Festnahme nach mutmaßlichem Angriff
(olli) - Die Polizei hat einen 39-jährigen Mann festgenommen, der im dringenden Verdacht steht, einen Bekannten in Weingarten schwer verletzt zu haben. Auf Antrag der Ravensburger Staatsanwaltschaft wurde er einem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl dann auch in Vollzug setzte, weswegen sich der 39-Jährige bereits in Untersuchungshaft befindet. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärt. Die Ravensburger Kripo ermittelt nun wegen versuchten Totschlags.
Der mutmaßliche Täter hatte am Sonntagabend, 21. Februar, seinem 36-jährigen Bekannten in einer Wohnung in der Innenstadt einen Besuch abgestattet. Gegen 22.45 Uhr betrat er das Zimmer, in dem das Opfer mit weiteren Personen saß und Alkohol trank. In der Folge gerieten die beiden Männer in Streit, die sich zu einer Rangelei entwickelte. In diesem Gemenge griff der 39-Jährige sein Gegenüber mit einem „scharfkantigen Gegenstand“an und stach mehrfach zu. Ob es sich bei der Tatwaffe um ein Messer oder aber einen anderen Gegenstand handelte, ist bislang unklar. So hat die Polizei bisher noch keine Tatwaffe gefunden, erklärt Polizeihauptkommissarin Daniela Baier auf SZ-Nachfrage. Auch die beiden Zeugen, welche die Auseinandersetzung direkt miterlebten, konnten nicht sehen, womit zugestochen wurde. Das Opfer erlitt Stich- und Schnittverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Täter war zu diesem Zeitpunkt bereits geflohen.
Nach ersten Einschätzungen schienen die Verletzungen des Opfers aber nicht so schwer, weswegen rechtlich zunächst von einer gefährlichen Körperverletzung ausgegangen wurde, erklärt Baier. Als die Kriminalpolizei den Fall dann am Montag übernahm, wandelte sich der Tatverdacht aufgrund der im Krankenhaus festgestellten Schwere der Verletzungen – das Opfer befand sich aber nicht in Lebensgefahr – in versuchte Tötung. In der Folge fahndete die Kripo mit Hochdruck nach dem 39-Jährigen, wie es Baier erklärt. In Weingarten konnte der Mann am Freitag festgenommen werden. Er leistete keinen Widerstand. Sein Motiv ist bislang noch unklar. Auch bestreitet er sowohl die Tat, wie auch, dass er am Tatabend in der betroffenen Wohnung gewesen sein soll. Täter und Opfer sollen sich gekannt haben. Diehl führte aus, dass die Kripo nun zwar wegen versuchter Tötung ermittelt, der Haftbefehl aber auf gefährliche Körperverletzung ausgestellt war und so auch vollzogen wurde. Der 39-Jährige ist vorbestraft und wurde erst im November aus der Haft entlassen.