„Anpacktage“, Gebäudetour und neue Säge
Das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren startet in die neue Saison
(sz) - Den Begriff „Freilichtmuseum“nimmt das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren in diesem Sommer sehr wörtlich. „Das Gros unserer Veranstaltungen wird im Freien stattfinden“, erläutert Museumsleiter Bernhard Niethammer das neue Programm. Auf dem zwölf Hektar großen Gelände sind in diesem Jahr zahlreiche handwerkliche und hauswirtschaftliche Vorführungen, museumspädagogische Aktionen sowie eine neue Sonderausstellung geplant. Die Museumsmacher wagen unter dem Motto „Jeden Tag Programm“den Spagat zwischen pandemie-getriebenen Hygieneregeln und dem Auftrag, ein breit gefächertes Programm für die ganze Familie und alle Altersgruppen zu bieten.
Auf Familien wartet dabei ein besonderes Schmankerl. Familien in der Größe eines Hausstandes können eines der über 30 historischen Gebäude des Museumsdorfs exklusiv erkunden. Dann heißt es „die Bude ist voll“– ein gleichlautendes Schild am Eingang signalisiert diese besondere Form der Besucherregelung.
„Natürlich ist dieser Sommer eine Herausforderung für unser ganzes Team“, sagt Niethammer. Gemäß dem Motto „Jeden Tag Programm“versuche man, täglich Aktionen, Vorführungen und Programme zu bieten. Da laden die Töpfer oder Bürstenmacher ein, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, Steinmetze bearbeiten ihren robusten Werkstoff. Spezielle Kinder- und Themenführungen stehen ebenso auf der Agenda wie die Reihe „Schaff mer was mitanand: Anpacktage im Museum“, an denen kleine und große Besucher in der Landwirtschaft aktiv tätig werden können.
Zu den Höhepunkten des Illerbeurer Sommers zählen die Eröffnung eines alten Sägewerks und die Sonderausstellung „FrauenGestalten“. Im Mai wird das wieder aufgebaute historische Holzsägewerk aus Altusried, dessen Ursprünge im frühen 19. Jahrhundert liegen, im Museum zu neuem Leben erweckt. Premiere feiert dazu in der Säge eine neue Dauerausstellung zur Geschichte der Mühlen in Schwaben.
Unter dem Titel „Sichtbar gemacht: FrauenGestalten“beginnt Ende Juni eine neue, auf zwei Jahre angelegte Sonderausstellung, die beeindruckende Frauenschicksale darstellt. Gestartet wird die OutdoorSchau mit drei Porträts, denen weitere folgen werden. Ausgebaut wurden auch die digitalen und virtuellen Möglichkeiten eines Museumsbesuchs. Mittels interaktiver 360-GradRundgänge, Smartphone-Touren und Video-Tutorials kann man kostenfrei von daheim aus einen Blick in das älteste Freilichtmuseum Bayerns werfen. „Dieses Angebot werden wir Schritt für Schritt weiter ausbauen“, kündigt der Museumsleiter an.