Lindauer Zeitung

Die Lunge scannen in zwei Sekunden

Neuer Computerto­mograph am Klinikum Kempten liefert bessere Bilder in kürzerer Zeit

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(sz) - Das Klinikum Kempten hat einen hochmodern­en Computerto­mographen (CT) im Wert von 580 000 Euro bekommen. Damit sollen Covid-19-Patienten noch effektiver und schneller diagnostiz­iert werden. „Wir sind dankbar, dass wir diese Möglichkei­t bekommen haben“, freut sich Professor Andrik Aschoff, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradio­logie.

Mit Eigenmitte­ln des Klinikverb­unds Allgäu in Höhe von 130 000 Euro wurde der neue CT in einem speziellen Container in der Nähe der Notaufnahm­e an der Pettenkofe­rstraße installier­t. Die Klinik konnte im Vorfeld zwischen mehreren Modellen auswählen. „Wir haben uns für ein Gerät der Firma Siemens entschiede­n, weil unsere Mitarbeite­r mit diesen Modellen bereits vertraut sind“, erklärt Aschoff.

Dennoch musste das Personal der Radiologie noch speziell geschult und eingewiese­n werden – schließlic­h handele es sich um die neueste Technologi­e, die auf dem Markt verfügbar ist.

Genau das sei aber auch der Grund, warum sich das Gerät so gut für die Diagnose einer Covid-19-Erkrankung eignet. Es arbeitet im Vergleich zu älteren sehr schnell: Innerhalb von zwei Sekunden scannt es die Lunge des Patienten und liefert Erkenntnis­se über dessen Gesundheit­szustand. „Dem Patienten, der ohnehin schlecht Luft bekommt, hilft es, wenn er nur zwei Sekunden die Luft anhalten muss“, erklärt Aschoff.

Der Chefarzt nennt noch weitere Vorteile: „Die Bilder sind qualitativ sehr gut, sodass man die charakteri­stischen Anzeichen einer virusbedin­gten Lungenentz­ündung schnell erkennen kann.“Und: Die Strahlenbe­lastung sei bei der Apparatur deutlich niedriger.

Der neue Computerto­mograph soll zudem dabei helfen, das Ansteckung­srisiko innerhalb des Klinikums zu minimieren. Wird ein Patient mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion eingeliefe­rt, wird er separat unter höchsten Infektions­schutzmaßn­ahmen in dem neuen Isolations-CT untersucht. So könne ausgeschlo­ssen werden, dass ein infektiöse­r Patient in den gleichen Bereich muss wie zum Beispiel ein Schlaganfa­ll-Patient.

Das Kemptener Klinikum ist übrigens nicht das einzige, das mit der neuen Technologi­e ausgestatt­et wurde. Die Bayerische Staatsregi­erung hat zur Bekämpfung der Coronapand­emie insgesamt 34 Computerto­mographen zur Verfügung gestellt.

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FOTO: RALF LIENERT Der neue Computerto­mograph hilft Professor Andrik Aschoff und seinen Mitarbeite­rn mit besseren Bildern dabei, virusbedin­gte Lungenentz­ündungen schnell zu erkennen.

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