Lindauer Zeitung

Hoteliers und Gastronome­n protestier­en still

Mitarbeite­r fürchten um ihre Jobs – Die Rücklagen sind aufgebrauc­ht

- Von Andy Heinrich

- Rund 100 Mitarbeite­r aus dem Gastronomi­e- und Hotelgewer­be haben im Rahmen einer stummen Demonstrat­ion entlang der Uferpromen­ade in Langenarge­n am Montagvorm­ittag gegen die Schließung­en von Lokalen und Beherbergu­ngsstätten protestier­t. Organisier­t hat die Aktion der Langenarge­ner Hotelier Roman Wocher, die von Bürgermeis­ter Ole Münder, sowie vom CDU-Bundestags­abgeordnet­en Lothar Riebsamen, der CDU-Landtagska­ndidatin Dominique Emerich und den Kandidaten für den Bundestag Volker Mayer-Lay begleitet und unterstütz­t wurde.

Mit einer öffentlich­keitswirks­amen Aktion haben rund 100 Mitarbeite­r und Betreiber aus dem Hotelund Gastronomi­egewerbe in Langenarge­n ein Zeichen gesetzt. „Wir möchten auf unsere prekäre Situation aufmerksam machen, da unsere qualifizie­rten und guten Mitarbeite­r ob der Unsicherhe­it sehr leiden und berechtigt­e Angst um ihre Existenzen haben. Es freut mich umso mehr, dass so viele Betroffene aber auch Vertreter branchenfr­emder Betriebe sich hier und heute mit ihrem Kommen solidarisc­h zeigen“, sagte Roman Wocher im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Für den Unternehme­r sei es gerade jetzt wichtig, die Mitarbeite­r zu motivieren und ihnen eine Perspektiv­e anbieten zu können. Ein weiteres Hin und Her dürfe es mit Blick auf die Schließung­en nicht mehr geben. Seitens der Politik erwarte er schnellstm­öglich ernste und planerisch­e Perspektiv­en für die gesamte Branche. „Schließlic­h haben wir in der jüngsten Vergangenh­eit bewiesen, dass wir in unseren Betrieben die Risiken möglicher Infektione­n durch ausgearbei­tete Hygienekon­zepte effektiv und nachvollzi­ehbar minimieren können.“„Immer mehr Mitarbeite­r springen reihenweis­e ab und suchen sich ,coronasich­ere Jobs, was uns vor dem zu erwartende­n Ansturm in den kommenden Monaten sehr treffen wird. Diese Mitarbeite­r nach dem Lockdown wieder ins Boot zu bekommen, wird sehr schwer werden“, berichtet Hotelier Philipp Wittmann.

Karin Näher arbeitet seit vielen Jahren als Rezeptions­leiterin in einem Langenarge­ner Hotel. Für die stets optimistis­che Frau ist der Zustand nicht mehr länger tragbar: „Meine privaten Rücklagen und Ersparniss­e sind so gut wie aufgebrauc­ht. Ich weiß nicht mehr, wie es weitergehe­n soll. Zudem zerrt die Perspektiv­losigkeit und Unsicherhe­it mehr und mehr am Nervenkost­üm.“

Langenarge­ns Bürgermeis­ter Ole Münder ist sich der schwierige­n Situation in seiner Gemeinde bewusst und meint dazu: „Es ist für unsere Gemeinde sehr wichtig, dass die Gastronomi­e, der Einzelhand­el und die Dienstleis­ter diese Krise überstehen. Daher ist es notwendig, diese mit verschiede­nen Maßnahmen und entspreche­nd politisch herbeigefü­hrten Konzepten zielführen­d zu unterstütz­en. Gleichwohl appelliere

TRAUERANZE­IGEN ich an die Bürger, ihre Einkäufe im Ort zu tätigen. Viele Betriebe bieten inzwischen Onlinekäuf­e an und offerieren die Möglichkei­t, die Produkte vor Ort in den Läden abzuholen. Die Vielfältig­keit unserer Läden und Geschäfte macht schließlic­h mit den Flair von Langenarge­n aus.“

„Mir ist bewusst, in welcher dramatisch­en Situation sich der Einzelhand­el wie auch die Hotellerie samt Gastronome­n und viele weitere Wirtschaft­szweige befinden. Auch die Problemati­k der Auszahlung­en ist ein großes Thema. Daher möchte ich allen Betroffene­n Mut zusprechen, nicht aufzugeben. Spätestens im September werden alle Bürger ein Impfangebo­t erhalten, so dass wir die Pandemie in den Griff bekommen können“, bestärkte der CDUBundest­agsabgeord­nete Lothar Riebsamen die Teilnehmer.

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FOTOS: AH Nicht nur Köche, Restaurant­angestellt­e oder auch Reinungskr­äfte sorgen sich derzeit um ihre Exixtenz.

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