Lindauer Zeitung

Driendl ist der nächste Ausfall

Topstürmer der Towerstars muss wochenlang pausieren – Trainer setzt auf junge Spieler

- Von Thorsten Kern

- Auf einen Schlag fehlen den Ravensburg Towerstars zwei Drittel der ersten Sturmreihe. Oder anders formuliert: Vom Toptrio, das bislang 111 Scorerpunk­te erzielt hat, ist nur noch Robbie Czarnik übrig. Mathieu Pompei hatte sich im Heimspiel gegen die Heilbronne­r Falken verletzt, am Donnerstag in Dresden erwischte es nun Andreas Driendl. Der bisherige Topscorer der Towerstars muss vier bis sechs Wochen pausieren.

Marc Vorderbrüg­gen, Interimstr­ainer der Ravensburg Towerstars, muss mit Blick auf die Verletzung­en der beiden Topstürmer zugeben: „Das macht keinen Spaß.“Doch entmutigen lässt sich der 28-Jährige nicht. „Ich bin fest von der Mannschaft und speziell unseren jungen Spielern überzeugt“, sagt Vorderbrüg­gen. „Sie haben es verdient zu spielen, es sind die besten jungen Spieler in Ravensburg seit drei, vier Jahren.“Im Sturm bekommen Sebastian Hon und Alexander Dosch viel Spielzeit, dazu kommen der KrefeldRüc­kkehrer Justin Volek und Joshua Samanski. In der Verteidigu­ng macht Eric Bergen „einen Topjob“, wie Vorderbrüg­gen lobt. Tim Sezemsky ist zudem nun bis auf Weiteres bei den Towerstars.

In Aktionismu­s verfallen die Ravensburg­er nach den Verletzung­en von Pompei und Driendl also nicht. Den Spielermar­kt beobachten sie natürlich dennoch genau. „Einen Schnellsch­uss wird es definitiv nicht geben“, sagt Vorderbrüg­gen. Immerhin kommt zum Heimspiel am Samstag (18 Uhr/SpradeTV) gegen die Bayreuth Tigers Daniel Stiefenhof­er zurück. Der lange Verteidige­r wird zunächst im Sturm beginnen. „Die Verteidige­rpaare haben sehr gut funktionie­rt“, meint Vorderbrüg­gen. „Und Stiefenhof­er kann Stürmer spielen.“Solange es geht, will Vorderbrüg­gen auf vier Sturmreihe­n setzen.

Vincenz Mayer bleibt also in der Verteidigu­ng. Dort hatte der Kapitän nach den schweren Verletzung­en von Pawel Dronia und James Bettauer ausgeholfe­n. Und dort machte er seither einen guten Job – in den vergangene­n beiden Spielen auch und vor allem in Unterzahl. „Natürlich muss das Ziel sein, nicht so viele Strafen zu kassieren“, sagt Mayer. Gegen Heilbronn und Dresden waren es jeweils 14 Strafminut­en, knapp anderthalb Minuten waren die Towerstars in beiden Spielen in doppelter Unterzahl. „Das ist immer eine sehr große Chance für den Gegner, Tore zu erzielen“, sagt Mayer. „Aber wenn man das übersteht, dann pusht einen das.“Die starke Unterzahl freut natürlich auch den Trainer. Dennoch fordert Vorderbrüg­gen, in manchen Szenen „vielleicht etwas weniger aggressiv“reinzugehe­n. „In Unterzahl haben die Jungs überragend gespielt, sich in alle Schüsse geworfen. Aber das kostet Kraft.“

Kraft, die sich die Towerstars in den anstrengen­den Wochen gerne ersparen würden. Für die Stimmung im Team waren die – erfolgreic­hen – Unterzahls­ituationen dagegen gar nicht schlecht. „Die Stimmung auf der Bank ist der Wahnsinn“, lobt

Mayer seine Mitspieler. „Da wird jeder geblockte Schuss gefeiert, das bringt positive Energie.“In den vergangene­n Tagen habe er sogar einige Nachrichte­n bekommen, dass man die Anfeuerung­en von der Bank am Fernseher extrem gut wahrgenomm­en habe, berichtet Mayer. „Der Zusammenha­lt ist wichtig, den brauchen wir“, sagt Mayer. Erst recht, wenn nun zwei der besten Stürmer fehlen. „Wir haben immer noch ein gutes Grundgerüs­t“, sagt Mayer. „Aber natürlich sind die Ausfälle schmerzhaf­t für uns.“

Vorderbrüg­gen muss nun – wieder – einen neuen Sturmpartn­er für den neuen Topscorer Robbie Czarnik finden. Die Bayreuth Tigers beschreibt der Towerstars-Trainer als „schwer auszurechn­en, das sieht manchmal wie Freestyle aus“. Das ist aber durchaus als Lob aufzufasse­n. Aber Lob hatten sich zuletzt auch seine Spieler verdient.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Nächste schlechte Nachricht für die Ravensburg Towerstars: Jetzt fällt auch noch der Topscorer Andreas Driendl (re., gegen Bietigheim­s Max Renner) mehrere Wochen aus.

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