„Die Chance nach oben lebt noch“
EV Lindau Islanders haben nach dem Sieg gegen Weiden die Pre-Play-offs sicher
- Zumindest die Teilnahme an den Pre-Play-offs haben die EV Lindau Islanders seit Sonntagabend sicher. Nach dem souveränen 5:0-Sieg gegen die Blue Devils Weiden werden die Islanders die Hauptrunde in der Eishockey-Oberliga Süd nicht schlechter als auf Platz zehn abschließen – zu groß ist der Vorsprung inzwischen auf den EV Füssen auf Rang elf. Sechs Partien bleiben Lindau noch, um eventuell sogar die direkte Qualifikation für die Playoffs zu schaffen. Das Restprogramm ist allerdings alles andere als leicht.
SC Riessersee, Blue Devils Weiden, nochmal der SC Riessersee, Deggendorfer SC, Selber Wölfe, ECDC Memmingen – so lauten die letzten sechs Gegner der EV Lindau Islanders in dieser so außergewöhnlichen Hauptrunde in der Oberliga Süd. Vier Spiele sind also noch gegen Gegner zu absolvieren, die klar vor den Islanders in der Tabelle stehen, einzig Weiden und Memmingen sind noch unmittelbare Tabellennachbarn. „Die Chance nach oben lebt noch. Die direkten Konkurrenten nehmen sich auch die Punkte“, sagt EVL-Trainer Gerhard Puschnik.
Zuversichtlich macht Puschnik nicht zuletzt, was er am Sonntagabend in der Lindauer Eishalle gesehen hat. Von Anfang an machten die Islanders klar, dass sie die an selber Stelle am Freitag erlittene Niederlage gegen den EC Peiting vergessen machen wollten. Die Blue Devils Weiden waren dafür ein einigermaßen dankbarer Gegner. Zu schwach präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Kim Collins. „Wir waren bereit“, freute sich Puschnik über den Auftritt seiner Mannschaft vom Eröffnungsbully an. „Wir haben am Samstag diverse Einzelgespräche geführt, anscheinend hat das gefruchtet“, fügte der EVL-Coach hinzu.
Wie aufgedreht wirkte Brayden Low, der sich vermutlich auch mit allen Weidenern gleichzeitig angelegt hätte, wenn es dem eigenen Erfolg zuträglich gewesen wäre. Low ackerte, checkte – und traf. Zweimal sogar Auf ihn und den zweiten Lindauer Importspieler Fredrik Widen angesprochen, wollte Puschnik aber kein Sonderlob verteilen. Er hob lieber die „tolle Mannschaftsleistung“hervor: „Alle waren aktiv und präsent, es wurde konsequent und hart gearbeitet.“Das brauche es auch für die nächsten Spiele, blickte Puschnik voraus.
Einen Fingerzeig über die kommenden Wochen hinaus gab es vom Lindauer Trainer im Schlussdrittel. Da nämlich standen plötzlich vier Eigengewächse gleichzeitig auf dem Eis. Neben den drei Wucher-Brüdern Robin, Corvin und Marvin durfte auch der 18-jährige Deniz Yildirim erstmals Oberliga-Luft schnuppern. „Sie trainieren alle gut und zeigen, dass sie wollen“, lobte Puschnik.
Ein bisschen haderte er am Sonntagabend aber immer noch mit den verlorenen Punkten zwei Tage zuvor gegen Peiting. „Da wäre mehr drin gewesen“, sagte Puschnik zur Niederlage gegen eine Mannschaft, die jetzt nur noch einen Punkt weniger als Lindau, dafür aber auch noch zwei Spiele absolviert hat. Was hier schon etwas kompliziert klingt, zieht sich durch die gesamte Tabelle. Denn da hat einerseits Peiting erst 28 Spiele absolviert, Lindau steht bei 30, der ECDC Memmingen dagegen hat bereits 34 Partien auf dem Buckel. Heißt: Wer ehrlich wissen will, wie die Tabelle aussieht, muss eigentlich bis Mitte März warten. Erst dann werden alle Spieltage vollständig absolviert sein – wenn nicht Corona wieder dazwischen grätscht und diverse Partien ausfallen müssen.
Gerhard Puschnik glaubt daran, dass es für die EV Lindau Islanders noch was werden kann mit Platz sechs und der direkten Qualifikation für die Play-offs. „Wenn wir uns weiter auf diesem Niveau bewegen“, sagte er nach dem 5:0 gegen Weiden, „sind wir auf dem richtigen Weg.“Und wenn es nicht reicht? „Dann nehmen wir die nächsten Spiele einfach als Vorbereitung auf die PrePlay-offs.“