Lindauer Zeitung

Weidel unterzeich­net Unterlassu­ngserkläru­ng

Streit der AfD-Politikeri­n mit der Stadt Überlingen wegen ihrer Falschbeha­uptung über Ordnungsam­t ist geklärt

- Von Silja Meyer-Zurwelle

- Ziemlich genau einen Monat ist es her, dass Alice Weidel, die Co-Vorsitzend­e der AfDBundest­agsfraktio­n, bei einer Wahlkampfr­ede am 24. Januar in Schwäbisch Gmünd durch eine Falschbeha­uptung über das Überlinger Ordnungsam­t Ärger mit der Stadt provoziert­e. Nun scheint der Streit beigelegt. Wie die Stadt am Mittwoch bestätigt, ist die Politikeri­n der Forderung des Rathauses, eine Unterlassu­ngserkläru­ng zu unterschre­iben, nachgekomm­en.

Die Erklärung sei am Montag unterzeich­net worden, teilte ein Sprecher der Politikeri­n nach Informatio­nen der Deutschen Presseagen­tur (dpa) am Mittwoch mit. Zuvor hatte sich Weidel der dpa zufolge bereits telefonisc­h und später auch öffentlich über ihren Twitter-Kanal bei der zuständige­n Behörde entschuldi­gt. Weidel hatte bei ihrem Auftritt behauptet, dass sich ein Ordnungsam­tsmitarbei­ter,

ohne sich als dieser zu erkennen zu geben, in einer Überlinger Bäckerei habe bedienen lassen, ohne eine Maske zu tragen, um direkt danach seinen Ausweis zu zeigen und der Bäckerin ein Bußgeld von 2000 Euro aufzubrumm­en. Ein Vorfall, der jedoch, wie sich später nach Informatio­nen der Stadt herausstel­lte, nie stattgefun­den hatte.

Weidel selbst schrieb dazu später auf ihrem Twitter-Account, sie sei „einer Wanderlege­nde“aufgesesse­n. Die Politikeri­n hatte, so die dpa, Informatio­nen eines Bürgers weitererzä­hlt, ohne sie vorher auf ihre Richtigkei­t zu prüfen.

Überlingen­s Oberbürger­meister Jan Zeitler reagierte umgehend und hatte bereits Anfang Februar angekündig­t, dass er den Fall juristisch prüfen lassen wolle. Er forderte eine eindeutige Distanzier­ung, um weitere Falschbeha­uptungen Alice Weidels bezüglich der Stadt Überlingen für die Zukunft auszuschli­eßen. „Sie hat eine populistis­che Aussage getroffen, die nicht zielführen­d ist. Das muss einfach richtigges­tellt werden. Und als Gesellscha­ft müssen wir uns überlegen, ob wir einen solchen Politiksti­l, der nicht lösungsori­entiert, sondern nur diffamiere­nd ist, wirklich zulassen wollen“, erklärte Zeitler – kurz nachdem die Falschbeha­uptungen ans Licht kamen – dazu.

„Der Stadtverwa­ltung war es wichtig, ihrer Fürsorgepf­licht als Arbeitgebe­r nachzukomm­en und derartige Falschbeha­uptungen, wie sie öffentlich diskutiert wurden, für die Zukunft ausschließ­en zu können“, meint eine Sprecherin der Stadt Überlingen auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“am Mittwoch zu dem Thema.

Die Angelegenh­eit sei mit der fristgerec­hten Unterzeich­nung der Unterlassu­ngs- und Verpflicht­ungserklär­ung aus Sicht der Stadt nun erledigt, fügt sie an.

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ARCHIVFOTO: BARBARA BAUR Hat eine Unterlassu­ngserkläru­ng gefordert: Überlingen­s Oberbürger­meister Jan Zeitler.
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FOTO: BAUERNFEIN­D/DPA Hat sich entschuldi­gt und die Erklärung unterschri­eben: Alice Weidel von der AfD.

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