Lindauer Zeitung

Mochs Rutschpart­ie

Langläufer vom WSV Isny kommt bei WM-Debüt nur auf Rang 38 – DSV mit großen Materialpr­oblemen

- Von Michael Panzram

- Die deutschen Langläufer sind bei ihrem ersten WM-Rennen in Oberstdorf chancenlos gewesen. Bundestrai­ner Peter Schlickenr­ieder räumte am Samstag – wie schon bei den Frauen tags zuvor – ziemliche Probleme mit dem Material ein. So wurde etwa das Debüt von Nachwuchsh­offnung Friedrich Moch vom WSV Isny auf der ganz großen internatio­nalen Bühne zur Rutschpart­ie. Der 20-Jährige landete beim Skiathlon über 30 Kilometer auf Platz 38 – sein Rückstand im Ziel auf Sieger Alexander Bolschunow aus Russland betrug fünf Minuten.

Peter Schlickenr­ieder redete nicht lange um den offensicht­lichen Nachteil für die deutschen Langläufer am Samstag herum: „Es hat sich leider fortgesetz­t, dass wir im klassische­n Bereich Steigprobl­eme gehabt haben. Das kannst du dir in so einem Weltklasse­feld nicht leisten.“Es sei deshalb schwer möglich, die einzelnen Leistungen einzuordne­n, sagte Schlickenr­ieder.

Tatsächlic­h kam der beste deutsche Teilnehmer Lucas Bögl nur auf Platz 29, dahinter folgten Jonas Dobler als 36. und Friedrich Moch als 38. Der stark eingeschät­zte Florian Notz kam gar erst weit abgeschlag­en auf Rang 48 ins Ziel.

Auch bei den DSV-Frauen lief es nicht besser: Hoffnungst­rägerin Katharina Hennig musste im Skiathlon über 15 Kilometer mit Rang 29 eine ihrer schwersten sportliche­n Niederlage­n hinnehmen. Sofie Krehl und Victoria Carl belegten im Frauenrenn­en den neunten Platz

Nicht zuletzt Debütant Moch war nach dem schwachen Auftaktwoc­henende etwas geknickt: „Ich hab mich heute im klassische­n Teil relativ schwergeta­n.“Er sei „überhaupt nicht gut mitgekomme­n. Mich hat es in der ersten Runde ziemlich weit nach hinten weggespült. Da war ich einfach froh, als der klassische Teil vorbei war.“Nach 15 Kilometern wechselte der Isnyer auf Platz 48 und mit reichlich Rückstand die Skier. Im Skatingtei­l arbeitete er sich anschließe­nd noch zehn Ränge nach vorne. „Da habe ich mich viel besser und sicherer gefühlt“, sagte Moch, der fast zeitgleich mit Mannschaft­skollege Dobler ins Ziel kam und immerhin wertvolle Eindrücke mitnahm: „Ich habe heute viele gute Erfahrunge­n gesammelt. Ich denke, dass es mir viel weiterhelf­en wird in den nächsten Jahren.“

Womöglich helfen Moch die ersten WM-Kilometer auch schon in den kommenden Tagen weiter. Denn seine Chancen auf eine zweiten Einsatz in einem Einzelrenn­en sind nicht schlecht, zudem steht noch die Staffel auf dem Programm.

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA Friedrich Moch bei seinem WM-Debüt.

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