Lindauer Zeitung

Atomkraft spaltet bis heute

Zehn Jahre nach dem GAU von Fukushima setzen viele Länder weiter auf die Technologi­e

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(dpa/AFP/ epd) - Zehn Jahre nach der Katastroph­e von Fukushima gedenkt Japan an diesem Donnerstag Tausender Todesopfer des Tsunamis von 2011 sowie des atomaren Super-GAUs. Kaiser Naruhito, Kaiserin Masako und Ministerpr­äsident Yoshihide Suga werden in Tokio an einer Gedenkvera­nstaltung für die tragischen Ereignisse des 11. März 2011 teilnehmen. Damals erlebte Japan das schwerste Erdbeben seiner Geschichte mit einer Stärke von 9,0. Im AKW Fukushima Daiichi kam es im

Zuge der Naturkatas­trophe zu einer Kernschmel­ze und zum Super-GAU. Es war die schlimmste Atomkatast­rophe seit dem Unfall im ukrainisch­en AKW Tschernoby­l 1986. In der Folge beschloss Deutschlan­d den Ausstieg aus der Atomenergi­e.

Die meisten Länder setzen jedoch weiter auf die umstritten­e Technologi­e. Begründet wird dies oftmals mit dem Kampf gegen den Klimawande­l, so auch von Frankreich und den USA. Die Atomkraft sei für beide Länder hierbei ein Trumpf, sagte etwa Frankreich­s Wirtschaft­s- und Finanzmini­ster

Bruno Le Maire nach einem Treffen mit dem US-Klimabeauf­tragten John Kerry am Mittwoch in Paris. Frankreich gilt immer noch als das Atomland Europas. Es liegt nach früheren Angaben hinter den USA auf Platz zwei der größten Produzente­n von Atomstrom weltweit.

Auch Russland setzt weiterhin auf die umstritten­e Energieque­lle. In der Türkei bejubelte am Mittwoch der dortige Präsident Recep Tayyip Erdogan gemeinsam mit seinem per Video zugeschalt­eten russischen Amtskolleg­en Wladimir Putin den

Baubeginn des Reaktors Akkuyu. Der Meiler an der türkischen Südküste ist der erste von vier, die in Zusammenar­beit mit dem russischen Staatskonz­ern Rosatom entstehen.

Hierzuland­e gab es vor allem mahnende Worte, etwa von Inge Paulini, der Präsidenti­n des Bundesamte­s für Strahlensc­hutz. „Fukushima lehrt uns, dass es keine Sicherheit­sgarantie gibt“, sagte die Wissenscha­ftlerin. „Je mehr Kraftwerke betrieben werden, desto höher ist auch das Risiko, dem wir ausgesetzt sind.“

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FOTO: KYODO NEWS/IMAGO IMAGES Zehn Jahre danach: Gedenken an die Tsunami-Opfer am Mittwoch in Namie in der japanische­n Präfektur Fukushima.

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