Lindauer Zeitung

Projekt überzeugt: Bund schießt 90 000 Euro zu

Wiese auf der Kemptener Ludwigshöh­e soll ein „Garten für alle“werden – Artenvielf­alt ist das Ziel

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(se) - Was das Engagement von Bürgern bewirken kann, zeigt sich an der Linggener Straße. Neben den Kleingärte­n entsteht auf 8000 Quadratmet­ern ein „Garten für alle“. Manuela Härtl-Hiller, Georg Sedlmaier und einige Mitstreite­r stehen hinter der Initiative. Ihr Projekt hat sogar auf Bundeseben­e überzeugt: 90 000 Euro fließen aus einem Fördertopf zur Anpassung städtische­r Räume an den Klimawande­l.

Die Fläche grenzt an die Randhäuser der Ludwigshöh­e-Nord an.

Momentan ist sie aufgeteilt in einen Bolzplatz für Kinder und eine Wiese mit einigen Bäumen und Büschen. Der ungenutzte Teil soll jetzt Karriere machen als Artenvielf­altsgarten – dieser soll zum Mitmachen einladen, heimische Pflanzen- und Tierarten schützen und die Menschen für die Natur sensibilis­ieren.

„Bei diesem ökosoziale­n Projekt ist das Tun das Entscheide­nde“, sagte Baureferen­t Tim Koemstedt im Stadtrat. Bürger sollen sich in der Kooperatio­n beteiligen. Vielerlei Akteure

aus dem sozialen, gesellscha­ftlichen und wirtschaft­lichen Leben zu gewinnen, sei wesentlich­er Bestandtei­l. Diakonie, Lebenshilf­e, Berufsschu­len, Die Initiative für gesunde Lebensmitt­el und der Vogelschut­zbund wollen sich einbringen. Das Klimaschut­zmanagemen­t der Stadt ist ein weiterer Partner auf dem Weg zu einem „Glanzlicht für den Kemptener Osten“.

So soll es unter anderem eine lebende Laube aus Bäumen, Vogelschut­zund Beerenheck­en, Gemüsebeet­en

und Ruhezonen für Besucher geben. Angebaute Nahrungsmi­ttel stehen allen zur Verfügung, wenn die erste Ernte ansteht. Einheimisc­hes Saatgut werde verwendet, auf Schädlings­bekämpfung­smittel oder chemischen Dünger verzichtet. Ein Brennnesse­lhügel soll aufgewerte­t werden und Schmetterl­ingen ein Refugium bieten. Blühwiesen sind auch als Saatgutspe­nder gedacht. Ideen gibt es für Pflanzunge­n am Bachlauf, einen Kräuter-Lehrpfad, Nist- und Nützlings-Behausunge­n und vieles mehr. Für die Struktur ist zu Beginn ein Wasseransc­hluss zu schaffen.

Für die Bewilligun­g der Fördermitt­el hatte sich auch Katharina Schrader (SPD) stark gemacht. Sämtliche Stadträte stimmten gern dem nötigen städtische­n Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro zu.

Ideen aus interkultu­rellen Gärten einfließen zu lassen, regte Lajos Fischer (Grüne) an. Michael Hofer (UB/ÖDP) verwies auf die Gruppe um Michael Brandl, die schon Erfahrung mit „essbaren Gärten“hat: „Es braucht einen großen Kreis von Leuten, die länger am Ball bleiben.“Eine Aufwertung für das Naherholun­gsgebiet bis zum Bachtelwei­her sieht Gertrud Epple (Grüne). Und Helmut Berchtold (CSU) erinnerte an die nahe gelegene Haltestell­e der neuen Linie 12: So seien beispielsw­eise Seniorenhe­ime gut angebunden an den Garten für alle.

 ?? FOTO: MARTINA DIEMAND ?? Pläne für einen Artenvielf­altsgarten an der Linggener Straße stellten vergangene­s Jahr Manuela Härtl-Hiller und Georg Sedlmaier vor. Das Vorhaben soll Menschen generation­sübergreif­end für die Natur sensibilis­ieren.
FOTO: MARTINA DIEMAND Pläne für einen Artenvielf­altsgarten an der Linggener Straße stellten vergangene­s Jahr Manuela Härtl-Hiller und Georg Sedlmaier vor. Das Vorhaben soll Menschen generation­sübergreif­end für die Natur sensibilis­ieren.

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