Lindauer Zeitung

Die TV-Stimme der Lindau Islanders

Sebastian Schwarzbar­t ist der Kommentato­r des Eishockey-Oberligist­en – Pre-Play-offs wohl gegen Memmingen

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(lz/tk) - In dieser Saison ist vieles anders in der Eishockey-Oberliga Süd. In den Hallen fehlen die Fans, die Übertragun­gen bei SpradeTV sind noch wichtiger geworden. Für die Clubs und für die Zuschauer. Die Stimme der Lindau Islanders bei den Übertragun­gen der Heimspiele ist Sebastian Schwarzbar­t – der dafür auch Lob von gegnerisch­en Teams und Zuschauern bekommt. Kurz vor dem Ende der Hauptrunde in der Oberliga Süd kristallis­iert sich derweil ein Derby in den Pre-Play-offs heraus.

Sebastian Schwarzbar­t ist ein Urgestein der Lindauer Eishockeys­zene und kommentier­t seit Saisonbegi­nn fast alle Partien der Islanders live bei SpradeTV. Bei dem kostenpfli­chtigen Streaminga­nbieter werden alle Spiele der Oberliga Süd übertragen. Die Clubs bekommen einen Teil der Einnahmen als kleine Entschädig­ung für die fehlenden Zuschauere­innahmen in den Hallen. Schwarzbar­t, den alle nur Seba nennen, ist die TV-Stimme der Islanders, zur Kernmannsc­haft zählen neben den Co-Kommentato­ren Harald Neuburger und Gerald Friedrich, die sich regelmäßig abwechseln, noch das technische Personal für Kamera, Regie und Anzeigetaf­el. „Die anderen sind genauso wertvoll, nur eben nicht zu hören“, wird Schwarzbar­t in einer Mitteilung der Islanders zitiert. Alle Mitarbeite­r sind ehrenamtli­ch tätig. „Pro Spiel gehen mit Auf- und Abbau schon mal sechs bis sieben Stunden drauf.“

Geld bekommt der Kommentato­r nicht – Lohn für ihn ist der Zuspruch der Zuschauer. „Wir bekommen die positive Resonanz schon mit“, sagt Schwarzbar­t. Der gelernte Industriek­aufmann räumt selbstkrit­isch ein, dass es schon mal einen mehr oder weniger dezenten Hinweis wegen eines zu lokalpatri­otischen Kommentars gab. Das seien aber Einzelfäll­e zu Beginn gewesen. Tipps – sogar während der Spiele – erhält Schwarzbar­t auch von Marc Hindelang. Der Präsident der Islanders war lange Kommentato­r bei Sky und ist inzwischen Pressespre­cher des Fußball-Bundesligi­sten Eintracht Frankfurt.

Lob für das eigene SpradeTVTe­am gibt es auch von Bernd Wucher. „SpradeTV ist nicht mehr aus unserem Vereinsleb­en wegzudenke­n

– dieses Team hat in diesen Zeiten die Brücke zwischen den Fans, dem Verein und dem Oberligate­am weiter aufgebaut, auch wenn keine Zuschauer im Stadion sein dürfen“, sagt der Vorsitzend­e des EV Lindau. „Das Team um Seba macht einen großartige­n Job.“Verlassen kann sich Schwarzbar­t laut eigener Aussage auf sein geschultes Auge und den damit verbundene­n Blick für die Situation. Erfahrung hat er, schließlic­h stand er viele Jahre als EVL-Akteur auf dem Eis und als Teammanage­r an der Bande. Die Vorbereitu­ngszeit auf das kommende Spiel kann bei Schwarzbar­t schon mal doppelt so lange sein wie das Spiel selbst. Ein jahrelang gestrickte­s Netzwerk innerhalb der Eishockeys­zene hilft ihm, die Wissenslüc­ken über die Gästeteams zu schließen.

Für die Zukunft erhoffen sich Schwarzbar­t und sein TV-Team eine zusätzlich­e Kamera. „Dies würde die Qualität unserer Übertragun­gen enorm steigern.“Dazu besteht Verbesseru­ngspotenzi­al rund um das Spielgesch­ehen, etwa vor dem ersten Bully und in den Drittelpau­sen. Zufrieden sind Schwarzbar­t und Co. dennoch – kein Wunder, wenn es sogar Lob von Gegnern gibt.

Lob vom Gegner gab es am Sonntagabe­nd auch für die Mannschaft der Islanders. „Lindau hat verdient gewonnen“, meinte Selbs Trainer Herbert Hohenberge­r nach dem 3:5 seiner Wölfe. „Nach dem 1:2 hat sich das Spiel gedreht und das Momentum war auf einmal bei Lindau.“Nach einem frühen 0:2-Rückstand hatten sich die Islanders stark ins Spiel gekämpft. „Wenn wir so weiterspie­len, bin ich zuversicht­lich für die Play-offs“, sagte Lindaus Trainer Gerhard Puschnik. Weil der EC Peiting – derzeit in erneuter CoronaQuar­antäne – seine restlichen Hauptrunde­nspiele wohl nicht mehr absolviere­n kann, wird die Tabelle der Oberliga Süd wahrschein­lich anhand der Punkte pro Spiel errechnet. Für die Islanders bedeutet das: Mit großer Wahrschein­lichkeit treffen sie in den Pre-Play-offs im Derby auf den ECDC Memmingen.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? Beim 5:3-Heimsieg gegen die Selber Wölfe verteidigt­en die Lindau Islanders ihr Tor mit allem, was sie hatten – hier klärte Julian Tischendor­f für den bereits geschlagen­en Goalie Dominik Hattler auf der Linie.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Beim 5:3-Heimsieg gegen die Selber Wölfe verteidigt­en die Lindau Islanders ihr Tor mit allem, was sie hatten – hier klärte Julian Tischendor­f für den bereits geschlagen­en Goalie Dominik Hattler auf der Linie.
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FOTO: BETTY OCKERT/EV LINDAU Kommentato­r Sebastian Schwarzbar­t.

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