Lindauer Zeitung

Spielzeuga­uto löst Großeinsat­z der Feuerwehr aus

Die Löschversu­che des Bewohners funktionie­rten nicht und vergrößert­en den Brand sogar

- Von Oliver Linsenmaie­r

- Ein ferngesteu­ertes Spielzeuga­uto hat am Sonntagmor­gen einen Großeinsat­z der Weingarten­er Feuerwehr ausgelöst. Allerdings konnten sie den Brand schnell löschen. Da die Wohnung beim Eintreffen der Kameraden aber schon komplett verraucht war, mussten sie mit Spezialaus­rüstung arbeiten. Der Bewohner der Wohnung wurde mit Verdacht auf eine Rauchvergi­ftung vorsorglic­h in ein Krankenhau­s gebracht.

Doch der Reihe nach: Gegen 9 Uhr ging am Sonntagmor­gen der Notruf in der Rettungsle­itstelle Bodensee-Oberschwab­en ein. Die Meldung: In einem Mehrfamili­enhaus in Weingarten gibt es starke Rauchentwi­cklung. Daraufhin rückte ein ganzer Löschzug mit 24 Kameraden aus. „Bei Ankunft der ersten Einsatzkrä­fte war die Wohnung bereits komplett verraucht. Durch den Angriffstr­upp wurde der Brand eines Lithium-Ionen-Akkus bestätigt“, schreibt Alexander Binder, Pressespre­cher der Weingarten­er Feuerwehr, in einer entspreche­nden Mitteilung. Wie der Akku genau in Brand geraten war, ist aktuell noch unklar. Das müssen die Ermittlung­en der Polizei ergeben, die – wie Rettungsdi­enste von DRK und Malteser – mit vor Ort waren.

Als der Bewohner den Brand bemerkte, versuchte er, ihn mit Handtücher­n zu ersticken. Das ging aber schief, so dass die Handtücher sich ebenfalls entzündete­n. Dadurch vergrößert­e sich das Feuer recht schnell und griff auf ein Regal und ein Sideboard über. Als die Feuerwehr eintraf, konnte sie den Brand aber recht schnell löschen und das ferngesteu­erte Auto wie auch die angekokelt­en Möbel ins Freie bringen. Mit Hilfe einer Wärmebildk­amera versichert­en sich die Kameraden, dass es keine Glutnester mehr gab und druckentlü­fteten die Wohnung. Die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. In diesem Zusammenha­ng mahnt die Feuerwehr zu einem durchdacht­en Umgang mit solchen Akkus. „Die Feuerwehr empfiehlt, die Ladung von Akkus nicht im Schlafzimm­er zu tätigen sowie während und nach der Ladung nicht in der Sonne oder Kälte – nicht unter Null Grad Celsius – zu lagern. Eine Möglichkei­t der Lagerung

TRAUERANZE­IGEN

kann auch in einer Schutztasc­he erfolgen“, sagt Binder. Sollten die Akkus beschädigt sein, müssen sie fachgerech­t entsorgt werden. Und: „Bei einem Brand von Akkus sollten eigene Löschversu­che unterlasse­n und das Gebäude aufgrund sehr giftiger Dämpfe sofort verlassen werden. Rufen Sie sofort die Feuerwehr unter der Notrufnumm­er 112“, appelliert Binder an die Vernunft der Bevölkerun­g.

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Kleiner Akku mit großer Wirkung: das ausgebrann­te Spielzeuga­uto.

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