Hoteliers und Gastronomen protestieren still
Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs – Die Rücklagen sind aufgebraucht
- Rund 100 Mitarbeiter aus dem Gastronomie- und Hotelgewerbe haben im Rahmen einer stummen Demonstration entlang der Uferpromenade in Langenargen am Montagvormittag gegen die Schließungen von Lokalen und Beherbergungsstätten protestiert. Organisiert hat die Aktion der Langenargener Hotelier Roman Wocher, die von Bürgermeister Ole Münder, sowie vom CDU-Bundestagsabgeordneten Lothar Riebsamen, der CDU-Landtagskandidatin Dominique Emerich und den Kandidaten für den Bundestag Volker Mayer-Lay begleitet und unterstützt wurde.
Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion haben rund 100 Mitarbeiter und Betreiber aus dem Hotelund Gastronomiegewerbe in Langenargen ein Zeichen gesetzt. „Wir möchten auf unsere prekäre Situation aufmerksam machen, da unsere qualifizierten und guten Mitarbeiter ob der Unsicherheit sehr leiden und berechtigte Angst um ihre Existenzen haben. Es freut mich umso mehr, dass so viele Betroffene aber auch Vertreter branchenfremder Betriebe sich hier und heute mit ihrem Kommen solidarisch zeigen“, sagte Roman Wocher im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Für den Unternehmer sei es gerade jetzt wichtig, die Mitarbeiter zu motivieren und ihnen eine Perspektive anbieten zu können. Ein weiteres Hin und Her dürfe es mit Blick auf die Schließungen nicht mehr geben. Seitens der Politik erwarte er schnellstmöglich ernste und planerische Perspektiven für die gesamte Branche. „Schließlich haben wir in der jüngsten Vergangenheit bewiesen, dass wir in unseren Betrieben die Risiken möglicher Infektionen durch ausgearbeitete Hygienekonzepte effektiv und nachvollziehbar minimieren können.“„Immer mehr Mitarbeiter springen reihenweise ab und suchen sich ,coronasichere Jobs, was uns vor dem zu erwartenden Ansturm in den kommenden Monaten sehr treffen wird. Diese Mitarbeiter nach dem Lockdown wieder ins Boot zu bekommen, wird sehr schwer werden“, berichtet Hotelier Philipp Wittmann.
Karin Näher arbeitet seit vielen Jahren als Rezeptionsleiterin in einem Langenargener Hotel. Für die stets optimistische Frau ist der Zustand nicht mehr länger tragbar: „Meine privaten Rücklagen und Ersparnisse sind so gut wie aufgebraucht. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Zudem zerrt die Perspektivlosigkeit und Unsicherheit mehr und mehr am Nervenkostüm.“
Langenargens Bürgermeister Ole Münder ist sich der schwierigen Situation in seiner Gemeinde bewusst und meint dazu: „Es ist für unsere Gemeinde sehr wichtig, dass die Gastronomie, der Einzelhandel und die Dienstleister diese Krise überstehen. Daher ist es notwendig, diese mit verschiedenen Maßnahmen und entsprechend politisch herbeigeführten Konzepten zielführend zu unterstützen. Gleichwohl appelliere
TRAUERANZEIGEN ich an die Bürger, ihre Einkäufe im Ort zu tätigen. Viele Betriebe bieten inzwischen Onlinekäufe an und offerieren die Möglichkeit, die Produkte vor Ort in den Läden abzuholen. Die Vielfältigkeit unserer Läden und Geschäfte macht schließlich mit den Flair von Langenargen aus.“
„Mir ist bewusst, in welcher dramatischen Situation sich der Einzelhandel wie auch die Hotellerie samt Gastronomen und viele weitere Wirtschaftszweige befinden. Auch die Problematik der Auszahlungen ist ein großes Thema. Daher möchte ich allen Betroffenen Mut zusprechen, nicht aufzugeben. Spätestens im September werden alle Bürger ein Impfangebot erhalten, so dass wir die Pandemie in den Griff bekommen können“, bestärkte der CDUBundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen die Teilnehmer.