. Genau wie etwaige weitere Kosten hierfür. Man befinde sich in Gesprächen mit lokalen Hilfsdiensten, sagt Weisel. Klar ist schon jetzt, dass die Stadt für die erste Testung eine Schulmensa oder Sporthalle als zentrale Anlaufstelle herrichten wird. Welche das sein wird, muss ebenfalls noch entschieden werden.
Alle weiteren Tests sollen die Pädagogen und Angestellten dann aber selbst in den jeweiligen Einrichtungen übernehmen. Der Vorteil dabei: Die Mitarbeiter können den zweiten, dritten und vierten Test an ihrem Arbeitsplatz machen und müssen nicht – wie in Ravensburg – noch einmal extra in ein Testzentrum fahren.
„Angewandt wird dabei der Antigen-Schnelltest Panbio der Firma Abbott. Der Test ist als Selbsttest anwendbar, ist unkompliziert und schmerzfrei. Getestet wird über einen Nasenabstrich lediglich im Vorhof der Nase“, erklärt Weisel. Das Ergebnis solle dann nach rund zehn Minuten vorliegen. Sollte es positiv sein, muss der- oder diejenige einen zusätzlichen PCR-Test, beispielsweise beim Hausarzt, machen lassen, um auch wirklich sicher zu sein.
Aktuell plant die Verwaltung nur für die kommenden beiden Wochen und setzt darauf, dass ab dem 1. März der Bund einspringt. Die aktuelle Maßnahme sei nur als Überbrückung gedacht, bis die bundesweite, kostenlose Schnelltest-Kampagne losgehe. Doch auch für den Fall, dass dies nicht gelingt, würde Weingarten wohl weitere Tests bestellen. „Wir vertrauen zum einen auf die angekündigte Kampagne der Bundesregierung ab 1. März. Sollte es hier zu Verzögerungen kommen, müssten weitere Tests geordert werden“, sagt Weisel. Dabei hat die Verwaltung in Weingarten im Gegensatz zu Ravensburg keine weiteren Schnelltests für Bürger gekauft, die nach Öffnung des Einzelhandels wieder in die Städte kommen werden. Auch hier vertraut Weingarten auf den Bund. Ravensburg hat vorsorglich bereits 5000 Schnelltests Panbio von der Firma Abbott bestellt und hofft, dass die Kosten dann vom Land übernommen werden.