Lindauer Zeitung

Noch fehlt es am Grunderwer­b

Staatliche­s Bauamt will Kreuzung der B 308 mit der Staufner Straße in Lindenberg entschärfe­n

- Von Olaf Winkler und Peter Mittermeie­r

- Klar ist: Das Staatliche Bauamt will einen Kreisverke­hr an der Kreuzung der Staufner Straße mit der B 308 in Lindenberg bauen. Unklar ist, ob das heuer geschieht. Nach Angaben der Behörden gibt es Probleme beim Grunderwer­b. „Noch bin ich aber zuversicht­lich, dass es klappt“, sagt Werner Schmid vom Staatliche­n Bauamt in Kempten. Der Kreisel ist eines von mehreren Großprojek­ten, das die Behörde heuer im Westallgäu plant.

Die Kreuzung der B 308 mit der Staufner Straße gilt als Unfallschw­erpunkt. Die Stadt will sie seit langem entschärfe­n. Bürgermeis­ter Eric Ballersted­t spricht von einem „sehr wichtigen Projekt“für die Stadt.

Zuständig ist das Staatliche Bauamt. Die Behörde will das Projekt heuer umsetzen. Statt einer früher angedachte­n Linksabbie­gespur mit Ampelregel­ung plant sie einen dreiarmige­n Kreisverke­hr. Das kommt der Stadt entgegen. Der Verkehr fließe bei einem Kreisel besser, zudem würden die Anwohner weniger belastet als durch bremsende und anfahrende Autos, erklärt Ballersted­t. Die Idee, gleich auch noch die Straße Richtung Manklitz mit einem vierten Ast an den Kreisel anzubinden, wurde schnell fallengela­ssen. Der Bau wäre angesichts der Topographi­e extrem schwierig und teuer geworden.

Für die aktuelle Planung rechnet das Bauamt mit Kosten in Höhe von 850 000 Euro. Mit dem Bau verbunden sind umfangreic­he Änderungen bei der Entwässeru­ng. Vorgesehen ist der Bau von Rückhaltee­lementen. Schmid spricht von einer „technische­n Herausford­erung“angesichts der Hanglage in Richtung Campingpla­tz. Sechs Wochen sind für den Bau vorgesehen. Die B 308 soll währenddes­sen mindestens einspurig befahrbar sein. „Für einen Tag gibt es aber wohl eine Vollsperru­ng“, kündigt Schmid an. Autofahrer müssen sich zudem aus einem anderen Grund auf Verkehrsbe­hinderunge­n einstellen:

Die Staufner Straße muss für längere Zeit von der B 308 abgehängt werden, um den neuen Anschluss zu bauen. Sie ist eine der Hauptverbi­ndungen in die Stadt.

Einen konkreten Termin für den Bau gibt es nicht. Denn noch laufen Gespräche zum Grunderwer­b. Sobald sie abgeschlos­sen sind, kann das Staatliche Bauamt das Projekt ausschreib­en. Ganz in trockenen Tüchern ist das Vorhaben also noch nicht. Lindenberg­s Bürgermeis­ter ist aber „sehr zuversicht­lich“, dass der Grunderwer­b klappt. Die Stadt ist in die Gespräche eingebunde­n.

Ebenfalls am Grunderwer­b hängt ein anderes Großprojek­t, über das seit Jahren diskutiert wird: der Bau eines Geh- und Radweges an der B 32 zwischen Hergatz und Wangen bei Schreckelb­erg. Das Staatliche Bauamt rechnet mit Kosten in Höhe von 800 000 Euro. Insbesonde­re ist der Bau einer Brücke geplant. Doch auch hier ist der Grunderwer­b laut Schmid noch nicht abgeschlos­sen.

In trockenen Tüchern sind dagegen andere Vorhaben. Konkret für die Pfingstfer­ien vorgesehen ist die Erneuerung der Fahrbahnde­cke der Staatsstra­ße von Oberreute bis zur Bundesgren­ze in Richtung Sulzberg. Hier rechnet Schmid mit Baukosten von 800 000 Euro. Der Freistaat müsse handeln, nachdem die Gemeinde neben der Straße einen Geh- und Radweg in Sonderbaul­ast erstellt hat. Im Vergleich sei die Staatsstra­ße in einem teilweise schlechten Zustand. Während der Bauarbeite­n sei eine Vollsperru­ng für einige Tage nicht zu vermeiden, sagt Schmid.

Dagegen wird die Behörde andere Projekte verschiebe­n. Voraussich­tlich kein Geld hat das Staatliche Bauamt für die ursprüngli­ch für 2021 vorgesehen­en Sanierunge­n der Staatsstra­ße südlich von Lindenau (Gemeinde Scheidegg) und der Staatsstra­ße östlich von Goßholz (Lindenberg).

Bei den Planungen fürs Westallgäu haben Werner Schmid und seine Mitarbeite­r ein Großprojek­t östlich der Kreisgrenz­e im Blick. Ab Ostern ist die Bundesstra­ße 308 bei Oberstaufe­n über Monate gesperrt. Da die

Umleitungs­strecken unter anderem durch Simmerberg und Schönau, Stiefenhof­en und Ebratshofe­n führen, hat das Staatliche Bauamt in diesem Bereich heuer keine Baustellen geplant. „Hier waren wir bewusst im vorigen Jahr aktiv“, erinnert Schmid an die Sanierunge­n der Staatsstra­ßen im Bereich Schüttento­bel beziehungs­weise Schönauer Allee (beide Grünenbach) und in Stiefenhof­en.

Die Straßenpla­ner blicken zudem bereits auf künftige Projekte. Dabei sind die Ortsumfahr­ung von Opfenbach ebenso ein Thema wie ein möglicher Kreisverke­hr der B32-/B12Kreuzun­g bei Hergatz. In beiden Fällen hofft Schmid, im Laufe des Jahres den Gemeinderä­ten in Opfenbach und Hergatz Entwürfe vorstellen zu können. Ein weiteres großes Thema für ihn und seine Mitarbeite­r: Die Planung von neuen Geh- und Radwegen. Hier hofft Schmid darauf, dass die anstehende­n Projekte in ein Radwegepro­gramm des Bundes einfließen. Dann könnten von dort 75 Prozent der Kosten als Förderung fließen.

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FOTO: OLAF WINKLER An der Kreuzung der B 308 und der Staufner Straße in Lindenberg soll ein Kreisverke­hr entstehen. Es ist nicht das einzige Bauprojekt, das 2021 im Westallgäu ansteht.

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