Vorerst kein Anwohnerparken auf dem Festland
Verwaltung hält Parkzone im Bereich Wackerstraße/Wiesental für unnötig – Gesamtlösung wäre teuer
- Vorerst soll es keine weiteren Anwohnerparkzonen auf dem Lindauer Festland geben. Ein solcher Bereich hinter der Wackerunterführung sei unnötig. Die Prüfung in weiteren Bereichen sehr teuer.
Seit Jahren beklagen immer mehr Festland-Lindauer, dass Fremde die Stellplätze entlang der Straßen zuparken. So gab es bei den Leserstammtischen der Lindauer Zeitung im Frühjahr 2019 erhebliche Klagen diesbezüglich in Oberreitnau und Zech. Im Sommer würden Gäste auf der Suche nach kostenlosen Stellplätzen Autos abstellen und dann mit dem Fahrrad eine Tour um den Bodensee machen. Die Stadtverwaltung hatte in beiden Fällen zwar eine Prüfung zugesagt, geändert hat sich an der Beschilderung bisher aber nichts.
Erneut zur Sprache gekommen ist das Problem im Mai des vergangenen Jahres im Hauptausschuss. Die Räte beschlossen einstimmig, sechs Stellplätze zu streichen, die bisher halb auf der Wackerstraße und halb auf dem Gehweg eingezeichnet sind. Als Ausgleich sollte die Verwaltung prüfen, ob in dem Bereich eine Anwohnerparkzone sinnvoll wäre und ob die Stadt Ersatzparkplätze schaffen sollte.
Laut Sitzungsvorlage für den kommenden Hauptausschuss am Dienstag haben sich mittlerweile Anwohner weiterer Straße gemeldet, die vom gleichen Problem berichten und ebenfalls die Einrichtung von Anwohnerparkzonen fordert. Laut Lena Sugg von der
Straßenverkehrsbehörde der Stadt betrifft das die Leiblachstraße, den Degelsteinweg, die Rainhausgasse im Bereich der Einmündung Am Rehberg, die Nobelstraße und den Motzacher Weg.
Laut Vorlage sind die Anforderungen für eine Anwohnerparkzone hoch. So müssen die Parkflächen durchschnittlich zu mindestens 80 Prozent belegt sein, und es muss ein Mangel an privaten Stellplätzen herrschen. Als zumutbare Entfernung zwischen Wohnung und Parkplatz gilt eine Strecke von etwa 200 Metern. Das sei bei der Wackerstraße nicht gegeben, da von den 26 verfügbaren Stellplätzen im Wiesental meist nicht mal die Hälfte belegt sei. Zudem gibt es nach Zählung der Stadt auf den betroffenen Grundstücken an der Wackerstraße mehr
Parkflächen als zugelassene Autos. Die Stadt dürfe aber keinen Ausgleich schaffen, wenn Anwohner Garage zweckentfremdet haben oder den Stellplatz vor einer Garage nicht belegen wollen.
Weil die Verwaltung annimmt, dass die Lage in anderen Wohngebieten nicht anders ist und weil sie rechtlich sowieso nicht alle Stellplätze für Anwohner reservieren darf, sondern immer zumindest einen kleinen Teil auch für Gäste freihalten muss, würde die Verwaltung sich das aufwendige und teure Prüfungsverfahren in anderen Bereichen in Lindau gerne ersparen. Die Entscheidung darüber sollen aber am Dienstag die Stadträte im Hauptausschuss treffen.
Die Räte sollen auch entscheiden, dass die Stadt den bereits beschlossenen Entfall der sechs Stellplätze in der Wackerstraße umsetzen darf, ohne dafür Ersatz zu schaffen. Langfristig könnten Stellplätze entlang der neuen Zufahrt ins Giebelbachviertel entstehen.
Die öffentliche Sitzung des Hauptausschusses an diesem Dienstag, 2. März, in der Inselhalle beginnt um 18 Uhr. Weitere Themen sind die geplante Kampagne „Gemeinsam mit Rücksicht“, eine Personalaufstockung bei der Verkehrsüberwachung, die Einführung von Tempo 10 im Sorgersweg, in der Breiten Straße und im Bachweg sowie der CSU-Antrag auf Anschaffung eines Abholterminals für Personalausweise und ähnliche Dokumente.