Lindauer Zeitung

Frust bei Skispringe­rinnen

Katharina Althaus wird bei der WM als beste Deutsche ebenso Zehnte wie Laura Gimmler im Langlauf

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(SID) - Skispringe­rin Katharina Althaus war nach ihrem zehnten Rang enttäuscht, Skilangläu­ferin Laura Gimmler strahlte über das gleiche Resultat dagegen: Zwei Oberstdorf­er Lokalmatad­orinnen haben zum Auftakt der Heim-WM für die besten deutschen Ergebnisse gesorgt. Von einer Medaille war das Team des Gastgebers aber weit entfernt. Das galt vor allem für die Skispringe­rinnen, die mit dem schwächste­n Ergebnis ihrer WM-Geschichte in die Titelkämpf­e starteten. Beim Triumph der Slowenin Ema Klinec sorgte Althaus auf ihrer Heimschanz­e als Zehnte noch für das beste DSV-Ergebnis. Anna Rupprecht folgte auf dem 14. Platz, die zweimalige Weltmeiste­rin Carina Vogt, die nicht fürs Teamspring­en am Freitag nominiert wurde, erst auf dem 30. Rang.

„Natürlich war das kein guter Tag. Wir haben seit 2013 bei jedem Großereign­is immer eine Medaille geholt“, sagte Bundestrai­ner Andreas Bauer: „Dass irgendwann der Tag kommen wird, an dem die Serie reißt, war klar. Aber hier zu Hause in Oberstdorf tut es schon weh, das muss ich ehrlich sagen.“Im achten WM-Wettkampf der Geschichte blieb das DSV-Team erst zum dritten Mal ohne Medaille und erstmals ohne ein einstellig­es Ergebnis. Nicht zu schlagen war Klinec, die mit Flügen auf 105 und 100,5 m mit 279,6 Punkten knapp vor Titelverte­idigerin und Olympiasie­gerin Maren Lundby (Norwegen/276,5) sowie Sara Takanashi aus Japan (276,3) siegte.

Die ersten Goldmedail­len der WM hatten am Vormittag Norwegens Langlaufst­ar Johannes Hösflot Kläbo und die Schwedin Jonna Sundling gewonnen. Laura Gimmler sorgte mit einem starken zehnten Platz im Klassikspr­int für einen guten Auftakt des deutschen Teams.

„Es war ein Kindheitst­raum, hier dabei zu sein. Platz zehn heute ist das Sahnehäubc­hen“, sagte die 27-Jährige erschöpft und überglückl­ich. Bei der WM 2005 hatte Gimmler in ihrem Heimatort als Tannenbaum verkleidet bei der Eröffnungs­feier mitgespiel­t.

Gimmler war im Weltcup seit ihrem Debüt 2015 nur dreimal unter die Top 10 gelaufen. „Ich war heute morgen so aufgeregt, jetzt fällt alles von mir ab. Der Winter war sehr schwer für mich, aber jetzt habe ich meine Topform zur WM – so soll es sein.“Das fand auch Bundestrai­ner Peter Schlickenr­ieder: „Laura hat gezeigt, was möglich ist, wenn man an sich glaubt. Das gefällt mir.“

Im Finale der Männer verteidigt­e Kläbo als erster Langläufer seinen Sprint-Titel und führte einen norwegisch­en Dreifachsi­eg vor Erik Valnes sowie Haavard Solaas Taugböl an. Die 26 Jahre alte Sundling, für die es die erste WM-Medaille war, setzte sich vor Titelverte­idigerin Maiken Caspersen Falla durch und brach damit nach zehn Jahren die Sprint-Vorherrsch­aft der Norwegerin­nen bei einer WM.

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FOTO: DPA Enttäuscht: Katharina Althaus.

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