Noch fehlt es am Grunderwerb
Staatliches Bauamt will Kreuzung der B 308 mit der Staufner Straße in Lindenberg entschärfen
- Klar ist: Das Staatliche Bauamt will einen Kreisverkehr an der Kreuzung der Staufner Straße mit der B 308 in Lindenberg bauen. Unklar ist, ob das heuer geschieht. Nach Angaben der Behörden gibt es Probleme beim Grunderwerb. „Noch bin ich aber zuversichtlich, dass es klappt“, sagt Werner Schmid vom Staatlichen Bauamt in Kempten. Der Kreisel ist eines von mehreren Großprojekten, das die Behörde heuer im Westallgäu plant.
Die Kreuzung der B 308 mit der Staufner Straße gilt als Unfallschwerpunkt. Die Stadt will sie seit langem entschärfen. Bürgermeister Eric Ballerstedt spricht von einem „sehr wichtigen Projekt“für die Stadt.
Zuständig ist das Staatliche Bauamt. Die Behörde will das Projekt heuer umsetzen. Statt einer früher angedachten Linksabbiegespur mit Ampelregelung plant sie einen dreiarmigen Kreisverkehr. Das kommt der Stadt entgegen. Der Verkehr fließe bei einem Kreisel besser, zudem würden die Anwohner weniger belastet als durch bremsende und anfahrende Autos, erklärt Ballerstedt. Die Idee, gleich auch noch die Straße Richtung Manklitz mit einem vierten Ast an den Kreisel anzubinden, wurde schnell fallengelassen. Der Bau wäre angesichts der Topographie extrem schwierig und teuer geworden.
Für die aktuelle Planung rechnet das Bauamt mit Kosten in Höhe von 850 000 Euro. Mit dem Bau verbunden sind umfangreiche Änderungen bei der Entwässerung. Vorgesehen ist der Bau von Rückhalteelementen. Schmid spricht von einer „technischen Herausforderung“angesichts der Hanglage in Richtung Campingplatz. Sechs Wochen sind für den Bau vorgesehen. Die B 308 soll währenddessen mindestens einspurig befahrbar sein. „Für einen Tag gibt es aber wohl eine Vollsperrung“, kündigt Schmid an. Autofahrer müssen sich zudem aus einem anderen Grund auf Verkehrsbehinderungen einstellen:
Die Staufner Straße muss für längere Zeit von der B 308 abgehängt werden, um den neuen Anschluss zu bauen. Sie ist eine der Hauptverbindungen in die Stadt.
Einen konkreten Termin für den Bau gibt es nicht. Denn noch laufen Gespräche zum Grunderwerb. Sobald sie abgeschlossen sind, kann das Staatliche Bauamt das Projekt ausschreiben. Ganz in trockenen Tüchern ist das Vorhaben also noch nicht. Lindenbergs Bürgermeister ist aber „sehr zuversichtlich“, dass der Grunderwerb klappt. Die Stadt ist in die Gespräche eingebunden.
Ebenfalls am Grunderwerb hängt ein anderes Großprojekt, über das seit Jahren diskutiert wird: der Bau eines Geh- und Radweges an der B 32 zwischen Hergatz und Wangen bei Schreckelberg. Das Staatliche Bauamt rechnet mit Kosten in Höhe von 800 000 Euro. Insbesondere ist der Bau einer Brücke geplant. Doch auch hier ist der Grunderwerb laut Schmid noch nicht abgeschlossen.
In trockenen Tüchern sind dagegen andere Vorhaben. Konkret für die Pfingstferien vorgesehen ist die Erneuerung der Fahrbahndecke der Staatsstraße von Oberreute bis zur Bundesgrenze in Richtung Sulzberg. Hier rechnet Schmid mit Baukosten von 800 000 Euro. Der Freistaat müsse handeln, nachdem die Gemeinde neben der Straße einen Geh- und Radweg in Sonderbaulast erstellt hat. Im Vergleich sei die Staatsstraße in einem teilweise schlechten Zustand. Während der Bauarbeiten sei eine Vollsperrung für einige Tage nicht zu vermeiden, sagt Schmid.
Dagegen wird die Behörde andere Projekte verschieben. Voraussichtlich kein Geld hat das Staatliche Bauamt für die ursprünglich für 2021 vorgesehenen Sanierungen der Staatsstraße südlich von Lindenau (Gemeinde Scheidegg) und der Staatsstraße östlich von Goßholz (Lindenberg).
Bei den Planungen fürs Westallgäu haben Werner Schmid und seine Mitarbeiter ein Großprojekt östlich der Kreisgrenze im Blick. Ab Ostern ist die Bundesstraße 308 bei Oberstaufen über Monate gesperrt. Da die
Umleitungsstrecken unter anderem durch Simmerberg und Schönau, Stiefenhofen und Ebratshofen führen, hat das Staatliche Bauamt in diesem Bereich heuer keine Baustellen geplant. „Hier waren wir bewusst im vorigen Jahr aktiv“, erinnert Schmid an die Sanierungen der Staatsstraßen im Bereich Schüttentobel beziehungsweise Schönauer Allee (beide Grünenbach) und in Stiefenhofen.
Die Straßenplaner blicken zudem bereits auf künftige Projekte. Dabei sind die Ortsumfahrung von Opfenbach ebenso ein Thema wie ein möglicher Kreisverkehr der B32-/B12Kreuzung bei Hergatz. In beiden Fällen hofft Schmid, im Laufe des Jahres den Gemeinderäten in Opfenbach und Hergatz Entwürfe vorstellen zu können. Ein weiteres großes Thema für ihn und seine Mitarbeiter: Die Planung von neuen Geh- und Radwegen. Hier hofft Schmid darauf, dass die anstehenden Projekte in ein Radwegeprogramm des Bundes einfließen. Dann könnten von dort 75 Prozent der Kosten als Förderung fließen.